
© AFP/John Macdougall
„Starkes Signal für einen Neustart“ : Brantner und Banaszak wollen für Grünen-Vorsitz kandidieren
Nun ist es offiziell: Die Staatssekretärin von Robert Habeck und der Bundestagsabgeordnete aus Duisburg kandidieren für den Parteivorsitz der Grünen. Andreas Audretsch soll den Wahlkampf leiten.
Stand:
In die Neuformation der Grünen auf Bundesebene kommt Bewegung. Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium, Franziska Brantner, und ihr Fraktionskollege Felix Banaszak gaben am Freitag via Instagram ihre Kandidatur für den Parteivorsitz bekannt. Zuerst hatte die „Rheinische Post“ unter Berufung auf Parteikreise darüber berichtet.
Wie Reuters aus dem Umfeld der Partei erfuhr, soll zudem Grünen-Vizefraktionschef Andreas Audretsch neben seinem Amt die Leitung des Bundestagswahlkampfes übernehmen. Die Neuwahl der Parteispitze findet Mitte November auf einem Parteitag in Wiesbaden statt. Die derzeitigen Vorsitzenden Ricarda Lang und Omid Nouripour hatten am Mittwoch ihren Rücktritt angekündigt.
Brantner ist eine enge Vertraute von Wirtschaftsminister Robert Habeck, der für die Grünen als Spitzen- oder Kanzlerkandidat in die Bundestagswahl ziehen will. Sie ist Realpolitikerin und kommt aus dem einflussreichen Grünen-Verband im grün-schwarz regierten Baden-Württemberg.
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Banaszak ist wichtiger Drahtzieher des linken Flügels und hat als einstiger Parteichef in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2022 die Koalitionsverhandlungen mit der CDU zur Bildung der schwarz-grünen Landesregierung in Düsseldorf mitgestaltet. Brantner und Banaszak könnten somit auch ein Signal für eine mögliche Machtoption der Grünen nach der Bundestagswahl 2025 senden – eine Koalition mit der Union.
Audretsch zählt auch zum linken Flügel und ist als Vizefraktionschef für Wirtschaft und Soziales zuständig.
Wirtschaftsminister Robert Habeck hat die angekündigte Kandidatur von Brantner und Banaszak als „starkes Signal für einen Neustart“ der Grünen bezeichnet.
Dies gelte auch für die Bereitschaft des Grünen-Bundestagsabgeordneten Andreas Audretsch, die Wahlkampfleitung zu übernehmen. „Wir werden auf dem Bundesparteitag mit neuer Kraft nach vorne gehen“, sagte Habeck der Deutschen Presse-Agentur.
Außenministerin Annalena Baerbock begrüßte die Kandidatur von Brantner und Banaszak ebenfalls. „Das ist ein guter Tag für die Grünen, weil wir deutlich machen: Der Neustart, der ist gelungen, und zwar der Neustart im Team“, sagte sie am Rande der UN-Vollversammlung in New York. Baerbock fügte hinzu: „Wenn man nur als Einzelkämpfer agiert, dann kann man Krisen nicht meistern.“ Die Ministerin war von 2018 bis 2022 selbst Grünen-Vorsitzende.
Sie kenne beide Kandidaten schon sehr lange, beide seien aus einer ähnlichen Generation wie sie selbst, sagte Baerbock. „Wichtig ist gerade in herausfordernden Zeiten Vertrauen. Und wenn man sich gut kennt und starkes Vertrauen mit- und zueinander hat, dann ist die Arbeit einfacher und meistens macht sie dann auch ein bisschen mehr Spaß.“ Brantner und Banaszak wollen die Grünen in die Bundestagswahl in einem Jahr führen und einen neuen Aufbruch für die Partei erreichen. (Tsp, Reuters, dpa)
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