
© imago/Future Image/IMAGO/Matthias Wehnert
Alle Stimmen ausgezählt: SPD gewinnt in Brandenburg mit 30,9 Prozent – Grüne, Linke und FDP nicht im Landtag
Dietmar Woidke und seine SPD sind stärkste Kraft in Brandenburg geworden. Das teilte die Landeswahlleitung am Abend mit. Für ein Bündnis braucht er das BSW.
Stand:
Zum achten Mal in Folge seit 1990 hat die SPD die Landtagswahl in Brandenburg gewonnen. Die Partei von Ministerpräsident Dietmar Woidke erzielte nach Angaben der Landeswahlleitung 30,9 Prozent und schnitt damit noch besser ab als 2019.
Die AfD, die in Umfragen lange vorn gelegen hatte, kam nach Auszählung aller Stimmen auf 29,2 Prozent. Auf Rang drei landete das erstmals angetretene Bündnis Sahra Wagenknecht mit 13,5 Prozent, die CDU erzielte nur 12,1 Prozent, das bisher schlechteste Ergebnis bei Landtagswahlen Brandenburg.
Grüne, Linke, FDP und Freie Wähler scheiterten an der Fünf-Prozent-Hürde und gewannen auch kein einziges Direktmandat, das ihnen zum Einzug in den Landtag verholfen hätte. Die Wahlbeteiligung lag mit 72,9 Prozent so hoch wie noch nie bei Landtagswahlen in Brandenburg.
Woidke könnte damit nach elf Jahren im Amt weiterregieren - möglich wäre entweder ein Bündnis mit dem BSW oder eine Dreier-Koalition mit BSW und CDU.
Die SPD bekommt 32 Sitze (2019: 25 Sitze). Die AfD kommt auf 30 Mandate (23). Das erstmals angetretene BSW erreicht 14 Mandate. Die CDU erhält 12 Sitze (15). Der Landtag hat insgesamt 88 Sitze. Es gibt keine Überhangmandate.
Stimmverteilung
Woidke: „Es war ein hartes Stück Arbeit“
Woidke bezeichnete das Abschneiden seiner SPD als großen Erfolg. „Wir haben eine Aufholjagd hingelegt, wie es sie in der Geschichte unseres Landes noch niemals gegeben hat“, sagte Woidke bei der SPD-Wahlparty in Potsdam.
„Es war ein hartes Stück Arbeit“, sagte er. „Unser Ziel war von Anfang an, zu verhindern, dass unser Land einen großen braunen Stempel kriegt.“
Weiter sagte Woidke: „Es scheint so zu sein, dass es wiederum, wie schon so oft in der Geschichte, Sozialdemokraten waren, die Extremisten auf ihrem Weg zur Macht gestoppt haben.“ Er sagte in der ARD, er werde zuerst mit der CDU reden. „Das ist jetzt schon klar.“
Koalitionsoptionen für Brandenburg
Woidke hatte vor der Wahl angekündigt, dass er nur dann weiter Regierungsverantwortung tragen will, wenn die Sozialdemokraten stärker als die AfD abschneiden. Brandenburg wird seit 2019 von einer Koalition aus SPD, CDU und Grünen regiert.
Wie eine künftige Koalition aussehen könnte, ist offen. Die AfD hat kaum Aussicht auf eine Regierungsbildung, da niemand mit ihr koalieren will. Sie wird vom Verfassungsschutz in Brandenburg als rechtsextremer Verdachtsfall eingestuft. (Tsp/dpa)
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: