Der Vorschlag des rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck (SPD), höhere Hürden für ausländische Medien-Investoren aufzustellen und somit den deutschen Markt stärker gegen Größen wie Silvio Berlusconi oder Rupert Murdoch abzuschotten, stößt auf ein geteiltes Echo.Interesse signalisierte die nordrhein-westfälische Landesregierung.
Silvio Berlusconi
Abschotten - wohl nichts wäre schwieriger im vereinten Europa. Es gibt kein Gesetz, das Leute wie Rupert Murdoch oder Silvio Berlusconi vom deutschen Medienmarkt fernhielte.
Die angeschlagene Kirch-Gruppe wird vermutlich am Montag Insolvenzantrag stellen. Für Teile des Unternehmens ist eine Auffanggesellschaft in Planung.
Angesichts der drohenden Pleite der Kirch-Gruppe fordern Politiker, den deutschen Medienmarkt stärker abzuschotten. "Es wird Zeit, darüber nachzudenken", sagte der rheinland-pfälzische SPD-Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) im Hinblick auf einen möglichen Einstieg von Medien-Größen wie Silvio Berlusconi oder Rupert Murdoch bei Kirch.
Silvio Berlusconi ist fest davon überzeugt, dass die Richter des Mailänder Gerichtshofs entweder Kommunisten sind oder zumindest Sympathien für die "Roten" haben. Das hat er mehrfach in Italien und auch im Ausland gesagt.
Die Entscheidung über eine Insolvenz der hoch verschuldeten Münchner Kirch-Gruppe ist am Freitag in letzter Minute noch einmal vertagt worden. Weitere Gespräche zwischen Gläubigern und Investoren sollen offenbar an diesem Wochenende stattfinden.
Beim Pokern gewinnt der Spieler mit den stärksten Nerven - und dem meisten Geld. Die Spieler, die seit Wochen um die besten Stücke der Kirch-Gruppe zocken, haben beides offenbar nicht.
Ein tragfähiges Sanierungskonzept für die angeschlagene Kirch-Gruppe ist weiterhin nicht in Sicht. Ohne konkretes Ergebnis setzten die Gläubigerbanken am Dienstag die Gespräche mit den Gesellschaftern des Konzerns fort.
Margaret Thatcher hat in den 80er Jahren, als sie unter anderem die britischen Bergarbeiter in die Schranken wies, gezeigt, dass eine Regierung vor einem Kräftemessen mit den Gewerkschaften nicht zurückschrecken muss. Diese Erkenntnis wird heute wieder wichtig.
Im zähen Ringen um das Medienimperium von Leo Kirch zeichnet sich jetzt eine Lösung ab. Insider erwarten, dass die bei Kirch Media engagierten Investoren heute zumindest die Grundzüge eines Sanierungskonzepts vorlegen werden.
Justizministerin Herta Däubler-Gmelin (SPD) hat eindringlich vor den Folgen eines Einstiegs des italienischen Medienunternehmers Silvio Berlusconi in Deutschland gewarnt. Ihr mache mit Blick auf den Kirch-Konzern die Konzentration elektronischer Medien in privater Hand "große Sorgen", sagte die Ministerin dem Tagesspiegel am Sonntag.
Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat Bedenken gegen einen Einstieg des italienischen Regierungschefs und Medienunternehmers Silvio Berlusconi beim angeschlagenen Kirch-Konzern. "Bei Berlusconi glaube ich, dass es nicht unproblematisch ist, wenn ein Ministerpräsident eines mit uns befreundeten Landes über seine privaten Unternehmen ausgerechnet im deutschen Medienbereich Einfluss hätte", sagte Schröder.
Die Rettung der verschuldeten Kirch-Gruppe wird zum Wettlauf mit der Zeit: Erhält der Konzern in den nächsten Tagen keinen Kredit, um laufende Rechnungen zu begleichen, droht dem Unternehmen die Insolvenz. "Sehr zeitnah", wenn auch nicht binnen 24 Stunden, müsse ein Überbrückungskredit bereitgestellt werden, bestätigte am Mittwoch ein Insider.
Nie war Kirch so wertvoll wie heute. In der Stunde des Abschieds tragen selbst jene Trauer, die ihn stets als die dunkle Macht hinter den deutschen Fernsehkulissen kritisiert und gefürchtet haben.
Angela Häßler hält sich mit Kleinkram nicht auf. Schließlich ist Profi-Fußball ein hartes Geschäft.
Der Medienunternehmer Rupert Murdoch rechnet sich gute Chancen auf einen Einstieg in das deutsche Fernsehgeschäft aus. Als Gesellschafter der Kirch-Gruppe könnte Murdoch bei der Sanierung des Medienkonzerns eine Schlüsselrolle einnehmen.
Die Verhandlungen zur Sanierung der angeschlagenen Kirch-Gruppe sind in der entscheidenden Phase. Am Sonntagabend traf sich die Geschäftsführung des Medienkonzerns erneut mit Vertretern von Banken und den Kirch-Investoren Rupert Murdoch sowie Silvio Berlusconi, um ein Finanzierungspaket zu schnüren.
Eigentlich ist der Zirkus Maximus eine heruntergekommene Grünfläche mitten in Rom auf der man Sport treibt und auf der sich abends Liebespärchen treffen. Vor 2000 Jahren saßen auf diesem ovalen Platz 200 000 Menschen und schauten sich Pferderennen an.
Der Italiener Silvio Berlusconi trifft Gerhard Schröder, legt ihm vertraulich die Hand auf die Schulter und sagt: Ich habe Probleme mit meiner Kölner Familie. Wahr oder unwahr?
Der närrischste und erfolgreichste aller italienischen Komiker, der wegen seiner allzu offenen Kritik an Ministerpräsident Silvio Berlusconi boykottiert werden sollte, hat am Ende einen phänomenalen Sieg davongetragen. Roberto Benignis Auftritt war das Highlight des 52.
Bereits am Nachmittag flog der Kanzler wieder nach Deutschland zurück. Offenbar wollte Gerhard Schröder am Freitag in Triest das Treffen mit Italiens Regierungschef Silvio Berlusconi möglichst rasch über die Bühne bringen.
Es wird schon nicht so schlimm werden, hatten sich viele Italiener und Europäer gedacht. Das Don-Camillo-und-Peppone-Syndrom: In Italien hat der Katholizismus ein weites Herz, waren die Kommunisten keine knallharten Stalinisten.
Roberto Benigni liebt die Provokation und genießt es überdies, vor TV-Kameras, Politiker verschiedener Coloeur auf den Arm zu nehmen oder mit Show-Entertainer Schabernack zu treiben. So küsste er beispielsweise den linken römischen Bürgermeister, Valter Veltroni, auf den Mund, verspottete öffentlich die politischen Ambitionen von Silvio Berlusconi oder zerrte die Entertainerin Raffaela Carrà zu Boden und versuchte, sie während einer Show auszuziehen.
Spielerisch blieb das Spektakel hinter den Erwartungen. Kein Wunder, stand doch beim 158.
Der italienische Premierminister Silvio Berlusconi ist derzeit in französischen Regierungskreisen nicht besonders gut gelitten. Dennoch sollte die sozialistische Kulturministerin Catherine Tasca einmal darüber nachdenken, ob sie mit ihrem Vorschlag, Berlusconi von der Pariser Buchmesse auszuschließen, nicht dem internationalen Ansehen Frankreichs geschadet hat.
1956Leo Kirch, 30, kauft in Rom Filmrechte. Mit 20 000 Mark Kredit und einem Freund als Bürgen.
Schweizer Untersuchungsrichter sind nicht gut auf die italienische Regierung zu sprechen. Seit diese im letzten Herbst ein Gesetzesdekret verabschiedete, das für laufende Prozesse nur noch Beweisdokumente aus dem Ausland als Originale zulässt und nicht mehr, wie in ganz Europa üblich, als Kopien, sind die Beziehungen zwischen Rom und Bern schlecht.
Es ist eine einfache Prozedur, die aber heillose Komplikationen verursacht. Eigentlich muss nur der fünfköpfige Verwaltungsrat der staatlichen italienischen Fernsehanstalt RAI neu besetzt werden.
Eine Gedenktafel wird man vergebens suchen. An der breiten Fassade des im faschistischen Baustil errichteten Mailänder Justizpalastes erinnert nichts an jenen 17.
Eine italienische Ära ist wohl definitiv zu Ende gegangen: die Goldgräberzeit in der Serie A, in der Fußballprofis und deren Manager geschickt die Gier nach Geltungssucht von Klubpräsidenten ausnutzten, um ihre Gagen innerhalb kürzester Zeit zu verdoppeln, verdreifachen oder gar zu verzehnfachen. Der Traum vom schnellen Geld hat sich für die Klubeigner längst zum finanziellen Albtraum entwickelte.
Silvio Berlusconi steckt in einem Interessenkonflikt. Einerseits ist er Ministerpräsident in Italien, andererseits Medientycoon, Finanzier und Baulöwe.
Italiens Regierung und die Opposition diskutieren seit Montag über die Lösung des Interessenkonflikts, der sich aus Silvio Berlusconis Doppelrolle als Unternehmer und Ministerpräsident ergibt. Berlusconi ist aber nicht der einzige in seiner Regierung, bei dem private und politische Interessen miteinander verflochten sind.
Die französische Kulturministerin Catherine Tasca möchte den Pariser Buchsalon im März nicht an der Seite des italienischen Regierungschefs Silvio Berlusconi eröffnen. Sie wolle bei der Zeremonie nicht neben dem rechtpopulistischen Politiker stehen, sagte die Ministerin am Donnerstag dem Radiosender France-Culture.
Das erste offizielle Treffen Joschka Fischers mit seinem neuen Außenministerkollegen Silvio Berlusconi endete am Mittwoch in einer Demonstration von Einigkeit: Der italienische Ministerpräsident, der nach dem Rücktritt von Renato Ruggiero auch als Außenminister amtiert, und Fischer bekannten sich in Rom zur geplanten Osterweiterung der Europäischen Union (EU) und zur engen deutsch-italienischen Zusammenarbeit im Prozess der EU-Fortentwicklung. Nach dem Rücktritt Ruggieros im Streit mit Euro-Gegnern im römischen Mitte-Rechts Kabinett waren in zahlreichen EU-Ländern bereits Befürchtungen laut geworden, Rom könne den schwierigen Prozess der Vertiefung und Erweiterung der Gemeinschaft blockieren.
Was tun mit einem EU-Partner, dessen Regierung sich nicht europafreundlich verhält? Der bilaterale Boykott Österreichs, als Haiders FPÖ vor zwei Jahren in die Regierung eintrat, hat sich als Fehlgriff erwiesen.
Am letzten Samstag trugen viele Richter bei der traditionellen Eröffnung des so genannten Justizjahres Tiefschwarz. Innenminister Roberto Castelli scheint Fürchterliches geahnt zu haben, denn er rutschte auf seinem Sessel nervös hin und her.
Roberto Castelli ist ein waschechter Legist. Zusammen mit seinem Parteifreund und Parteichef Umberto Bossi wettert er seit Jahren gegen ein vereintes Europa, gegen den Euro und gegen ein vereintes Italien.
Der Konflikt zwischen der italienischen Regierung von Ministerpräsident Silvio Berlusconi und den Richtern und Staatsanwälten ist am Wochenende eskaliert. Innenminister Claudio Scajola hat nach Medienberichten vom Sonntag angekündigt, den Generalstaatsanwalt von Mailand, Francesco Saverio Borrelli, zu verklagen.
Silvio Berlusconi zieht sich gern in eine seiner zahlreichen Villen zurück, wenn es Probleme gibt. Vor allem zieht es ihn nach Sardinien.
Der Sprecher der EU-Kommission übte sich in der hohen Kunst der Diplomatensprache: "Europa braucht Italien, und Italien braucht Europa", antwortete er staatsmännisch abgeklärt - und fast erwartungsgemäß nichtssagend - auf die Frage, ob der Rücktritt des europafreundlichen italienischen Außenministers Renato Ruggiero denn nicht das Zusammenleben der 15 Mitglieder der Union belaste."Niemand zweifelt daran, dass das europäische Engagement Italiens ungebrochen ist", meinte er am Montag mit unbewegter Miene.