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Die Stadt Wittenberge in der Prignitz.

© dpa/Jens Büttner

Bund stärkt Kleinstädte : Neue Akademie kommt nach Wittenberge

Die Bundesregierung will deutschen Kleinstädten eine zusätzliche Stimme verleihen. In Wittenberge in Brandenburg soll eine bundesweite Vernetzungs- und Wissensplattform entstehen, wie das Bauministerium mitteilte.

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Die Stadt Wittenberge im Nordwesten Brandenburgs wird Sitz der ersten Kleinstadtakademie Deutschlands. Sie soll als eigenständige Einrichtung Wissen und Erfahrungen in der Entwicklung von kleinen Städten bündeln. Wittenberge bewarb sich mit mehr als 40 anderen Städten um den Standort der Kleinstadtakademie, die eine Initiative des Bundesministeriums für Wohnen und Stadtentwicklung ist.

Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) aus Potsdam sagte am Donnerstag in Wittenberge: „Die Kleinstädte bekommen zum ersten Mal ihre eigene Plattform, die sie dabei unterstützen soll, sichtbarer zu werden. Schließlich lebt und arbeitet fast ein Drittel der Bevölkerung in kleinen Städten.“ Für die Errichtung einer Geschäftsstelle in Wittenberge in der Prignitz stehen laut Ministerium für 2024 bis zu zwei Millionen Euro zu Verfügung.

Bürgermeister Oliver Hermann (parteilos), der auch Präsident des Städte- und Gemeindebundes in Brandenburg ist, sieht darin die Möglichkeit, strukturschwache Regionen zu stärken und den spezifischen Wünschen von Kleinstädten mehr Gehör zu verschaffen. „Kleinstädte spielen für die Funktionalität und die Lebensqualität insbesondere in ländlichen Räumen eine wichtige Rolle“, so Hermann. Wittenberge mit rund 17. 000 Einwohnern richtet 2027 die Landesgartenschau aus.

Genilke: Einrichtung von großer Tragweite für das ganze Land

Die Stadt hatte von einer Jury aus Vertretern des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, des Deutschen Städtetages, aus der Wissenschaft sowie von Bund und Ländern den Zuschlag für die neue Akademie bekommen. Über 2100 Kleinstädte in Deutschland waren im Mai 2023 aufgerufen, sich zu bewerben. Insgesamt 44 Städte hatten sich schließlich an dem Standortwettbewerb beteiligt, fünf kamen in die engere Auswahl. „Mit Wittenberge hat die Jury eine sehr kompetente und engagierte Kommune ausgewählt, die bereits gut vernetzt ist und über vielfältige Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit anderen Städten verfügt“, so Geywitz.  

„Eine Bundeseinrichtung für Brandenburg ist von großer Tragweite für das ganze Land“, erklärte Brandenburgs Infrastrukturminister Rainer Genilke (CDU) am Donnerstag. Die Akademie werde kleinen und mittleren Städten, insbesondere im ländlichen Raum, eine Stimme verleihen. „Brandenburg hat viele solcher Städte, die in der Stadtentwicklung eine Erfolgsgeschichte hinter sich haben und diese mit neuen Herausforderungen weiterschreiben wollen“, so Genilke. Das Ministerium unterstütze sie dabei unter anderem mit der Städtebauförderung.

Auch der Deutsche Städte- und Gemeindebund unterstützt die Kleinstadtakademie und will den Prozess weiter eng begleiten, wie der kommunale Spitzenverband mitteilte. „Gerade auf dem Land brauchen die oftmals weniger verwaltungsstarken Kommunen mehr Unterstützung zur Bewältigung aktueller Herausforderungen wie Klimaschutz, demografischer Wandel, Fachkräftemangel oder Digitalisierung. Hier setzt die Kleinstadtakademie mit "Hilfe zur Selbsthilfe" und einer Stärkung der eigenen Kräfte an“, so Verbandspräsident Uwe Brandl am Donnerstag.

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