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Bundestag verabschiedet Rentenpaket: Sieben Unionsabgeordnete stimmen dagegen
Der Bundestag hat über das Rentenpaket der schwarz-roten Koalition abgestimmt. Lesen Sie hier die Debatte im Liveblog nach.
Vor der Entscheidung über das umstrittene Rentengesetz im Bundestag hatte Kanzler Friedrich Merz die Latte für die eigene Fraktion und Koalition noch einmal ein Stück höher gelegt: Er wollte die absolute Mehrheit aller Abgeordneten im Bundestag erzielen, die sogenannte Kanzlermehrheit von 316 Stimmen. Die erreichte er mit 319 Ja-Stimmen am Freitag um 13:20 Uhr. 225 Abgeordnete stimmten mit Nein, es gab 53 Enthaltungen.
Die Bundestagsdebatte und die wichtigsten Reaktionen können Sie bei uns im Liveblog verfolgen:
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Sieben zumeist junge Unionsabgeordnete stimmen gegen Rentenpaket
Bei der Abstimmung zum Rentenpaket haben sich sieben Abgeordnete der Unionsfraktion der Koalitionslinie verweigert und mit Nein gestimmt. Gegen die Vorlage stimmten unter anderem die Wortführer der sogenannten Rentenrebellen in der sogenannten Jungen Gruppe von CDU/CSU, Johannes Winkel und Pascal Reddig: Dies geht aus der Auszählung des Bundestages der namentlichen Abstimmung am Freitag hervor.
Mit Yannick Bury, Marvin Schulz, Johannes Wiegelmann und Johannes Volkmann stimmten weitere Mitglieder der Jungen Gruppe mit Nein. Zudem lehnte der CDU-Abgeordnete Nicolas Zippelius die Stabilisierung des Rentenniveaus ab. Die zwei Enthaltungen bei der Union kamen von Nicklas Kappe und Konrad Körner – beide gleichfalls Mitglieder der Jungen Gruppe. (AFP)
Die Rentenpläne der Bundesregierung haben im Bundestag eine Mehrheit bekommen. Es gab 318 Ja-Stimmen und 224 Nein-Stimmen. Zunächst hatte das Bundestagspräsidium 319 Ja-Stimmen und 225 Nein-Stimmen verkündet. Damit hat Friedrich Merz seine Kanzlermehrheit von 316 Stimmen erreicht. 53 Abgeordnete enthielten sich. Wahrscheinlich ist es, dass es die 53 Abgeordneten der Linkspartei waren.
Bei den 328 Sitzen der Koalition ist es wahrscheinlich, dass neun Nein-Stimmen aus der Union kamen. Die SPD hatte zuvor bekannt gegeben, geschlossen für das Paket zu stimmen.
„Ich denke, Sie haben die Steine, die von manchen Herzen geplumpst sind, gehört“, sagte Bundestags-Vizepräsident Bodo Ramelow nach der Verkündung des Ergebnisses im Bundestag.
Linke wirft Union Machtspielchen mit Rente vor
Die Linksfraktion im Bundestag wirft der Union Machtspielchen in der Rentendebatte vor. CDU und CSU sei es nie um die Rente selbst oder um das Schicksal der Betroffenen gegangen, kritisierte Fraktionschefin Heidi Reichinnek nach der Abstimmung im Bundestag. „Wochenlang stürzt sie wirklich alles ins Chaos, aber kaum droht die Linke, die Rente zu retten, dreht sie sich wie ein Fähnchen im Wind.“
Es gehe in der Rentenfrage um Existenzen und darum, ob ältere Menschen am Ende des Monats noch heizen oder etwas essen könnten, betonte Reichinnek. „Ich sage es noch mal ganz deutlich an die Adresse der Union und auch an diese Möchtegern-Rebellen der Jungen Gruppe: Mit der Rente spielt man nicht.“ Die Linke habe nicht nach Macht-, sondern nach Sachfragen entschieden und mit ihrer Enthaltung zumindest dafür gesorgt, dass das Rentenniveau abgesichert werde. (dpa)
Spahn mahnt nach Renten-Abstimmung „Manöverkritik“ an
Unionsfraktionschef Jens Spahn sieht die Abstimmung über das umstrittene Rentengesetz als gemeinsamen Erfolg der Koalition und für Bundeskanzler Friedrich Merz – zugleich mahnt er aber Verbesserungen in der schwarz-roten Koalition an.
