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Thema

Nato

Der Aufschrei kam prompt: Kurz nach den Luftangriffen auf Afghanistan gingen im Nachbarland Pakistan Tausende Islamisten auf die Straßen. In der Nacht folgten Meldungen über Umbesetzungen im Generalstab.

Von Christoph von Marschall

Fahnen sind inhaltsschwere Symbole. Sie stehen für Nationalbewusstsein, für die Einheit und Freiheit der Völker - und auch für Solidarität unter den Nationen.

Von Ingo Bach

Die USA haben am Montag die Angriffe auf militärische Ziele in Afghanistan mit Bombern und Marschflugkörpern fortgesetzt. Britische Flugzeuge oder Waffen sind diesmal nicht eingesetzt worden, wie Verteidigungsminister Donald Rumsfeld vor Journalisten in Washington mitteilte.

Alles ist wie immer, und dennoch ahnen wir, dass sich gerade jetzt etwas ändert, jetzt, während Tausende Menschen durch die sonnenüberflutete Stadt bummeln und einen der raren Spätsommertage genießen. Das sieht sehr nach heiler Welt aus, nach der heilen Welt, die wir so gerne wieder hätten, einen Monat nach dem 11.

Das Timing war so perfekt wie makaber, als die Nachricht von den amerikanischen Luftangriffen am Sonntagnachmittag mitten in die bisher größte Friedensdemonstration in New York City platzte. Überrascht war eigentlich niemand unter den mehreren Tausend Kriegsgegnern auf dem Union Square.

Wo steht Deutschland? Jetzt, wo der erwartete und von vielen doch so heftig verdrängte Schlag gegen Osama bin Laden und seine afghanischen Beschützer tatsächlich begonnen hat.

Von Robert von Rimscha

"America strikes back." Der amerikanische Nachrichtensender CNN und seine deutsche Partnerstation n-tv zögern keine Sekunde: "Breaking News", geteilte Bildschirme, Live-Bilder vom Nachthimmel über Afghanistan, Star-Reporterin Christiane Amanpour meldet sich mit heiserer Stimme aus der pakistanischen Hauptstadt Islamabad, Nachricht auf Nachricht wechselt sich mit Einschätzungen von Experten ab.

Von Joachim Huber

Unmittelbar nach dem Gegenschlag der USA in Afghanistan am Sonntagabend wurde eine Lagebesprechung beim amtierenden Polizeipräsidenten von Berlin, Gerd Neubeck, einberufen. Polizei und Innenverwaltung seien darauf vorbereitet gewesen, die Sicherheitsmaßnahmen in Berlin umgehend zu verschärfen, sagte Svenja Schröder-Lomb, Sprecherin der Innenverwaltung.

Von Sabine Beikler

Sie alle waren schon einmal da, aber an einem Strang haben sie nie gezogen, vielmehr bekämpften sie sich bis aufs Blut: Afghanistans früherer König Zahir Schah, der Chef der Nordallianz, Buharnuddin Rabbani, Kriegsfürst Gulbuddin Hekmatayar und Usbekengeneral Rashid Dostum. Jetzt fallen ihre Namen, wenn die Frage nach den Nachfolgern des Taliban-Regimes gestellt wird.

In Berlin sind die Sicherheitsmaßnahmen nach dem Beginn des militärischen Gegenschlags massiv verschärft worden. Besonders auf den Flughäfen und an den Botschaften der USA und Englands zogen mit Maschinenpistolen bewaffnete Polizisten auf.

Von
  • Jörn Hasselmann
  • Frank Jansen

Knapp vier Wochen nach den Terroranschlägen auf New York und Washington haben die USA ihre militärischen Drohungen gegen Afghanistan wahr gemacht. Gemeinsam mit Großbritannien griffen sie am Sonntag Stützpunkte des mutmaßlichen Terroristen bin Laden und der Taliban-Regierung mit Marschflugkörpern und Flugzeugen an.

Exakt 93,2 Prozent bekam sie: Damals, im Oktober 2000, bei der Wahl zur PDS-Vorsitzenden in Cottbus. Ein Jahr später hat die blasse Chefin mehr Reformen angestoßen als ihre übermächtigen Vorgänger Gysi und Bisky - und wird doch nicht so recht ernst genommen.

Von Matthias Meisner

Der Natorat hat am Mittwoch beschlossen, den USA die Aufklärungsflugzeuge Awacs und die Kriegsflotten im Mittelmeer und im Atlantik zur Verfügung zu stellen. Das militärische Hauptquartier der Nato Shape im belgischen Mons ist mit der Planung etwaiger Einsätze beauftragt worden.

Die Nato hat erstmals in ihrer Geschichte den Bündnisfall ausgerufen. Was zunächst eine politische Solidaritätserklärung darstellte, wird sich nun auch in praktischem Beistand ausdrücken.

Von Albrecht Meier

In der veränderten weltpolitischen Lage nach den Terroranschlägen vom 11. September wird auch die Türkei als Gesprächspartner für Washington und die Europäer wieder interessant.

Von Ulrike Scheffer

Bankauszüge und Unterlagen über konspirative Telefongespräche bilden nach türkischen Presseberichten die Grundlage für den Vorwurf der USA, der Moslemextremist Osama bin Laden stecke hinter den Terroranschlägen von New York und Washington. Entsprechende Belege seien den Nato-Botschaftern in Brüssel und der türkischen Regierung in Ankara von US-Seite vorgelegt worden, berichteten mehrere Zeitungen am Mittwoch übereinstimmend.

Von Thomas Seibert

Zum ersten Mal in ihrer 52-jährigen Geschichte hat die Nato am Dienstag den Bündnisfall beschlossen. Das heißt, die Nato-Botschafter haben nach einem Bericht des amerikanischen Sonderbotschafters für Terrorismusbekämpfung Frank Taylor festgestellt, dass die Sicherheit eines Mitgliedstaates - nämlich den USA - von außen bedroht wird.

Kurz vor dem Parteitag am Wochenende in Dresden brechen in der PDS die Flügelkämpfe wieder auf. Grund ist vor allem der überarbeitete Leitantrag der Parteiführung um PDS-Chefin Gabi Zimmer, den der Vorstand am Montag verabschiedet hat.

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