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Die beiden AfD Fraktionsvorsitzenden Alice Weidel und Tino Chrupalla geben ein Pressestatement.

© dpa/Michael Kappeler

Schlechtester Wert seit Ende März: AfD rutscht im Vergleich zur Union in Umfrage weiter ab

Noch Anfang Mai lagen die Rechten gleichauf mit CDU/CSU. Jetzt liegt die Weidel-Partei fünf Prozentpunkte zurück. Beliebtester Politiker ist unangefochten Verteidigungsminister Pistorius.

Stand:

Bei der Bundestagswahl im Februar wurde die AfD mit 20,8 Prozent hinter der Union zweitstärkste Kraft im Parlament. Über Wochen gab es danach in Umfragen ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der in Teilen als „gesichert rechtsextremistisch“ geltenden Partei und CDU/CSU. Nun verfestigt sich einer aktuellen Erhebung zufolge offenbar eine neue Entwicklung.

Im neuen „Meinungstrend“ des Instituts Insa für die „Bild“ legte die Union unter Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) einen Prozentpunkt auf 27,5 Prozent zu – und vergrößert damit den Abstand zur AfD, die zwei Punkte verliert und auf 22,5 Prozent fällt. Dies ist in dieser Umfrage der schlechteste Wert für die Rechten mit ihrem Führungsduo Alice Weidel und Tino Chrupalla seit Ende März.

Die Union hat damit nun fünf Prozentpunkte Vorsprung vor der AfD, über deren Verbot derzeit intensiv diskutiert wird. Noch Anfang Mai lagen Schwarz und Blau gleichauf (24,5 Prozent).

Die Parteien nähern sich wieder ihren Ergebnissen der Bundestagswahl an.

Hermann Binkert, Insa-Chef

Der Koalitionspartner der Union, die SPD mit Parteichef Lars Klingbeil tritt währenddessen auf der Stelle und stagniert bei 16 Prozent. Zusammen kommen CDU/CSU und SPD damit in der neuesten Umfrage auf 43,5 Prozent – würden damit aber immer noch knapp eine Mehrheit verfehlen, wenn am nächsten Sonntag gewählt würde.

Insa-Chef Hermann Binkert sagte gegenüber „Bild“: „Die Parteien nähern sich wieder ihren Ergebnissen der Bundestagswahl an.“

Die Grünen gewinnen einen halben Prozentpunkt dazu (elf Prozent) und rücken damit wieder vor die Linkspartei, die auf zehn Prozent (-0,5) sinkt. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) verbessert sich leicht auf 4,5 Prozent (+0,5 Prozentpunkte), liegt nun vor der FDP (vier Prozent, unverändert). Beide Parteien wären weiterhin nicht im Bundestag vertreten. Insgesamt 13 Prozent der Stimmen entfallen in der Umfrage auf Parteien, die an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern würden.

Im Beliebtheitsranking der Politiker bleibt Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) entsprechend zu anderen Umfragen wie dem Politbarometer von ZDF und Tagesspiegel die unangefochtene Nummer 1 – gefolgt von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU).

Unter den Unionswählern überholt Merz Söder. In der eigenen Wählerschaft kommt der Kanzler auf eine Zustimmung von 73,4 Punkten (+4), Markus Söder auf 70,7 Punkte (unverändert). Unter allen Befragten hingegen bleibt Merz auf Platz 8, sein Kanzleramtsminister Thorsten Frei verbessert sich von Platz 10 auf Platz 9. Auch NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) verbessert sich, er klettert auf Platz 3 und überholt Finanzminister Klingbeil, der jetzt auf Platz 4 steht.

BSW-Chefin Wagenknecht (Platz 17), Weidel (Platz 18), CDU/CSU-Fraktionschef Jens Spahn (Platz 19) und Chrupalla (Platz 20) bleiben die Schlusslichter des Rankings.

Wahlumfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten.

Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf einen Wahlausgang. (lem)

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