„Es ist ein guter Tag für die Koalition. Sie debattiert, aber dann entscheidet sie auch“, sagte der CDU-Politiker in Berlin. Er sei stolz auf seine Fraktion. „Wir haben zusammengestanden.“ Er habe großen Respekt vor der Jungen Gruppe, die für ihre Überzeugung in der Sache gekämpft habe. Es bleibe nichts zurück.
„Es ist jetzt die Aufgabe, die Arbeit in der Koalition weiter zu verbessern, innerhalb der Fraktion, mit der Regierung und mit dem Koalitionspartner“, sagte Spahn. „Diesen Prozess werden wir nun starten. Nach dem Manöver braucht es auch Manöverkritik.“ Das sei offenkundig. Was genau er mit „Manöverkritik“ meinte, blieb offen.
„Wir haben heute zugestimmt, weil wir zu den Vereinbarungen aus dem Koalitionsvertrag stehen, weil Stabilität Voraussetzung ist für Regierungs- und Handlungsfähigkeit, weil es auf unseren Bundeskanzler, auf Friedrich Merz gerade jetzt in dieser Zeit ankommt in Deutschland und in Europa.“
Der Unionsfraktionschef sagte weiter, man habe bei der Rente intensiv mit der SPD verhandelt. „Es war jetzt nicht mehr möglich.“ Es sei aber durch die Debatte gelungen, einen „Möglichkeitenraum“ zu eröffnen, sagte Spahn mit Blick auf die Rentenkommission und mögliche grundlegende Reformen.
CSU-Landesgruppenchef Alexander Hoffmann sagte, die Koalition sei entscheidungsfähig und entscheidungswillig. „Wir haben einmal mehr gezeigt, dass wir auch bei schwierigen Themen in der Lage sind, eine eigene, starke, entscheidungskräftige Mehrheit zu bilden.“ (dpa)
Und so sieht der weitere Rentenfahrplan aus:
BUNDESRAT: 76 Punkte hat die traditionell volle Tagesordnung der Vorweihnachtssitzung schon, Nachträge gibt es bis zum 9. Dezember, das Rentenpaket soll dazukommen: Am 19. Dezember tagt das Plenum der Länderkammer zum letzten Mal in diesem Jahr. Hier wird mit Zustimmung gerechnet. Endgültig aufhalten kann der Bundesrat das umstrittene Gesetz zu Rentenniveau und Mütterrente nicht.
INKRAFTTRETEN: Gelten sollen die einzelnen Teile des Rentenpakets jeweils ab 1. Januar 2026. Die umstrittenen Regeln zum Rentenniveau werden nicht unmittelbar spürbar. Die mit dem Paket erweiterte Mütterrente soll zum 1. Januar 2027 eingeführt, aber „wegen hohen technischen Aufwands“ erst 2028 rückwirkend ausgezahlt werden, so die Rentenversicherung Bund. Der ebenfalls neu beschlossene Steuerbonus für Arbeit im Rentenalter bis zu Einkommen von 2.000 Euro („Aktivrente“) soll ab 1. Januar angeboten werden.
RENTENKOMMISSION: Nächste, noch umfangreichere Reformschritte sollen folgen. Dafür soll im Bundeskabinett eine Rentenkommission aus Vertreterinnen und Vertretern von Politik und Wissenschaft eingesetzt werden. Die Besetzung ist derzeit Gegenstand interner Beratungen. Die Ministerrunde könnte die Kommission in ihrer Sitzung am 17. Dezember an den Start schicken. Nach Ende des zweiten Quartals 2026 sollen Vorschläge für Grundsatz-Reformen bei gesetzlicher und privater Rente vorliegen. Auf dieser Basis will die Koalition weitere grundlegende Gesetze zur Rente machen.
