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In Brandenburg könnten die Corona-Regeln verschärft werden.

© dpa/Robert Michael

Bald wieder Maskenpflicht im Supermarkt?: Brandenburg bereitet schärfere Corona-Regeln vor

Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) kündigte aufgrund der steigenden Zahlen härtere Maßnahmen an. Einig ist sich die Kenia-Koalition aber nicht. In der CDU regt sich Widerstand.

Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher hält angesichts steigender Coronazahlen eine Verschärfung der in Brandenburg geltenden Verordnung für nötig. In der kommenden Woche soll ihr Ministerium eine entsprechende Kabinettsvorlage erarbeiten, sagte sie am Rande der Landtagssitzung am Freitag in Potsdam. Dabei soll es vor allem um eine Maskenpflicht in Innenräumen gehen.

Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne).
Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne).

© Ottmar Winter

Sie soll aber differenziert ausgestaltet werden: Nonnemacher sagte gegenüber dieser Zeitung, dass an Orten, die auch vulnerable Menschen im Alltagsleben zwingend aufsuchen müssten – also etwa im Supermarkt oder in Behörden – eine Maskenpflicht gelten sollte. In Orten, die freiwillig aufgesucht würden – also in Museen oder Kultureinrichtungen – könnte man dagegen auf eine Maskenpflicht verzichten: Dort müsse jeder selbst entscheiden, welchem Risiko er sich aussetzen wolle. Das Kabinett wird voraussichtlich am 25. Oktober über eine Verschärfung der Coronaregeln entscheiden.

Hospitalisierungsinzidenz im roten Bereich

In Brandenburg ist einer der als Kriterium für eine Verschärfung geltenden Werte, die landesweite Hospitalisierungsinzidenz, seit mittlerweile neun Tagen im roten Bereich. Auch die Belastung der Intensivstationen mit Coronapatienten nimmt zu: Der Anteil freier betreibbarer Intensivbetten liegt derzeit noch bei 16,32 Prozent. Ab 15 Prozent wäre der gelbe Warnwert, ab zwölf Prozent der rote Warnwert erreicht. In der Regel kommen Krankenhauspatienten, die an Corona leiden, erst einige Tage nach ihrer Einlieferung von der Normal- auf die Intensivstation.

Vorläufig allerdings wird Nonnemacher noch dicke Bretter bohren müssen. Besonders der Koalitionspartner CDU lehnt jede Verschärfung der Corona-Regeln weiter ab. „Das Infektionsgeschehen bewegt sich derzeit auf dem Niveau der Sommerwelle mit vielen positiven Fällen und wenigen schweren Verläufen“, sagte Fraktionschef Jan Redmann am Freitag dieser Zeitung. „Beschränkende Maßnahmen sind damit nicht zu rechtfertigen.“ Man werde die Situation aber weiter kritisch im Blick behalten. „Unser Maßstab bleibt die Kapazität der Kliniken.“

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