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Wolfgang Clement starb am Sonntag im Alter von 80 Jahren.

© Rolf Vennenbernd/dpa

Update

„Kämpfer für die soziale Marktwirtschaft“: Ehemaliger Wirtschaftsminister Clement ist tot

Er war zur Jahrtausendwende NRW-Ministerpräsident und später Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft. Nun ist Wolfgang Clement mit 80 Jahren gestorben.

Der ehemalige Bundeswirtschaftsminister und nordrhein-westfälische Ministerpräsident Wolfgang Clement ist tot. Der 80-Jährige sei am frühen Sonntagmorgen zu Hause in Bonn im Kreis der Familie friedlich in seinem Bett gestorben, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus dem Familienkreis. Die „Neue Westfälische“ hatte zuvor berichtet.

Auch die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft bestätigte Clements Tod. Der ehemalige SPD-Politiker, der zuletzt die FDP unterstützte, war Kuratoriumsvorsitzender des Netzwerks.

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) würdigte Clement als entscheidend für die Agenda 2010. „Wolfgang Clement hat viel dazu beigetragen, notwendigen wirtschaftlichen Strukturwandel und die Belange der arbeitenden Menschen miteinander in Einklang zu bringen“, ließ Merkel am Sonntag über Regierungssprecher Steffen Seibert per Twitter mitteilen. 

Clement habe Deutschland „große und bleibende Dienste erwiesen“, er sei entscheidend an einer der wichtigsten und schwierigsten Aufgaben beteiligt gewesen: „den Sozialreformen der Agenda 2010, die uns den Weg aus der hohen Arbeitslosigkeit wies.“ Ihr Mitgefühl gelte seiner Frau, seinen Töchtern und Enkeln.

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Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigte das Lebenswerk von Wolfgang Clement. „In allen seinen Ämtern, und insbesondere als Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit und als Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, hat sich Ihr Mann über alle Parteigrenzen hinweg bleibende Verdienste erworben“, schrieb Steinmeier am Sonntag an die Witwe Karin Clement.

Mit eigenständigen und auch unbequemen Standpunkten habe sich der ehemalige SPD-Politiker dafür eingesetzt, Deutschland zukunftsfähig zu machen. „Bis zuletzt war Ihr Mann ein Kämpfer für die soziale Marktwirtschaft“, heißt es in Steinmeiers Kondolenzschreiben.

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) bezeichnete den früheren Wirtschaftsminister als „großen Patrioten“. Clement sei es nicht um Ideologie, sondern um Arbeitsplätze und Menschen gegangen, erklärte Altmaier auf Twitter. Als Wirtschafts- und Arbeitsminister habe er zum Gelingen notwendiger Reformen beigetragen.

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FDP-Chef Christian Lindner twitterte am Sonntag: „Die FDP trauert um Wolfgang Clement. Als Sozialliberaler setzte er sich Zeit seines Lebens für sozialen Aufstieg, Arbeit und Wachstum ein.“

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Clement war von 1998 bis 2002 Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen und von 2002 bis 2005 Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft, sogenannter „Superminister“. 2008 trat er aus der Partei aus. Im Sommer war bekannt geworden, dass Clement an Lungenkrebs erkrankt ist. Er hinterlässt eine Frau und fünf Töchter.

Ende August war Clement zu einem Abendessen von Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) zum 74. NRW-Geburtstag gekommen. Seine Krankheit hatte ihn da bereits sichtbar gezeichnet.

Als Clement am 7. Juli 80 Jahre alt wurde, sagte der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) der Deutschen Presse-Agentur: „Wolfgang Clement hat politisch viel bewegt, in Nordrhein-Westfalen ebenso wie auf Bundesebene.“ Schröder sagte weiter: „Ich habe es ihm hoch angerechnet, dass er im Jahr 2002 das Amt des Ministerpräsidenten aufgegeben und in meinem Kabinett den Posten des Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit angenommen hat.“

Zusammen mit dem damaligen Chef des Bundeskanzleramts Frank-Walter Steinmeier habe er zu den wichtigen Akteuren gehört, die die Reformagenda 2010 konzipiert hätten, sagte Schröder. Letztmals politisch in Erscheinung trat Clement 2017 bei der deutschen Bewerbung um die EU-Arzneimittelagentur. (dpa, Tsp)

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