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Global Solutions Summit: Ein Aufruf für mehr internationale Zusammenarbeit
Bundeskanzlerin Merkel und ihre Ministern riefen auf dem Global Solutions Forum zu mehr Multilateralismus auf - von CO2 bis Huawei. Der Liveblog zum Nachlesen.
Stand:
- Zwei Tage kommen international renommierte Wissenschaftler, Experten und Politiker in Berlin zusammen
- Bundeskanzlerin Angela Merkel rief in ihrer Rede zu mehr internationaler Zusammenarbeit auf. Zum Auftakt hatte Dennis Snower, Präsident der Global Solutions Initiative, gestern ein düsteres Bild der transnationalen Probleme gezeichnet.
- Der Tagesspiegel unterstützt den Kongress mit 200 Referenten für 1600 Teilnehmer
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Ein Aufruf zu mehr internationaler Zusammenarbeit
Fünf Mitglieder der Bundesregierung haben auf dem Global Solutions Forum gesprochenIn einer Diskusionrunde dazu, wie Medien den aufsteigenden Nationalismus befeuert haben, beklagt die mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnete Journalistin Amanda Bennett verbreitete Verhaltensmuster in der Branche. Viele ihrer Kollegen hätten die Angewohnheit, Unsinn zu betonen und schillernden Geschichten zu folgen und damit zum Wahlerfolg von Politikern wie US-Präsident Trump beigetragen. "Und ich glaube nicht, dass wir unsere Lektion gelernt haben und und uns bei den nächsten Wahlen besser verhalten werden", sagt Bennett.
Tanit Koch, Chefredakteurin der Zentralredaktion von RTL, sieht die Situation in Deutschland ähnlich: "Wir können froh sein, dass wir hier bei der AfD keinen so charismatischen Populisten wie Trump haben."
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Am Morgen des zweiten Konferenztages sammelt eine Diskussionsrunde die größten Schwachpunkte der Globalisierung. Die Liste wird im Laufe der Veranstaltung immer länger: die schädliche Wirkung für das Klima, dass Arbeitsplätze verloren gehen, undurchschaubare Finanztransaktionen, die Kommerzialisierung der Wasserversorgung, Ungleichheiten bei der Besteuerung von Unternehmen, moralischer Verfall, die unfaire Verteilung von Rohstoffen zu Gunsten des globalen Nordens, dass Treffen wie der G20-Gipfel die Autorität der Vereinten Nationen untergraben, Schattenbanken, dass unvorhersehbare globale Folgen bei der Gesetzgebung nicht kommuniziert werden können, ohne die Wählergunst zu verlieren...
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Städte spielen eine Schlüsselrolle für die globale Problemlösung
Globale Lösungen für die Probleme der Welt – ohne Mitwirkung der Städte geht es nicht. Zu diesem Ergebnis kommen Vertreter der drei Metropolen Berlin, Warschau und Buenos Aires. „Die Städte sind wirklich von höchster Bedeutung“, sagt Michal Olszewski, der Bürgermeister von Warschau. „Wir müssen die Lösungen vor Ort finden.“
Auch für Berlins Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD) kommt den Metropolen eine Schlüsselrolle zu. Die Städte müssten vieles meistern: von der Integration verschiedener Kulturen über die zuverlässige Versorgung der Bürger mit Wasser bis hin zu bezahlbarem Wohnraum – alles Herausforderungen, vor denen Lokalpolitiker überall auf der Welt stehen. Das kennt auch Guadalupe Tagliaferri, die Entwicklungsministerin der Stadtregierung von Buenos Aires. Die Städte seien die Orte, an denen am meisten für den „sozialen Ausgleich“ getan werden müsse, sagt sie.
Weil viele Städte mit ähnlichen Problem kämpften, müssten sich Lokalpolitiker aus aller Welt vernetzen, fordert Müller. Und: Die Stadtregierungen müssten auch ihren jeweiligen nationalen Regierungen Druck machen – vor allem bei großen Problemen wie dem Klimawandel oder der Bewältigung von Flucht und Migration.
In Berlin sei der Ausgleich verschiedener Interessen nicht leicht, gesteht Müller ein. Zum Beispiel auf dem Wohnungsmarkt: Die einen forderten mehr öffentlich finanzierten Wohnraum, andere wollten die Wohnungsfrage lieber dem freien Immobilienmarkt überlassen. Aufgabe der Landesregierung sei es, hier einen Kompromiss zu finden. Keine leichte Aufgabe, vor allem angesichts des massiven Zuzugs, den Berlin derzeit erlebt. Gefragt, ob das die Stadt für ihre Bewohner nicht langfristig unattraktiv mache, antwortet Müller: „Ich glaube, Berlin ist immer noch cool.“
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„The Urban Matters“: Hauptstadt-Erfahrung
Drei Metropolen – die gleichen Probleme? Berlin, Warschau und Buenos Aires haben viel gemeinsam: Sie sind Millionenstädte, gelten als kulturelle Zentren in ihren jeweiligen Ländern und alle drei sind Regierungssitze. Da bietet es sich an, dass die Vertreter der drei Hauptstädte einmal ihre Erfahrungen austauschen. Geschehen soll das heute beim Global Solutions Summit. Gleich diskutiert Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) mit Warschaus Rathauschef Michal Olszewski und Guadalupe Tagliaferri, der Entwicklungsministerin der Stadtregierung von Buenos Aires. Das Motto auf dem Podium des „Berlin Senate Panels“ lautet „The Urban Matters“.
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Der britisch-sudanesische Mobilfunkunternehmer Mo Ibrahim hat Angst, dass der Wettbewerb zwischen östlichen und westlichen Perspektiven zu Lasten afrikanischer Nationen ausgetragen werden könnte. "Was ich fürchte, ist ein erneuter Kalter Krieg", sagt Ibrahim.
Nie sei die Entwicklung auf dem Kontinent so langsam gewesen wie während jenem Konflikt zwischen den Supermächten. Verbrecher seien an die Macht gebracht worden, solange sie bereit waren, Rohstoffe mit dem Osten oder dem Westen zu teilen. Für einen erneuten Aufstieg des Westens sieht er wenig Potential. Er rät stattdessen einen "würdevollen Abstieg".
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