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Brandenburg-Umfrage: AfD verliert, BSW gewinnt, Linke fliegen aus dem Landtag
Nur noch 23 Prozent aller Brandenburger würden die AfD wählen, wenn am Sonntag Landtagswahlen wären. Noch im Januar waren es einer anderen Umfrage zufolge 32 Prozent.
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Zehn Wochen vor der Landtagswahl ist die AfD in Brandenburg weiter stärkste Kraft. Die vom Verfassungsschutz als rechtsextremer Verdachtsfall beobachtete Partei verliert aber in der Wählergunst: Einer neuen Umfrage zufolge, für die das Institut „Infratest dimap“ im Auftrag von rbb24, Brandenburg aktuell und Antenne Brandenburg 1153 Wahlberechtigte befragte, käme die Partei bei einer Wahl am kommenden Sonntag auf 23 Prozent.
Eine Infratest-Umfrage im April sah sie noch bei 26 Prozent, eine Umfrage des Instituts INSA, die im Auftrag von „Märkischer Allgemeinen“ und „Märkischer Oderzeitung“ im Mai veröffentlicht wurde, bei 25 Prozent. Im Januar war die AfD in einer „Forsa“-Umfrage sogar noch auf 32 Prozent gekommen: Ein über mehrere Monate anhaltender Abwärtstrend wird damit nun deutlich sichtbar.
Keine Veränderungen gab es bei SPD und CDU: Auch Infratest sieht beide Parteien nun gleichauf bei jeweils 19 Prozent der Wählerstimmen. Das entspricht dem INSA-Wert aus dem Mai, während in der April-Umfrage die SPD noch mit 22 Prozent vier Prozent vor der CDU lag. Viertstärkste Kraft wäre das neu gegründete Bündnis Sahra Wagenknecht mit 16 Prozent. Es hatte im April 10 und im Mai 13 Prozent der Stimmen prognostiziert bekommen. Die Grünen wären mit sieben Prozent ebenfalls im Landtag vertreten: Auch dieser Wert entspricht der INSA-Umfrage aus dem Mai. Infratest sah die Grünen im April noch bei acht Prozent.
Dramatisch ist die Lage dagegen für die Linkspartei: Nachdem die Partei in den beiden letzten Umfragen noch auf sechs Prozent gekommen war, sieht Infratest dimap die Linken mit nunmehr nur noch vier Prozent erstmals nicht mehr im Brandenburger Landtag.
Auch die FDP wäre nicht mehr vertreten
BVB/Freie Wähler und die FDP wären mit je drei Prozent ebenfalls nicht mehr im Landtag vertreten. Allerdings ist besonders der Wert für BVB/Freie Wähler mit einem Fragezeichen zu versehen: Denn die Freien Wähler können sich nach der Kommunalwahl im Juni berechtigt Hoffnungen machen, dass ihr Spitzenkandidat Péter Vida erneut den Wahlkreis Bernau direkt gewinnt. Dann wären die Partei von der Fünf-Prozent-Hürde befreit und in Gruppenstärke im Landtag vertreten – was eine landesweite Umfrage freilich so nicht messen kann.
Gefragt hatte Infratest dimap die Brandenburger auch nach Zufriedenheit und Bekanntheit von Politikern: So zeigten sich nur 42 Prozent der Brandenburger mit der Arbeit der Kenia-Koalition zufrieden. Mit dem Namen von Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) konnten 88 Prozent der Brandenburger etwas anfangen, aber nur 55 Prozent sind mit seiner Arbeit zufrieden. Ob diese Werte allerdings tatsächlich noch für Wähler relevant sind, stellt ein anderes Ergebnis zumindest arg infrage: Denn den Spitzenkandidaten des Bündnisses Sahra Wagenknecht, Robert Crumbach, kennen 81 Prozent der Befragten nicht – und trotzdem würden 16 Prozent ein Kreuzchen bei seiner Liste machen.
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