
© Reuters/Liesa Johannssen
Union klettert auf Umfragehoch: Wähler halten Merz bei Wirtschaft für klar kompetenter als Scholz
In acht von zehn wichtigen Politikfeldern liegt der Unionsfraktionschef einer Umfrage zufolge bei den Bürgern vor dem Kanzler. CDU/CSU dürfen sich zudem über neue Zahlen freuen.
Stand:
Die nächste Bundestagswahl findet regulär im September 2025 statt, noch haben sich CDU/CSU nicht festgelegt, wer Kanzlerkandidat der Union werden soll. Einiges deutet aber darauf hin, dass Fraktionschef Friedrich Merz antreten wird. So berichtete etwa die „Bild am Sonntag“ aus Parteikreisen, dass CSU-Chef Söder Merz den Vortritt lassen möchte.
In mehreren Bereichen haben die Wählerinnen und Wähler einer Umfrage zufolge auch mehr Vertrauen in den CDU-Chef als in Amtshaber Olaf Scholz (SPD) – das gilt gerade für Wirtschaftsfragen.
Wie die „Bild am Sonntag“ („BamS“) unter Berufung auf das Meinungsforschungsinstitut Insa berichtete, halten 41 Prozent Merz im Bereich Wirtschaft für deutlich kompetenter, Scholz nur 20 Prozent. Bei den aktuell vieldiskutierten Themen Asyl/Migration (40:19 Prozent) und innerer Sicherheit (39:21 Prozent) liegt Merz ebenfalls weit vor dem Kanzler. Scholz kann demnach nur bei den Themen Soziales (Arbeit/Rente) und Klima-/Umweltschutz punkten. Merz liegt dem Bericht zufolge in zehn wichtigen Politikfeldern achtmal vorne, Scholz nur zweimal.
Einen Pluspunkt gibt es für den Kanzler: Eine knappe Mehrheit (29:27 Prozent) hält Scholz der Umfrage zufolge für sympathischer als Merz. Dafür liegt der CDU-Chef bei Glaubwürdigkeit, allgemeiner Kompetenz und Führungsstärke vor Scholz.
Wenn der Bundeskanzler in Deutschland direkt gewählt würde, bekäme Merz aktuell 25 Prozent der Stimmen und Scholz 21 Prozent. Eine Mehrheit von 48 Prozent will keinen von beiden als Regierungschef. Sechs Prozent machten keine Angabe.
Alle anderen vier Parteien im Parlament – also neben SPD und Grünen auch AfD und BSW – müssten sich zusammenschließen, um eine Mehrheit gegen die CDU/CSU zu erreichen.
Hermann Binkert, Insa-Chef
Die Unionsparteien dürfen sich zudem über hohe Zustimmungswerte freuen. Im Insa-Sonntagstrend für die „BamS“ legen CDU/CSU zwei Punkte auf 33 Prozent zu. Das ist dem Bericht zufolge der höchste Wert in dieser Umfrage seit dreieinhalb Jahren. Zweitstärkste Kraft ist die AfD mit 19 Prozent, die SPD verliert einen Prozentpunkt und liegt bei 14 Prozent.
Die Grünen stagnieren bei zehn Prozent, ebenso wie das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). Die FDP liegt bei vier Prozent, die Linke bei drei Prozent. Beide Parteien wären damit nicht im nächsten Bundestag vertreten.
Mit zusammen 28 Prozent erreichen die drei Regierungsparteien den niedrigsten Wert seit Amtsantritt im Dezember 2021. Insa befragte 1206 Personen im Zeitraum vom 9. bis zum 13. September.
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Insa-Chef Hermann Binkert sagte dem Blatt: „Eine parlamentarische Mehrheit gibt es für Schwarz-Rot mit zusammen 47 Prozent. Bündnisse von CDU/CSU mit Grünen oder BSW kämen auf jeweils 43 Prozent und liegen damit gerade auf der Schwelle zur parlamentarischen Mehrheit.“
Ohne und gegen die Union könne bei diesen Zahlen keine Regierung gebildet werden, so Binkert weiter. „Alle anderen vier Parteien im Parlament – also neben SPD und Grünen auch AfD und BSW – müssten sich zusammenschließen, um eine Mehrheit gegen die CDU/CSU zu erreichen.“
Wahlumfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten.
Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang.
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