"Um Mitternacht hat sich die UCK aufgelöst", erklärte Rebellenführer Ali Ahmeti am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in seinem Hauptquartier im Bergdorf Sipkovica. Und mit der vergangenen Nacht seien alle ehemaligen Kämpfer der sogenannten Nationalen Befreiungsarmee (UCK) wieder zu gewöhnlichen Bürgern geworden.
Nato
Wenn die Nato kurzfristig in kleine Einsätze geht, stellt sie diese unter nationale Führung. Bei dem Schutz für die nach Mazedonien entsandten OSZE- und EU-Beobachter ist die Bundeswehr in der Pflicht.
Auch die Balten entdecken nun Putins neuen Charme. Die Worte des russichen Präsidenten in Berlin, der Kalte Krieg sei endgültig vorbei, und seine Erwägung eines Nato-Beitritts seien nur zu begrüßen.
Gehört der Krieg jetzt bereits zum Alltag der deutschen Politik? Mitten in einer Phase der Unruhe, in der jeden Tag über amerikanische Aufmarschpläne gegen Afghanistan und deutsche Militärhilfe berichtet und spekuliert wird, schickt der Bundestag schon wieder deutsche Soldaten ins Ausland.
Die Bundeswehr wird weiter zum Friedensprozess in Mazedonien beitragen und die militärische Führung einer neuen Nato-Operation in dem Land übernehmen. Der Bundestag stimmte am Donnerstag mit großer Mehrheit für eine Vorlage der Regierung, wonach in einer Anschlussmission für die Operation "Essential Harvest" rund 700 Nato-Soldaten unter deutscher Führung die internationalen Beobachter in dem Land schützen sollen.
Wladimir Putin ist bei seinem Deutschland-Besuch für Überraschungen gut: angenehme, wohlgemerkt, und clever platzierte, was Ort und Zeit betrifft. Am zweiten Tag hat er sich als Forum ein Treffen mit Chefredakteuren ausgesucht, um mitzuteilen, dass Russland bereit ist, Gespräche über eine Nato-Mitgliedschaft zu führen.
Die Füchse werden in Mazedonien kein einfaches Terrain vorfinden. Gefahr droht von überall.
Die Außenpolitik bewegt sich mit Riesenschritten, wer findet sich da noch zurecht? Wenn man nicht einmal weiß, ob deutsche Soldaten sich nächste Woche an einem Einsatz in Afghanistan beteiligen, welche Bedeutung soll da noch die Verlängerung des Mazedonien-Mandats haben!
Der Kalte Krieg sei vorbei, sagte der russische Präsident Wladimir Putin in seiner Rede vor dem Bundestag. Und machte dies am Mittwoch noch einmal deutlich, indem er Gesprächsbereitschaft über einen möglichen Nato-Beitritt Russlands signalisierte.
Aus Sicht der USA ist die Nato nur einer ihrer möglichen Koalitionspartner im Kampf gegen den Terrorismus. Der stellvertretende US-amerikanische Verteidigungsminister Paul Wolfowitz informierte die übrigen 18 Verteidigungsminister der Nato bei ihrem informellen Treffen in Brüssel am Mittwoch über das amerikanische Konzept zur Terrorismusbekämpfung.
Bei der für den heutigen Donnerstag geplanten Abstimmung über das Mazedonien-Nachfolgemandat bleibt der rot-grünen Regierung im Bundestag voraussichtlich eine neue Blamage erspart: Kritiker aus den Reihen der SPD und den Grünen deuteten am Mittwoch an, dass sie dem Vorhaben entweder zustimmen oder sich enthalten wollten. Damit steigen die Chancen, dass die Koalitionsfraktionen anders als bei der Entscheidung über die Beteiligung der Bundeswehr an der Nato-Mission "Essential Harvest" vor vier Wochen eine eigene Mehrheit erreichen.
Deutschland im Wartezimmer des Krieges, dunkle Gedanken kommen auf. Besonders bei den Grünen.
Deutschland wird voraussichtlich für die nächsten sechs Monate die Führung einer neuen Nato-Schutztruppe in Mazedonien übernehmen. In Brüssel wird erwartet, dass der Nato-Rat dies bis Mittwoch beschließen wird.
Noch vor einer Woche sah Putin-Intimus Sergej Iwanow nicht einmal eine "hypothetische Basis" für die militärische Präsenz der Nato in den GUS-Staaten. Nach einem siebenstündigen Sitzungsmararathon Putins mit den Spitzen von Militär und Geheimdiensten am Wochenende am Schwarzen Meer musste Russlands Verteidigungsminister sich öffentlich korrigieren.
Die Nato steht nach Angaben aus Bündniskreisen für ein weiteres Engagement in Mazedonien bereit. Die Nato-Botschafter wollten noch am Montag Einsatzpläne für die neue Truppe, die möglicherweise von Deutschland geführt wird, erörtern, hieß es in Nato-Kreisen.
Verteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD) will den Generalinspekteur der Bundeswehr, Harald Kujat, einem Zeitungsbericht zufolge für einen der höchsten Nato-Posten vorschlagen. Die offizielle Nominierung des Vier-Sterne-Generals zum Vorsitzenden des Nato-Militärausschusses durch die Bundesregierung stehe noch aus, Scharping habe den Brief aber schon geschrieben, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung".
In seinem Bemühen um eine internationale Allianz gegen den Terrorismus hat US-Präsident George W. Bush Sanktionen gegen Indien und Pakistan aufgehoben.
Bundesverteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD) hat im Gespräch mit dem Tagesspiegel anhaltenden Spekulationen über die Entsendung deutscher KSK-Soldaten nach Pakistan energisch widersprochen. Wörtlich sagte der Minister: "Es ist richtig, dass bereits in der vergangenen Woche ein Team in Pakistan eingetroffen ist.
