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Brandenburg: Provisorium für zwölf Millionen Euro Neues Abfertigungsgebäude im Flughafen Tegel eröffnet

Berlin - Dieses Mal waren die Fußballspieler von Hertha BSC ganz vorne mit dabei. Sie gehörten gestern zu den ersten Fluggästen, die im neuen Terminal in Tegel abgefertigt wurden.

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Berlin - Dieses Mal waren die Fußballspieler von Hertha BSC ganz vorne mit dabei. Sie gehörten gestern zu den ersten Fluggästen, die im neuen Terminal in Tegel abgefertigt wurden. Es ging zu einem Freundschaftsspiel gen München. 2,5 Millionen Passagiere können ihnen nun jährlich im neuen Terminal C folgen, für das noch eine Verbindungbrücke vom bestehenden Terminal A aus gebaut werden wird. Derzeit führt der Weg zum neuen Abfertigungsgebäude noch an Bauzäunen entlang. Die neue Brücke soll im Sommer fertig sein. Rund zwölf Millionen Euro hat sich die Flughafengesellschaft den Terminal-Neubau kosten lassen. Ein architektonisches Schmuckstück ist nicht entstanden, aber ein Zweckbau, der nach Ansicht von Flughafenchef Rainer Schwarz seine Aufgaben voll erfüllt. Terminal C soll die Zeit bis zur Eröffnung des ausgebauten Flughafens Berlin-Brandenburg International (BBI) in Schönefeld so überbrücken, dass nicht eine Fluggesellschaft, die vorher neu nach Berlin fliegen will, abgewiesen werden muss. Höhere Sicherheitsanforderungen haben die Kapazität der bestehenden Anlagen verringert. Außerdem können nun in Tegel die Gesellschaften aufgenommen werden, die Tempelhof verlassen müssen. Dass Tempelhof vorher geschlossen werde, sei kein Widerspruch, sagte der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) dieser Zeitung. Der Flugverkehr konzentriere sich derzeit auf Tegel und Schönefeld. Deshalb sei es richtig gewesen, an diesen Standorten nochmals zu investieren. Auch in Schönefeld sind in der Vergangenheit die Kapazitäten erweitert worden.

Fluggesellschaften wie Air Berlin oder auch Lufthansa wären nicht bereit gewesen, von Tempelhof aus zu fliegen, sagte Wowereit. Air Berlin ist jetzt Hauptnutzer im neuen Terminal. Die Gesellschaft hat inzwischen im Berlin-Verkehr die meisten Passagiere. Rund vier Millionen sind es derzeit jährlich. Und Air-Berlin-Chef Joachim Hunold will weiter wachsen. Wenn das Bundeskartellamt die Übernahme der Fluggesellschaft LTU genehmige, was er erwarte, könne es von Tegel aus auch neue Fernflugziele geben, sagte Hunold gestern. Im Sommerflugplan seien jetzt aber keine weiteren neuen Verbindungen vorgesehen. Air Berlin fliegt derzeit von Berlin aus umsteigefrei zu 45 Zielen. Im Terminal C gibt es 18 Abfertigungsschalter und sechs Ausgänge zu den Flugzeugen; die Passagiere laufen zu den Maschinen oder werden mit Bussen dorthin gefahren. Fluggastbrücken gibt es nicht – aber Geschäfte und Imbissbereiche. Bis zur BBI-Inbetriebnahme soll der Neubau in Tegel wirtschaftlich abgeschrieben sein; er kann dann abgebaut und anders genutzt werden.

Klaus Kurpjuweit

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