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Brandenburg: Das Jüdische Museum ehrt Iris Berben
Berlin - Iris Berben ist in vielen Rollen präsent: als Schauspielerin auf TV-Bildschirmen und Kinoleinwänden, als Stilikone in Hochglanzmagazinen, als Präsidentin der Deutschen Filmakademie bei Festivals und Preisverleihungen. Am Samstagabend wurde sie im Jüdischen Museum Berlin geehrt – für eine Rolle, die sie auch abseits der Scheinwerfer ausfüllt.
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Berlin - Iris Berben ist in vielen Rollen präsent: als Schauspielerin auf TV-Bildschirmen und Kinoleinwänden, als Stilikone in Hochglanzmagazinen, als Präsidentin der Deutschen Filmakademie bei Festivals und Preisverleihungen. Am Samstagabend wurde sie im Jüdischen Museum Berlin geehrt – für eine Rolle, die sie auch abseits der Scheinwerfer ausfüllt. Seit einer ersten Israelreise in den Sechziger Jahren kämpft sie unermüdlich gegen Rassismus, Antisemitismus, Neonazismus und Ausländerfeindlichkeit.
Für die meisten Stars gehört es zum Handwerk, sich auch einem Charity-Projekt zu widmen. Bei Iris Berben spürt man, dass ihr Einsatz viel mehr ist, ein Drängen der Seele, etwas, das sie einfach tun muss. Immer wieder erinnert sie bei Lesungen und Podiumsdiskussionen an die Schrecken des Nationalsozialismus und erreicht durch ihre Berühmtheit und einen der höchsten Glamourfaktoren, die dieses Land aufzubieten hat, auch Menschen, für die das Gedenken nicht selbstverständlich ist. Frank-Walter Steinmeier hielt seine Wunsch-Laudatio auf eine „hoch verehrte, vielfach geehrte, noch mehr geliebte Frau“. Die Liste ihrer Ehrenämter sei so lang wie ihre Filmografie, sagte er. „Iris Berben repräsentiert ein Deutschland, das hinsehen will und die Stimme erhebt gegen die Feinde der Toleranz.“ Die Künstlerin dankte mit sehr persönlichen Erinnerungen an die guten Erlebnisse als 18-Jährige in Israel.
Der Preis wird seit 2002 vom Jüdischen Museum vergeben, aus dem Direktor Michael Blumenthal eine einzigartige Erfolgsgeschichte machte. Fast neun Millionen Besucher hätten das Haus bislang gesehen, sagte er. Die Zahl der Freunde will er nun von 400 auf 1000 steigern. Angela Merkel, Daniel Barenboim, Richard von Weizsäcker, Johannes Rau und Heinz Berggruen gehören zu den Preisträgern früherer Jahre. Für den erkrankten Berthold Leibinger nahm seine Tochter Regine den Preis entgegen. Er ist Gesellschafter der Trumpf GmbH, des weltweit führenden Unternehmens in Fertigungstechnik. Mit seiner Stiftung fördert er vor allem im Süden des Landes jüdische Institutionen und Einrichtungen gegen das Vergessen des Unrechts, das im Nationalsozialismus geschah. Elisabeth Binder
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