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BER-Skandal: Flughafenchefs müssen nicht für ihre Fehler zahlen
Manager und Aufsichtsräte sind gegen Haftungsansprüche in Millionenhöhe geschützt. Zivilprozess ist eher unwahrscheinlich
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Potsdam - Flughafenchef Rainer Schwarz sowie die Aufsichtsräte unter Führung von Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit und Brandenburgs Regierungschef Matthias Platzeck (beide SPD) dürften der angekündigten Sonderprüfung möglicher Haftungsansprüche gegen Verantwortliche für das BER-Debakel entspannt entgegenblicken. „Die Flughafengesellschaft hat für Geschäftsführung und Aufsichtsrat eine D&O-Managerhaftpflichtversicherung abgeschlossen“, sagte Flughafensprecher Ralf Kunkel den PNN am Freitag. Nähere Angaben, etwa zu der Höhe der Deckungssumme oder dem Versicherer, machte er nicht.
Bei größeren Unternehmen ist es spätestens seit den Korruptionsskandalen rund um Siemens ab 2006 oder den Vorwürfen gegen Manager der Pleitebank Hypo Real Estate 2009 üblich, eine sogenannte Directors-and-Officers-Liability- Versicherung für ihre Top-Manager abzuschließen, um diese selbst, aber auch das Unternehmen oder seine Eigentümer gegen hohe Schadenersatzforderungen abzusichern. Üblicherweise sind sie damit gegen Schäden aus Fehlentscheidungen in Höhe von 100 bis 300 Millionen Euro abgesichert, sagt Michael Hendricks, dessen Düsseldorfer Maklerbüro auf die Vermittlung derartige Policen spezialisiert ist: „Da hier relativ offensichtlich ist, dass es persönliches Fehlverhalten gab, müsste das BER-Debakel vor Gericht landen.“
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