Das für nächste Woche in Neapel geplante informelle Treffen der Nato-Verteidigungsminister ist abgesagt worden. Das bestätigten Nato-Diplomaten am Freitag im Hauptquartier des Bündnisses in Brüssel.
Der Bundestag muss sich möglicherweise schon in der nächsten Woche mit einem neuen Bundeswehr-Mandat für einen länger dauernden Einsatz in Mazedonien beschäftigen. Dabei zeichnet sich ab, dass die Deutschen als "lead nation" die Führung der neuen Nato-Truppe übernehmen sollen, die zum Schutz der internationalen Beobachter in dem Balkan-Land bleiben soll.
Die in Afghanistan regierenden Taliban gehen auf Distanz zu dem als Drahtzieher der Terroranschläge in den USA verdächtigten Osama bin Laden. Der geistliche Taliban-Führer Mullah Mohammed Omar wolle den Moslemextremisten zur Ausreise auffordern, sagte Erziehungsminister Amir Chan Mutaki am Donnerstag.
Die linke Szene hat ihre Sprache wiedergefunden - und ihren alten Antiamerikanismus, der direkt nach den Terrorattentaten verstummt war. Am morgigen Sonnabend wird zu einer Demo mobilisiert mit der bekannten Formulierung: "Stopp jeder Militäraktion von USA, Nato und Bundeswehr.
"Dieser 11. September 2001 hat die Welt grundlegend verändert.
Am 12. Juli 1994 hat das Bundesverfassungsgericht festgestellt, dass bewaffnete Einsätze der Bundeswehr im UN-Auftrag oder im Rahmen der Nato vom Grundgesetz gedeckt sind.
Bundeskanzler Schröder hat einen Einsatz deutscher Soldaten bei den Vergeltungsaktionen der USA wegen der Terroranschläge auf New Yorck und Washington nicht ausgeschlossen. Unterstützen Sie eine Beteiligung der Bundeswehr?
Die Islamisten in der Türkei haben es schon immer gewusst. "Dieser Krieg ist ein Kreuzzug", titelte "Akit", das Kampfblatt der Religiösen, am Dienstag.
Russland: Noch steht Russland an der Seite der USA. Zumindest verbal.
Dass die Bundesregierung sich in der Nato bereit erklärt hat, den USA in einem "Krieg gegen den Terror" zur Seite zu stehen, gilt in Militärkreisen und unter Experten in Regierung und Bundestag vor allem als Akt der politischen Demonstration. Militärisch ist die Bundesrepublik im Vergleich zur Weltmacht USA eine vernachlässigbare Größe.
Nur soviel ist bislang gewiss, die USA werden mit militärischen Mitteln zurückschlagen. US-Präsident George W.
Der PDS-Spitzenkandidat Gregor Gysi hat sich am Montagabend in einer "Berlin-Rede" mit den terroristischen Anschlägen in den USA auseinandergesetzt. Gysi sprach sich vor 250 Gästen in der Nikolaikirche für den Einsatz militärischer Aktionen aus, wenn diese erstens zur Ergreifung der "georteten Täter" führen, zweitens das jeweilige Land, die jeweiligen Länder einer Auslieferung der Attentäter nicht zustimmen und drittens die Zivilbevölkerung nicht gefährdet würden.
Die USA sehen in Osama bin Laden den Drahtzieher der Anschläge in Amerika. War er es?
W. Michael Blumenthal (75) musste 1939 als Jude aus Deutschland emigrieren.
Nie war die weltweite Solidarität mit Amerika größer als am Abend des 11. und am Morgen des 12.
Der Revolutionsbedarf ist geringer in diesen Tagen. Der Laden "M 99" in der Manteuffelstraße 99, wo es außer schwarzen Klamotten auch allerhand Publikationen des linken Randes, Aufkleber gegen alles Böse der Welt und eben "Revolutionsbedarf" zu kaufen gibt, sitzen zwei junge Männer in Schwarz über Bücher gebeugt.
Rusland will mit der Nato gemeinsam gegen den Terrorismus vorgehen. In einer beim Nato-Russland-Rat zwei Tage nach den Anschlägen in den USA angenommenen Erkärung heißt es: "Die Verantwortlichen dieses unmenschlichen Aktes dürfen nicht straffrei davonkommen.
Bei der Nato-Erklärung handelt es sich um eine politische Absichtserklärung. Selbst wenn es sich schnell herausstellen sollte, wer die Attentäter waren, löst dies noch nicht automatisch den Bündnisfall aus.
Der Bündnisfall. Schwer legt sich dieses Wort auf Deutschland.
Erstmals in der Geschichte der Nato gibt es den Bündnis-Fall - dies hieß am Donnerstag, dass die Bundestags-Parteien sich entscheiden mussten, ob sie dies begrüßen oder ablehnen. Die Grünen rangen, stimmten dann aber zu.
Die Sicherheitsexperten von Verfassungsschutz und Kriminalpolizei bereiten sich auf einen Ernstfall vor. Am Mittwoch - nicht einmal 24 Stunden nach den Terroranschlägen in den USA - saßen in der ganzen Republik Vertreter der Landeskriminalämter, des Bundeskriminalamts, der Landesämter wie des Bundesamtes für Verfassungsschutz zu einer telefonischen Schaltkonferenz versammelt.
Nach den Terroranschlägen in den USA bereitet sich die Türkei auf die Rolle des westlichen Frontstaates bei dem erwarteten militärischen Gegenschlag gegen die Hintermänner der Gewalttaten vor. Als einziges moslemisches Nato-Mitglied ist Ankara dabei in einer schwierigen Situation: Einerseits will die Türkei keinen Zweifel an ihrer Bündnistreue aufkommen lassen.