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Wenigstens die Quote stimmt. Es sind sowohl sechs Männer, als auch sechs Frauen in das Kompetenzteam von Peer Steinbrück berufen worden.

© dpa

Mit Pfarrerin und Bankerin: Steinbrück macht sein Kompetenzteam komplett

Der SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück vervollständigt sein Kompetenzteam für die Bundestagswahl 2013. Mit dabei: sechs Frauen und sechs Männer - aber keine SPD-Spitzen wie Sigmar Gabriel.

Von Hans Monath

SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hat seine Wahlkampfmannschaft komplettiert. Der SPD-Politiker präsentierte am Montag in Berlin die drei letzten Mitglieder seines sogenannten Kompetenzteams. Die Pfarrerin Cornelia Füllkrug-Weitzel ist für Entwicklungspolitik zuständig, die Bankerin Christiane Krajewski für Wirtschaft und der Medienmanager Oliver Scheytt für Kultur. Das Team besteht aus sechs Frauen und sechs Männern, SPD-Politiker mit herausragenden Funktionen wie Parteichef Sigmar Gabriel, Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier und Generalsekretärin Andrea Nahles wurden nicht berufen.

Steinbrück sagte bei der Vorstellung des Teams. „Ich bin sehr froh, mit diesem Kompetenzteam zwölf Persönlichkeiten vorschlagen zu können, die jeden Vergleich mit dem augenblicklichen Team der Bundeskanzlerin standhalten können“, meinte der SPD-Politiker. Er müsse sich mit seinem Team „in keiner Weise verstecken“, wenn er sich das gegenwärtige Bundeskabinett ansehe.

Das SPD-Wahlkampfmotto: „Das Wir entscheidet“

Krajewski, die die Wirtschaftspolitik abdeckt, war unter dem damaligen Ministerpräsidenten Oskar Lafontaine von 1990 bis 1999 Ministerin im Saarland, zuletzt Finanzministerin. Lafontaine gehörte damals noch der SPD an. Von Juni 2001 an war Krajewski einige Monate lang Finanzsenatorin in Berlin. Sie schied bald aus. Die Chemie zwischen ihr und dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit soll nicht gestimmt haben – was sie indes bestritt, Nachfolger wurde ihr Parteifreund Thilo Sarrazin. Die 64-Jährige arbeitet für die Investmentbank Leonardo & Co. in Frankfurt am Main. Krajewski bekannte sich zum Gedanken des sozialen Ausgleichs und empfahl sich mit Verweis auf ihre Erfahrung in der Politik und der freien Wirtschaft als Brückenbauerin.

Die 58-jährige Füllkrug-Weitzel ist Präsidentin des evangelischen Hilfswerks Brot für die Welt und damit auch verantwortlich für die Diakonie-Katastrophenhilfe. Das SPD-Wahlkampfmotto „Das Wir entscheidet“ habe auch eine internationale Dimension, sagte sie. Die Sozialdemokratin sprach sich für eine Rückkehr zu einer restriktiven Rüstungspolitik und in diesem Zusammenhang für ein Kontrollrecht des Bundestages aus und forderte ein internationales Verbot von „Killerdrohnen“. Die gezielte Tötung von Menschen durch bewaffnete Drohnen nannte sie völkerrechtswidrig.

Der Bereich Kultur geht in die Hände von Oliver Scheytt

Den Bereich Kultur übernimmt der langjährige Essener Kulturdezernent Scheytt. Der 55-jährige Jurist war Geschäftsführer der Ruhr 2010 GmbH und ist Professor für Kulturpolitik in Hamburg sowie Inhaber einer Personalberatung für Kulturorganisationen. Scheytt warb für eine Reform des Urheberrechts, eine bessere soziale Absicherung von Kreativen sowie für den grenzüberschreitenden Erhalt der Buchpreisbindung.

Die übrigen Mitglieder sind die Berliner Designprofessorin Gesche Joost (Netzpolitik), die Bremer Erziehungswissenschaftlerin Yasemin Karakasoglu (Bildung und Wissenschaft), der Bundestagsabgeordnete Karl Lauterbach (Gesundheit), der Thüringer Wirtschaftsminister und Ex-SPD-Wahlkampfmanager Matthias Machnig (Umwelt und Energie), Parlamentsgeschäftsführer Thomas Oppermann (Inneres und Justiz), der bayerische SPD-Chef Florian Pronold (Verkehr und Bauen), Mecklenburg-Vorpommerns Sozialministerin Manuela Schwesig (Familie), IG-Bau-Chef Klaus Wiesehügel (Arbeit und Soziales) sowie Ex-Justizministerin Brigitte Zypries (Verbraucherschutz).

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