zum Hauptinhalt
Zwei Beamte der Bundespolizei und ein Sicherheitsmitarbeiter stehen mit einem sichergestellten Bolzenschneider an einem Zaun am BER-Flughafen.

© dpa/Paul Zinken

Update

„Letzte Generation“ hatte BER blockiert: Berliner Flughafen verklagt Klimaaktivisten auf 33.000 Euro Schadensersatz

Im November 2022 drangen Aktivisten in den BER-Sicherheitsbereich ein. Zahlreiche Flüge fielen aus oder mussten umgeleitet werden. Nun zieht die Flughafengesellschaft vor Gericht.

Stand:

Der Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) hat gegen sechs Mitglieder der Aktivistengruppe „Letzte Generation“ Klage auf Schadensersatz in Höhe von 33.000 Euro am Landgericht Cottbus eingereicht. Diese beziehe sich auf eine Blockade des Flughafens am 24. November 2022, bestätigte eine Sprecherin des Flughafens. Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ)“ hatte zuerst berichtet.

Die Aktivisten drangen im November in den Sicherheitsbereich des BER ein, weshalb der Flugbetrieb für rund 90 Minuten unterbrochen werden musste. Mehrere Tausend Passagiere waren betroffen. Insgesamt 40 Flügen fielen aus oder mussten umgeleitet werden.

Die Forderung des BER umfasse laut „FAZ“ die Kosten, die dem Flughafen zur Wiederherstellung des Flugbetriebs entstanden sind sowie nicht gezahlte Entgelte für ausgefallene Starts und Landungen. Zudem werde den Angeklagten auch die Reparatur des Zauns und der Feuerwehreinsatz berechnet.

Der Hamburger Flughafen forderte 150.000 Euro von den Klimaaktivisten

Über eineinhalb Jahre hat das Abfassen der Schadensersatzklage gedauert. Der BER begründe das auch mit der Beobachtung des Strafverfahrens, heißt es. Bereits im Mai hatte die Staatsanwaltschaft Neuruppin Anklage gegen zwei Flughafenblockierer erhoben. Ihnen wurde von der Staatsanwaltschaft vorgeworfen, mit drei weiteren Mitgliedern der Aktivistengruppe eine kriminelle Vereinigung gebildet zu haben. Auch die Angriffe auf das Potsdamer Barberini-Museum und die Angriffe gegen die PCK-Raffinierie in Schwedt spielen dabei eine Rolle.

Jedoch ist die Schadenssumme im Vergleich zu anderen Flughafenaktionen eher gering. Der Hamburger Flughafen hatte für eine Blockade im Juli 2023 einen Schaden von 150.000 Euro beziffert. Sie dauerte doppelt so lange wie in Berlin. Für die Schadenhöhe wurde hier jedoch nicht nur die Zahl der ausgefallenen Flüge, sondern auch die Zahl der Betroffenen berücksichtigt.

Durch die Blockade waren der Betrieb und die Nutzung des Flughafens erheblich gestört.

Sprecherin des Flughafen BER

„Durch die Blockade waren der Betrieb und die Nutzung des Flughafens erheblich gestört“, ergänzte die Sprecherin. Die Flughafengesellschaft wolle mit ihrer Klage zeigen, „dass sie solche Blockaden null toleriert und sich die Täter auch gegenüber dem Flughafen verantworten müssen“.

Nach Angaben des BER gab es bisher insgesamt vier Versuche von Klimaaktivisten, „den Flugverkehr am BER zu stören, indem sie in den Sicherheitsbereich des Flughafens vorgedrungen sind“. Lediglich am 24. November 2022 hätte der Flugbetrieb unterbrochen werden müssen.

Zuletzt blockierten Aktivsten der „Letzten Generation“ im Juli den Flughafen Leipzig/ Halle sowie den Flughafen Frankfurt am Main. (mit dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })