Private Gläubiger sollen beim neuen Hilfspaket für Griechenland in die Pflicht genommen werden. Aber nur, wenn sie wollen. Kann das funktionieren?
Wolfgang Schäuble

Die Euro-Finanzminister ringen weiter um ein neues Hilfspaket für das hochverschuldete Griechenland. Dafür stellen sie neue Bedingungen. Allerdings gibt es auch eine erste Einigung.
Laut Umfragen wollte die Mehrheit der Abgeordneten am 20. Juni 1991 für Bonn votieren.

Bundesfinanzminister Schäuble muss wieder alles geben. So wie damals, 1991, als er mit seiner Rede die Abgeordneten des Deutschen Bundestages zum Votum für Berlin bewegen konnte. Heute geht es um ungleich mehr.
Bislang hatte sich die EZB gegen eine Beteiligung privater Gläubiger an neuen Hilfen für Griechenland gesträubt. Durch den neuen Schäuble-Plan sollen die Ratings nicht mehr gefährdet werden.
Laut Umfragen wollte die Mehrheit der Abgeordneten am 20. Juni 1991 für Bonn votieren.

Als der Hauptstadtumzug von Bonn nach Berlin vor 20 Jahren debattiert wurde, waren Norbert Blüm und Klaus Töpfer Gegner. Und noch heute sind ihre Positionen nicht ganz vereinbar.
Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat gerade Wolfgang Schäubles Vorschlag einer Umschuldung Griechenlands regelrecht in der Luft zerfetzt. Seine kluge Analyse bringt leider wenig.
Als Angela Merkel ihn ziehen ließ, da lautete der Vorwurf, er sei zu regierungsnah und seine Berufung gefährde die Unabhängigkeit der Bundesbank. Erst seit gut sechs Wochen amtiert Jens Weidmann als oberster deutscher Währungshüter, aber dieser Vorwurf ist abgeräumt.

Europa stellt den Griechen frisches Geld zur Verfügung – mindestens 60 Milliarden Euro, damit das Land bis 2014 über die Runden kommt. Dabei sagt ein Ökonomen: Eine Pleite käme die Deutschen billiger als immer neue Hilfspakete.

Die Verträge, die Deutschland den Euro brachten, tragen seine Unterschrift; der Name der Gemeinschaftswährung ist von ihm. Der frühere Finanzminister Theo Waigel erklärt, warum Griechenland kein Mitglied der Eurozone sein sollte und fordert mehr Europabegeisterung.

Bundesbankpräsident Weidmann hat sich gegen eine zusätzliche Beteiligung der Notenbanken zur Unterstützung Griechenlands ausgesprochen. Derweil hat die Ratingagentur S&P hat die Kreditwürdigkeit Griechenlands weiter herabgestuft.

Finanzminister Wolfgang Schäuble erklärt den Deutschen die Vorteile der Gemeinschaft – und bekommt Applaus von der Opposition.
Den Griechen helfen? Wolfgang Schäuble sagt, warum: für Europa, für die Welt
Den Griechen helfen? Wolfgang Schäuble sagt, warum: für Europa, für die Welt. Da sprach der wahrscheinlich letzte große, überzeugte Europäer der CDU nach Helmut Kohl.

Erneut wirbt die Bundesregierung für eine Laufzeitverlängerung. Diesmal geht es nicht um Atomkraftwerke, sondern um griechische Staatsanleihen. Doch dies reicht nicht aus, um private Gläubiger an den Lasten zu beteiligen.

Die schwarz-gelbe Bundesregierung kann mit einer Mehrheit für ihren Griechenland-Kurs rechnen. Gegenstimmen aber wird es geben. Und deshalb warb Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble nachdrücklich für weiter Hilfen.

Ungeachtet der Verschuldung Griechenlands will die Europäische Zentralbank die geldpolitischen Zügel weiter anziehen. EZB-Präsident Trichet beobachtet die steigenden preise mit "starker Wachsamkeit".
In Athen droht der Staatsbankrott. Ein neues Rettungspaket soll helfen. Gibt es dazu überhaupt noch Alternativen?
Mit einem neuen Hilfspaket soll Griechenland vor einem drohenden Staatsbankrott bewahrt werden. Doch in Deutschland sind neue, weitergehende Hilfen heftig umstritten.
Mit der Forderung einer Umschuldung Griechenlands will Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble auch Union und FDP beruhigen.

In Sachen Schuldenkrise zeichnet sich ein weiteres Hilfspaket der EU für Griechenland ab. In der schwarz-gelben Koalition in Berlin führt dieses und andere Streitthemen zu Spannungen - die beide Seiten noch vor dem Sommer lösen wollen.

Ausländische Institute sind bereit, sich an neuen Hilfen für Griechenland zu beteiligen – die Deutschen geben sich reserviert.
Finanzminister Schäuble hält eine Umschuldung Griechenlands inzwischen für dringend geboten. Die EZB setzt er damit unter Druck - die deutschen Banken auch.
Mit den Hiobsbotschaften aus Hellas wächst die Zahl der Koalitionäre, die den dauerhaften Euro-Rettungsschirm kritisch sehen

Der Finanzminister will private Investoren an den Kosten der Rettungsaktion beteiligen. Die Banken sollen Kredite freiwillig verlängern.

Einigung mit Gläubigern steht offenbar bevor
Auf einmal steht Berlin in Deutschland wieder so ähnlich da wie Griechenland in Europa, als verschwenderischer, fauler und ein bisschen auch asozialer Nachbar, der zwar gerettet wird, zähneknirschend, aber nur um den Preis seiner Haushaltskapitulation.

Schäuble will von Schuldenschnitt für Athen nichts wissen – auch EU-Ratschef Van Rompuy ist dagegen. Griechenland tut sich indessen weiterhin schwer damit, die Auflagen der Troika zu erfüllen.
Die Grünen fühlen sich im Bundestag unzureichend über europapolitische Themen wie den Rettungsschirm informiert. Nun drohen sie der Bundesregierung mit rechtlichen Konsequenzen.

Das hat sie in ihrer Jugend als Synchronschwimmerin gelernt: Zähne zusammenbeißen und lächeln. Frankreichs Finanzministerin Christine Lagarde verbindet Durchsetzungskraft mit Charme. Ihre Karriere will sie nun mit dem Chefposten des IWF krönen.
Gibt es beim Atomausstieg einen "Deal" mit den Konzernen? Die Regierung erwägt die Abschaffung der Atomsteuer, damit die Konzerne mehr in Ökoenergien investieren können. Doch in der FDP und bei Unions-Haushältern gibt es Widerstand dagegen.
Berlin - Die Mehrwertsteuer löst zum wiederholten Mal Unstimmigkeiten in der Regierungskoalition aus. Während die FDP auf eine schnelle Reform dringt und ein Konzept von Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) verlangt, verweist dieser auf die Arbeit der zuständigen Kommission.

Aus allen Ecken der Welt kommen Bewerbungen für den IWF-Chefposten

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Der neue EU-Rettungsfonds sieht eine Beteiligung der privaten Gläubiger, also Banken, Versicherungen und anderer Investoren vor. Von dieser Beteiligung redet die Bundesregierung schon lange.
Für eine zusätzliche Milliarden-Garantie zugunsten der WestLB gibt es keine Mehrheit im Landtag von Nordrhein-Westfalen - zumindest vorerst nicht. CDU und FDP verweigern ihre Zustimmung.
Die EU-Finanzminister treffen sich am Montag wieder, um über die Eurokrise zu beraten. Die Zukunft für Portugal sieht düster aus, größtes Sorgenkind aber bleibt Griechenland.

Der neue Verteidigungsminister Thomas de Maizière muss bei der Bundeswehr nun Guttenbergs Politik bereinigen – der Finanzminister hilft dabei.

Sie sprudeln wieder, die Steuerquellen. Schätzer nennen ein Plus von 135 Milliarden bis 2015. Finanzminister Schäuble will mit dem Geld Schulden abbauen.