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Die AfD-Chefs Alice Weidel und Tino Chrupalla gehen durch den Bundestag.

© dpa/Michael Kappeler

Merz’ Werte rauschen in den Keller: AfD klettert in Umfrage auf 26 Prozent – und liegt vor der Union

Die Wähler sind immer unzufriedener mit dem Kanzler, auch der Glaube an die Zukunft von Schwarz-Rot ist einer Umfrage zufolge nicht besonders groß. Die Rechten um Weidel und Chrupalla profitieren.

Stand:

Die Bundesregierung unter Friedrich Merz (CDU) hatte am 6. Mai ihre Arbeit aufgenommen – am Donnerstag ist die schwarz-rote Koalition seit 100 Tagen im Amt. Und einer neuen Umfrage zufolge sind die Wählerinnen und Wähler alles andere als zufrieden – weder mit Schwarz-Rot noch dem Kanzler.

Über gute Werte im RTL/ntv-Trendbarometer darf sich dagegen die AfD freuen. Die in Teilen als gesichert rechtsextremistisch geltende Partei wäre stärkste Kraft im Parlament, wenn der neue Bundestag jetzt gewählt würde.

Die Zustimmung zu Merz fällt in dieser Erhebung auf einen Tiefpunkt. Nur noch 29 Prozent der Befragten sind zufrieden mit seiner Arbeit (minus drei Punkte). Das ist der schlechteste Wert seit der Kanzlerwahl im Mai. Die Unzufriedenheit mit der Arbeit des Regierungschefs steigt zugleich im Wochenvergleich um drei Punkte auf 67 Prozent.

AfD von Weidel und Chrupalla liegt vorn

Mehrheitlich zufrieden mit Merz’ Arbeit sind nach wie vor nur die Anhänger von CDU und CSU. Aber auch hier sinkt der Anteil der Zufriedenen im Vergleich zur Vorwoche um vier Prozentpunkte von 76 auf 72 Prozent. Von den Anhängern der mitregierenden SPD ist nach wie vor eine Mehrheit von 60 Prozent nicht mit der Arbeit des Kanzlers zufrieden. Und von den Anhängern der AfD sind aktuell fast alle (95 Prozent) unzufrieden.

In der Sonntagsfrage klettern die Rechten unter ihren Chefs Alice Weidel und Tino Chrupalla um einen Punkt auf 26 Prozent – wie zuletzt im April. CDU/CSU und SPD kommen zusammen nur noch auf 37 Prozent. Die Union sackt auf 24 Prozent ab, das ist der niedrigste Wert seit Ende April. FDP und BSW wären weiterhin nicht im Bundestag vertreten.

Die Werte der Parteien:

  • AfD 26 Prozent (+1)
  • CDU/CSU 24 (-1)
  • SPD 13 (+/- 0)
  • Grüne 13 (+ 1)
  • Linke 11 (-1)
  • BSW 4 (+/- 0)
  • FDP 3 (+/- 0)
  • Sonstige 6 (+/- 0)

Die Daten wurden vom Institut Forsa vom 5. bis 11. August 2025 erhoben.

Der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen steigt den Angaben zufolge um einen Punkt auf 25 Prozent und liegt damit deutlich über dem Anteil der Nichtwähler bei der vergangenen Bundestagswahl (17,9 Prozent).

Auch die Prognose für die Zukunft von Schwarz-Rot sieht nicht gut aus: Lediglich etwas mehr als die Hälfte der Befragten (52 Prozent) geht davon aus, dass die derzeitige Koalition aus CDU/CSU und SPD bis zum Ende der Legislaturperiode im Frühjahr 2029 halten wird. 43 Prozent glauben hingegen an ein vorzeitiges Zerbrechen der Koalition. Von einem Bruch gehen vor allem die Anhänger der AfD (74 Prozent) aus. 

Das Vertrauen in Schwarz-Rot ist den Angaben zufolge somit geringer als das Vertrauen in die Ampelkoalition im September 2024, sie lag damals bei insgesamt 60 Prozent.

Auch bei der Einschätzung der politischen Kompetenz verliert die Union nochmals einen Prozentpunkt. Nur noch 19 Prozent der Bundesbürger trauen CDU/CSU zu, mit den Problemen in Deutschland fertig werden zu können.

Zwölf Prozent glauben, die AfD könne dies, sieben Prozent sind der Meinung, der SPD könnte dies gelingen – beide legen um einen Punkt zu. Jeweils 5 Prozent sagen, die Grünen beziehungsweise die Linken könnten mit den Problemen in Deutschland am besten fertig werden. Die Hälfte der Deutschen traut keiner Partei politische Kompetenz zu.

Und so rechnen auch nur noch 14 Prozent der Bundesbürger derzeit damit, dass sich die wirtschaftlichen Verhältnisse in Deutschland verbessern – das sind 4 Prozentpunkte weniger als in der Vorwoche. Es ist der bislang niedrigste ermittelte Wert in diesem Jahr. Viereinhalbmal mehr (62 Prozent) rechnen mit einer Verschlechterung. 22 Prozent erwarten keine Veränderung der wirtschaftlichen Lage.

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