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Eskens Rolle offen: Schwesig spricht sich für Wiederwahl von SPD-Chef Klingbeil aus
Im Juni wird die SPD-Spitze neu gewählt. Mecklenburg-Vorpommerns Regierungschefin Schwesig will Klingbeil weiter als SPD-Vorsitzenden. Was wird aus Saskia Esken?
Stand:
Die Anzeichen für eine weitere Kandidatur Lars Klingbeils um den SPD-Vorsitz verdichten sich. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) spricht sich dafür aus, dass Klingbeil zwei weitere Jahre an der Spitze der Partei stehen wird. „Ich wünsche mir, dass Lars Klingbeil Parteivorsitzender bleibt“, sagte Schwesig dem Tagesspiegel: „Er hat das die letzten Jahre sehr gut gemacht.“
Klingbeil habe „die Unterstützung der Ministerpräsidenten, die SPD in Regierung, Fraktion und Partei neu aufzustellen“, sagte Schwesig. Die SPD-Spitze wird auf einem Bundesparteitag Ende Juni in Berlin neu gewählt. Schwesigs Wort hat Gewicht in ihrer Partei.
Ich wünsche mir, dass Lars Klingbeil Parteivorsitzender bleibt.
Manuela Schwesig, SPD, Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin
Zuletzt hatte Schwesig, neben ihrer saarländischen Amtskollegin Anke Rehlinger, die SPD-Regierungschefs in den Koalitionsverhandlungen vertreten. Vor Schwesig hatte der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer bei „Politico“ dafür plädiert, Klingbeil sollte SPD-Chef bleiben. Klingbeil führt die Partei seit 2021, die Fraktion seit Februar.
Für eine Wiederwahl von Klingbeils Co-Vorsitzender Saskia Esken hat sich bisher praktisch nur die Vorsitzende der SPD Frauen, Maria Noichl, ausgesprochen. Sie verknüpfte dabei die Wiederwahl beider Co-Vorsitzenden. „Es kann aber nicht angehen, dass der Parteivorsitzende nun nach oben fällt und weitere Ämter bekommt, während seine Co-Vorsitzende gehen muss“, sagte Noichl kürzlich dem Tagesspiegel: „Saskia Esken soll und muss weiter in der ersten Reihe der SPD dabei sein.“
Aus dem Kreis der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten indes erhielt Esken bisher keine Rückendeckung.
Esken habe eine gute Chance, Ministerin zu werden, heißt es in SPD-Kreisen. Wenn Klingbeil selbst ins Kabinett strebe, Finanzminister und Vizekanzler werde, könne er Esken kaum ein Ministeramt ausschlagen. Klingbeil hält sich bisher bedeckt, ob er Minister werden will. Sollte er dies werden, könnte er den Parteivorsitz behalten und müsste den Fraktionsvorsitz abgeben. Als eine Nachfolgerin dort gilt Ex-Bundestagspräsidentin Bärbel Bas.
Sollte der erfahrene und ambitionierte, aber auch politisch nicht unumstrittene Jens Spahn Unionsfraktionsvorsitzender werden, dürfte in der SPD der Druck steigen, hier eine gewiefte und verhandlungssichere Persönlichkeit auf diesem Posten zu wissen.
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