RENTENERHÖHUNG: Für die Rentnerinnen und Rentner heute bringt erst einmal ein anderes Datum eine Veränderung - nämlich der 1. Juli, wenn die jährliche Rentenanpassung kommt. Auch infolge früherer Gesetzes zum Rentenniveau steigen die Renten 2026 voraussichtlich um 3,7 Prozent - ähnlich wie dieses Jahr.
Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) sieht die Koalition durch die klare Zustimmung des Bundestags zum Rentenpaket gestärkt. „Die Mehrheit steht“, sagte Bas am Freitag nach dem Votum des Bundestags. „Das ist gut für die Koalition, das stabilisiert.“ Es sei auch mit Blick auf weitere Projekte der Koalition „wichtig, dass wir eine eigene Regierungsmehrheit haben“. Bas stellte für das kommende Jahr eine längerfristige Reform des Rentensystems in Aussicht. „Jetzt beginnt auch die Arbeit für eine Strukturreform“, sagte sie. (dpa)
SPD-Fraktionschef Miersch: Koalition ist handlungsfähig
SPD-Fraktionschef Matthias Miersch reagiert erleichtert auf die Zustimmung des Bundestags zum umstrittenen Rentengesetz mit absoluter Mehrheit. Miersch sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Die Koalition ist handlungsfähig und wird die vielen weiteren Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag umsetzen. Dazu zähle ich etwa die Reform der Schuldenbremse.“
Der heutige Beschluss sorge für mehr sozialen Zusammenhalt in Deutschland und gebe Millionen Rentnerinnen und Rentnern Sicherheit, so Miersch. „Es war ein intensiver Prozess, in dem beide Koalitionspartner Verantwortung übernommen und eine gemeinsame Lösung gefunden haben. Darauf kommt es an.“
Er sei seiner Fraktion sehr dankbar für die Geschlossenheit in der Rentenfrage. „Ich rechne es ebenso den kritischen Teilen meines Koalitionspartners hoch an, dass sie den Beschluss heute mitgetragen und den ersten Schritt der Rentenreform auf den Weg gebracht haben.“
Der heutige Beschluss sei der erste Schritt, so Miersch. „Die Arbeit in der Rentenkommission wird folgen, und wir gehen mit klarer Haltung und großem Verantwortungsbewusstsein hinein. Die Menschen können sich darauf verlassen, dass wir in der Kommission für ihre Rente kämpfen. Für die, die heute im Ruhestand sind. Und für die, die morgen darauf angewiesen sein werden.“ (dpa)
Update (14.30 Uhr): Wirtschaftsverbände kritisieren Rentenpaket – Zuspruch von Gewerkschaften
Die Verabschiedung des Rentenpakets der Bundesregierung im Bundestag trifft in der Wirtschaft auf scharfe Kritik. Unternehmensverbände monierten am Freitag die hohen Kosten, die durch die Festschreibung des Rentenniveaus bis 2031 und darüber hinaus entstünden. Sie forderten stattdessen strukturelle Reformen und niedrigere Lohnnebenkosten.
Angesichts der „großen demografischen Herausforderungen“ brauche es „mutige und nachhaltige Entscheidungen“, erklärte der Präsident des Handwerksverbandes ZDH, Jörg Dittrich. Doch notwendige Reformen seien nun erneut in die Zukunft verschoben worden. „Dieses Paket ist daher weder generationengerecht noch zukunftsfest und trifft insbesondere das lohnintensive Handwerk.“
Das Rentenpaket sei „ein ungedeckter Scheck“, erklärte Dirk Jandura, Präsident des Außenhandelsverbands BGA. „Der Bundestag hat jetzt dauerhaft höhere Rentenausgaben beschlossen, aber noch keine einzige Reform.“ Er kritisierte insbesondere die CSU und ihr „rücksichtsloses Drängen auf die Mütterrente“.
