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Thema

Gregor Gysi

An das Jahr 2002 mag die PDS-Vorsitzende Gabi Zimmer noch gar nicht denken. "Nicht fair" wäre es, schreibt sie in einem Brief zum Jahreswechsel an ihre Funktionäre in Ländern, Kreisen und Kommunen, die "großen Herausforderungen" des "Zielpunktes 2002 mit den nächsten Bundestagswahlen" zu benennen.

Von Matthias Meisner

"Einige CDU-Politiker sind Opfer ihrer eigenen Propaganda", sagte die Berliner PDS-Landesvorsitzende Petra Pau. Damit reagierte sie auf ein Positionspapier, über das, wie berichtet, der Berliner CDU-Landesvorstand am vergangenen Sonnabend diskutiert hatte.

Von Sabine Beikler

Der Antrag auf Verbot der rechtsradikalen NPD wird jetzt von allen drei Verfassungsorganen mitgetragen. Am Freitag stimmte auch der Bundestag mit den Stimmen von SPD, Grünen und PDS dafür, beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe einen eigenen Antrag auf Parteiverbot zu stellen.

Von Robert Birnbaum

Zwei hinlänglich bekannte Gesichter setzen sich jetzt für eine Initiative ein, die große Teile der Bevölkerung Brandenburgs hervorgebracht hat: Gestern stellten Gregor Gysi und Peter-Michael Diestel auf einer Pressekonferenz der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Potsdam ihre Klage gegen die Ablehnung der Volksinitiative "Für unsere Kinder" durch den Hauptausschuss des Landtages vor. Mit mehr als 125 000 Unterschriften zeigten die Brandenburger in diesem Sommer, dass sie gegen Einsparungen im Bereich der Kindertagesstätten sind - die Volksinitiative wurde jedoch nicht zugelassen.

Peter-Michael Diestel, letzter DDR-Innenminister, CDU-Mitglied und heute niedergelassener Rechtsanwalt in Potsdam, wird die Verfassungsklage des Aktionsbündnisses zur Volksinitiative "Für unserer Kinder" vor dem Brandenburger Verfassungsgericht vertreten. Das erklärte gestern auf Anfrage Günther Fuchs, Vorsitzender der GEW in Brandenburg und einer der Gewerkschaftsvertreter im Aktionsbündnis.

Von Sabine Beikler

Ende der neunziger Jahre waren die Berliner Eisbären so etwas wie ein Mikrokosmos, in dem all das funktionierte, was im restlichen Deutschland schiefging: Ausländer-Integration, Zusammenwachsen von Ost und West, wirtschaftlicher Aufstieg aus den Ruinen der Planwirtschaft. Zudem erfreute sich der Eishockeyverein einer Zuschauerschaft, die trotz kurzer Haare so ganz anders war als der Mob, der die ostdeutsche Platte regierte.

Von Sven Goldmann

Schlimmer hätte es für die PDS nach ihrem Desaster beim letzten Parteitag in Münster kaum laufen können. Ihre designierte neue Vorsitzende Gabi Zimmer blieb wochenlang so blass, dass sie jenseits der eigenen Partei kaum öffentlich wahrgenommen wurde.

Auf Cottbuser Straßen werden am Wochenende die Farben Rot, Weiß-Blau-Rot und Rot-Weiß dominieren. Weiß-Blau-Rot steht für die Profis des FC Bayern München, die am Sonnabend gegen die Kicker von Energie Cottbus in rot-weißen Trikots antreten.

Von Sabine Beikler

"Liebe Genossinnen und Genossen." Guido Westerwelle steht gerade erst auf der Bühne - und schon jubelt das Publikum.

Von Matthias Meisner

"Einfach Normalität", das ist es, was sich Gregor Gysi zum Abschied wünscht. Er bezieht das auf die demokratische Kultur im Parlament - aber klar ist, dass für ihn selbst dieser Tag alles andere als normal ist.

