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Friedrich Merz (vorn), CDU-Chef und Unions-Kanzlerkandidat, spricht vor Amtsinhaber Olaf Scholz von der SPD (Mitte) und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne).

© dpa/Michael Kappeler

Aktuelles Politbarometer: Merz und Habeck liegen in der K-Frage vorn – SPD und Grüne fast gleichauf

Noch 65 Tage sind es bis zur Bundestagswahl. Große Beliebtheit erfährt im Politbarometer keiner der vier Kanzlerkandidaten. Scholz mangelt es auch an Unterstützung der SPD-Anhänger.

Stand:

Die heiße Phase des Wahlkampfs hat begonnen – am 23. Februar soll der neue Bundestag gewählt werden. Dabei gibt es vier Bewerber, die ins Bundeskanzleramt einziehen wollen. Richtig gut kommt bei den Wählerinnen und Wählern keiner von ihnen an – das zeigt das aktuelle Politbarometer von ZDF und Tagesspiegel. Die besten Karten hat immer noch der Kanzlerkandidat der Union, Friedrich Merz.

Der CDU-Chef liegt bei der Frage, wer von den Bewerbern präferiert wird, mit 29 Prozent vor Robert Habeck, dem Spitzenkandidaten der Grünen. Mit deutlichem Abstand folgt der amtierende Bundeskanzler Olaf Scholz. Der SPD-Politiker kommt auf 16 Prozent – und erhält damit genauso viel wie die Spitzenkandidatin der AfD, Alice Weidel.

FDP und Linke kämen aktuell nicht in den Bundestag

Bitter für Scholz: Die Unterstützung durch Anhänger der Sozialdemokraten ist für ihn mit 64 Prozent vergleichsweise dürftig. Immerhin 25 Prozent der SPD-Wähler sprechen sich für Habeck aus. Besser sind die Werte für den Kanzler, wenn die K-Frage auf ein Duell mit Merz reduziert wird: Dann liegt Scholz mit 43 Prozent fast gleichauf mit dem CDU-Politiker (44 Prozent).

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Vor die Wahl gestellt, sich zwischen Merz und Habeck als nächsten Kanzler entscheiden zu müssen, liegt der Unionskandidat mit 48 Prozent vor dem Grünen, der 39 Prozent erreicht.

Die zerbrochene Ampel-Koalition hatte ein extrem schlechtes Ansehen, die Zufriedenheit mit der Arbeit des Bundeskanzlers liegt nur unwesentlich über ihrem Negativrekord.

Dennoch erwartet nur eine Minderheit von 29 Prozent, dass es besser würde, wenn es zu einer von der Union geführten Bundesregierung nach der Wahl käme. 48 Prozent glauben, dass sich dadurch nicht viel ändern würde, und 18 Prozent gehen dann sogar von einer schlechteren Politik aus.

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Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, läge die CDU/CSU trotz Verlusten allerdings weiter klar vorn. Zweitstärkste Kraft ist weiter die AfD. Die SPD und die Grünen liegen in der Sonntagsfrage fast gleichauf.

Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) müsste um den Einzug ins Parlament zittern. FDP und die Linke wären nicht im nächsten Bundestag vertreten. Die anderen Parteien erhielten zusammen weiterhin neun Prozent. Darunter ist keine Partei, die mindestens drei Prozent erzielen würde.

Diese Werte würden von den politisch wahrscheinlichen Koalitionen für eine Regierung aus Union und SPD sowie für eine Regierung aus Union und Grünen reichen.

Eine große Koalition aus Union und SPD findet in der Umfrage so wie andere Koalitionsmodelle auch keine mehrheitliche Unterstützung, wird aber mit 30 Prozent von den meisten bevorzugt. 52 Prozent sind gegen ein solches Bündnis. Im Oktober gab es für dieses Koalitionsmodell als einziges noch mehr Befürworter (44 Prozent) als Gegner (40 Prozent).

Andere Optionen – Schwarz-Grün, eine Koalition der CDU/CSU mit der AfD oder die Ampel – werden von noch deutlich mehr Befragten als „schlecht“ bewertet denn als „gut“.

Bei der Beurteilung von Politikerinnen und Politikern nach Sympathie und Leistung („Was halten Sie von?“) liegt der Verteidigungsminister auf einer Skala von +5 bis -5 mit deutlichem Abstand weiter auf Platz eins. 

  1. Boris Pistorius 2,0 (+/- 0)
  2. Hendrik Wüst 0,8 (0,9)
  3. Markus Söder -0,3 (- 0,1)
  4. Robert Habeck -0,4 (-0,4)
  5. Friedrich Merz -0,5 (-0,4)
  6. Annalena Baerbock -0,8 (-0, 5)
  7. Olaf Scholz -0,9 (-0,7)
  8. Sahra Wagenknecht -1,5 (-1,7)
  9. Christian Lindner -1,8 (-1,9)
  10. Alice Weidel -2,3 (-2,7)

Die internationalen Krisen und die ökonomische Entwicklung haben dem Politbarometer zufolge bei den Deutschen zu einem etwas negativeren persönlichen Urteil über das aktuelle Jahr geführt: Von 2024 sagen 61 Prozent (2023 meinten das 66 Prozent), dass es für sie persönlich eher ein gutes Jahr war, 35 Prozent (Vorjahr 31 Prozent) geben an, es sei für sie ein eher schlechtes Jahr gewesen.

Mehr als die Hälfte (58 Prozent) erwartet, dass 2025 so ähnlich ausfallen wird wie 2024, während 29 Prozent dem neuen Jahr persönlich eher optimistisch und elf Prozent eher pessimistisch entgegensehen.

Wahlumfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten.

Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang.

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