Das Rentenpaket zementiere „durch zusätzliche Milliarden jedes Jahr die Schieflage im System“, erklärte der Hauptgeschäftsführer des Verbands der Maschinenbauer, Thilo Brodtmann. „Die Debatte in den vergangenen Wochen lässt stark am Reformwillen beider Koalitionspartner zweifeln.“
Von den Gewerkschaften kam hingegen Zuspruch. „Dass jetzt erst einmal das Rentenniveau in Deutschland bei 48 Prozent bis 2031 stabilisiert ist, ist eine gute Nachricht für alle, die auf die gesetzliche Rente jetzt und in Zukunft angewiesen sind“, erklärte Guido Zeitler, Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten.
Hans-Jürgen Urban von der IG Metall sieht im Rentenpaket „einen ersten Schritt für langfristig sichere und gerechte Renten“. Die SPD müsse nun aufpassen, „dass sie in der Rentenkommission nicht alles wieder verspielt und eine Rückabwicklung des heutigen Rentenpakets zulässt“. (AFP)
Vizekanzler Lars Klingbeil (SPD) hat sich nach der Abstimmung über das umstrittene Rentengesetz im Bundestag erleichtert über das „klare Ergebnis“ gezeigt. „Ich bin dankbar dafür, dass wir jetzt die Entscheidung haben“, sagte er dem Fernsehsender Phoenix.
Jetzt müssten die Auseinandersetzungen in der Koalition beiseitegelegt werden und es müsse in den Mittelpunkt gestellt werden, worum es eigentlich geht. „Diese Koalition hat gerade für Millionen Rentnerinnen und Rentner dafür gesorgt, dass sie eine auskömmliche Rente bekommen, dass die Renten stabil bleiben. Und das ist eine sehr wichtige Entscheidung für Menschen, die sehr vieles geleistet haben in ihrem Leben.“ (dpa)
JU-Chef Winkel dringt auf weitere Rentenreformen: „Es geht jetzt erst los“
Johannes Winkel, Kopf der Rentenrebellen, warnt nach dem Bundestagsbeschluss zum Rentenpaket vor einem Ausbleiben weiterer Reformen. »Der Reformbedarf in Deutschland wird durch dieses Rentenpaket nicht kleiner, sondern noch größer«, sagte der Chef der Jungen Union dem „Spiegel“.
Winkel sieht die Koalition nun in der Pflicht: »Die Bundesregierung hat um Vertrauen geworben, dass eine Rentenreform im nächsten Jahr kommt. Damit steht die Regierung im Wort.«
Seit dem Frühsommer haben Winkel und Pascal Reddig, Chef der Jungen Gruppe, intern auf ihr Problem mit der Haltelinie beim Rentenniveau und die Folgekosten nach 2031 aufmerksam gemacht.
Grüne: Schwarz-rote Koalition hat keine stabile Mehrheit
Die Fraktionsvorsitzenden der Grünen, Britta Haßelmann und Katharina Dröge, sehen die schwarz-rote Koalition weiterhin in einer schweren Krise, obwohl das Rentenpaket mit Kanzlermehrheit im Bundestag beschlossen wurde.
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) habe heute mit letzter Kraft verhindern können, „dass seine Koalition aus der Kurve fliegt“, sagten die beiden in einem ersten Statement. „Wir sind überzeugt: So kann es nicht weitergehen, Herr Merz!“
Das wochenlange Gezerre um die Rente habe zu großer Verunsicherung der Bürgerinnen und Bürger geführt, betonten Haßelmann und Dröge. Die Koalition stehe schon nach sieben Monaten auf extrem wackeligen Beinen.
Die Grünen-Fraktionsspitze glaubt nicht, dass Merz‘ Koalition im Bundestag über eine stabile Mehrheit verfügt. Besonders die Unionsfraktion sei zum Risikofaktor in dieser Koalition geworden. „Jens Spahn als Fraktionsvorsitzender ist offensichtlich überfordert, die größte Fraktion im Bundestag ruhig und souverän zu leiten“, erklärten die Fraktionschefinnen der Grünen. Aus diesem Grund habe Merz vor der Sitzung des Bundestages die Kanzlermehrheit eingefordert.