Von Matthias Meisner

Seine politische Karriere begann ungewöhnlich - auf dem Land und in der Kirche. Als Pastor baute Joachim Gauck in Mecklenburg kleine evangelische Gemeinden auf, ehe er sich in der Rostocker Bürgerbewegung engagierte.

Von Robert Ide

Wenn das Gregor Gysi und Lothar Bisky tun, der brillante Rhetoriker, der die PDS anno 1989 aus der Konkursmasse der SED gerettet hat, und der sympathische Parteisoldat, so wird eine Zäsur daraus. Denn das ungleiche Führungspaar war für die Öffentlichkeit, zumindest in den vergangenen zehn Jahren, die PDS.

Von Hermann Rudolph

Der Reise Gregor Gysis nach Belgrad im Kosovo-Krieg im April 1999 ist es wohl zu verdanken, dass die PDS-Politiker Hanno Harnisch, Matthias Gärtner und Heiko Kosel vom jugoslawischen Parlament eingeladen wurden, die Wahlen in Jugoslawien zu beobachten. Zumindest am Sonntagmorgen in Belgrad entsprachen alle inspizierten Wahllokale "den üblichen Verhältnissen", wie Gärtner, stellvertretender Fraktionsvorsitzender im Landtag von Sachsen-Anhalt, dem Tagesspiegel berichtete.

Von Clemens Wergin

Das Gespenst des Sozialismus geht wieder einmal um in Deutschland, aber es wird immer schwerer, noch jemanden zu finden, den es erschreckt. Nicht im Berliner Ostteil, wo die PDS mittelfristig als Regionalpartei wohl ohne Alternative ist - aber auch nicht in den West-Bezirken, wo viele Wähler der linken Grauzone allmählich merken, dass die PDS zumindest die besseren linken Ost-Quotenfrauen hat als die SPD.

Von Lars von Törne

CDU-Generalsekretär Ingo Schmitt spricht von "gefährlichen Vorboten im Hinblick auf die politische Zukunft Berlins", weil die SPD auf teilweise "westlichem Territorium" einen PDS-Politiker zum Bezirksbürgermeister machen will. Zum ersten Mal - in Friedrichshain-Kreuzberg.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Es geht heute wieder zur Sache in Berlin, und für die CDU wird es ein ganz schwarzer Start aus der Sommerpause werden. Am Nachmittag wird man in der Parteizentrale versuchen, die Scherben aufzulesen nach dem Schauerstück im Untersuchungsausschuss: Schäuble contra Baumeister.

Von Tissy Bruns

Seit Wochen wird darüber spekuliert, ob Gregor Gysi als Spitzenkandidat der Berliner PDS antritt, jetzt äußerte er sich erstmals - und hält sich alle Türen offen: "Wenn Sie mir heute die Frage stellen, müsste ich sie mit Nein beantworten. Aber ich will für 2004 nichts ausschließen.

Kein Dementi ist auch ein Signal - so dürfen wohl Gregor Gysis Worte bezüglich einer Spitzenkandidatur für die Berliner Wahlen 2004 verstanden werden. Bei einem Duell gegen den gänzlich überraschungsfreien Eberhard Diepgen könnte sich der Charismatiker mit dem Glamour-Faktor durchaus einiges ausrechnen.

Von Gerd Nowakowski

Im Rechtsstreit um Spitzelvorwürfe gegen den Chef der PDS-Bundestagsfraktion, Gregor Gysi, muss die Junge Union nach PDS-Angaben die gesamten Kosten tragen. In der Mitteilung hieß es, das Berliner Kammergericht habe seine Entscheidung damit begründet, dass dem PDS-Politiker ein Unterlassungsanspruch gegen die CDU-Jugendorganisation zustehe.

Die Aufführung soll der große Triumph eines ehrgeizigen Mannes werden: Rolf Hochhuth inszeniert in seinem eigenen Theater sein eigenes Stück, die "Hebamme". Ein Sieg des Autorentheaters, eine persönliche Genugtuung für einen Moralisten und, noch immer, eine Abrechnung mit dem politischen System.

Von Moritz Schuller
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