„Gerade bei der Rente erwarte ich, dass wir die Generationen nicht gegeneinander ausspielen“, sagte Haßelmann. Es brauche die zusätzliche Säule eines Bürgerfonds, womit die Grünen eine teilweise am Kapitalmarkt angelegte Rente verstehen. Nötig sei auch eine de facto längere Lebensarbeitszeit. (Caspar Schwietering)
Auch inhaltlich kritisierte Haßelmann im Sender Phoenix das beschlossene Paket. Es sei weder für jüngere Generationen annehmbar, noch verhindere es Altersarmut von Frauen. Denn dafür sei die Mütterrente nicht geeignet. Deshalb habe man gegen das Rentenpaket gestimmt.
„Gerade bei der Rente erwarte ich, dass wir die Generationen nicht gegeneinander ausspielen“, sagte Haßelmann. Es brauche die zusätzliche Säule eines Bürgerfonds, womit die Grünen eine teilweise am Kapitalmarkt angelegte Rente verstehen. Nötig sei auch eine de facto längere Lebensarbeitszeit. (Caspar Schwietering)
Die Rentenstimmzettel sind in den Urnen. Jetzt wird ausgezählt.
Bundestagsvizepräsident Omid Nouripour eröffnet die namentliche Abstimmung. Die Urnen sind bis 13:02 Uhr geöffnet. Das Ergebnis wird erst nach dem nächsten Tagesordnungspunkt verkündet.
Reddig erhält schon vor seiner Rede breiten Applaus aus den Reihen der Union, aber auch von der SPD. Reddig beginnt seine Rede mit einer Warnung vor dem demographischen Wandel. Der werde dazu führen, dass sich in den 30er Jahren der Bundeshaushalt versteinert. Die Zuschüsse für die Sozialversicherungen würden den Bewegungsspielraum für die Politik massiv einengen.
„Das kann und wird nicht länger gutgehen“, warnt Reddig und erklärt seine Ablehnung. „Der Gesetzentwurf geht gegen meine fundamentale Überzeugungen.“ Er habe es sich nicht leicht gemacht, sagt er und äußert Verständnis für Mitglieder der Jungen Gruppe, die dem Paket nun doch zustimmen.
Es ist ein moderater Auftritt von Reddig. Er dankt sogar seiner Fraktion, dass er reden darf. „Das ist Ausdruck der Demokratie und der Debattenfähigkeit.“ Zum Ende wird er grundsätzlich.
Es brauche Wachstum und keine weitere Aufweichung der Schuldenbremse. „Unser Land sehnt sich nach einer ehrlichen Reformagenda.“ Dafür gibt es wieder breiten Applaus, auch von Fraktionschef Jens Spahn.
Pascal Reddig tritt ans Rednerpult - und der Applaus aus Reihen seiner Fraktion ist groß. Er geht weit über den Kreis der Renten-Rebellen hinaus. In der vordersten Reihe, bei der Fraktionsführung, regt sich hingegen zunächst keine Hand. Doch dann spricht Reddig an, dass es in seiner Fraktion unterschiedliche Haltungen gebe und auch er seine Meinung heute am Rednerpult ausdrücken dürfe. Nun applaudieren auch Jens Spahn und Co.
Nun gibt auch der CDU-Abgeordnete und ehemalige Chef der Jungen Union, Tilman Kuban, beim Präsidium einen Zettel ab, wie bereits zahlreiche seiner Fraktionskollegen. Was wohl der Inhalt ist? Darüber kann man nur rätseln.
„Millionen Rentner“ habe die Koalition „in Angst und Schrecken versetzt“, behauptet der AfD-Abgeordnete Thomas Stephan. Er greift Schwarz-Rot frontal an und fordert die Regierung zu einer Entschuldigung bei den Rentnern auf. Während der AfD-Politiker den Kanzler kritisiert – „Sie sind kein Kanzler, Sie sind ein Getriebener!“ –, fläzt Merz auf seinem Stuhl und blickt etwas skeptisch in Richtung des Redners.
Nun tritt auch Philipp Amthor ans Präsidium des Bundestags heran und gibt, so ist anzunehmen, eine persönliche Erklärung zur anstehenden namentlichen Abstimmung ab.
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