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Brandenburg: Stromausfall legt Bundestag lahm
Fraktionsmitarbeiter bekamen frei. Kanzleramt komplett mit Notstrom versorgt
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Berlin - Ein Stromausfall im Regierungsviertel hat am Dienstag den Bundestag stundenlang lahmgelegt und rund 1000 Mitarbeiter arbeitsunfähig gemacht. Eine Baufirma hat am Dienstagmorgen kurz nach 9 Uhr in der Voßstraße in der Nähe des Regierungsviertel bei Straßenarbeiten versehentlich drei Zehn-Kilovolt-Stromleitungen drei Meter unter der Straße gekappt. Daraufhin fiel in dem vom Bundestag genutzten Jakob-Kaiser-Haus, dem Marie-Elisabeth-Lüders-Haus sowie Paul-Löbe-Haus der Strom aus.
Auch das Bundeskanzleramt war vom Stromausfall betroffen. Wie Stromversorger Vattenfall mitteilte, verfügt das Gebäude von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) aber über eine vollständige Ersatzstromversorgung; das Notstromsystem sprang sofort an. „Kanzleramt und Presseamt sind nicht betroffen, alles funktioniert bestens“, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert via Internet-Service Twitter mit. Anders als das besser versorgte Kanzleramt verfügen die Parlamentsgebäude 500 Meter weiter nur über Teilnotstromversorgungen. Notstromaggregate versorgten immerhin Lampen auf den Fluren und die Fahrstühle in den Verwaltungsgebäuden mit Energie. Weil es aber in den Büros dunkel blieb, war geordnetes Arbeiten dennoch kaum möglich. Deswegen gaben die Fraktionen aller Parteien ihren Helfern schon wenig später frei.
Von den Abgeordneten waren nur wenige betroffen, da es sich um eine sitzungsfreie Woche handelt. Schon am Vormittag beschwerten sich zahlreiche Abgeordnete im Gespräch mit dieser Zeitung darüber, dass elektronische Geräte von den Computern, Kopierern bis hin zu den Kaffeemaschinen nicht mehr funktionierten. Noch unangenehmer war für die Mitarbeiter, dass offenbar die Pumpen der Toiletten in den Bundestagsgebäuden im Spreebogen elektronisch betrieben werden – die Polizei machte deshalb Durchsagen: „Wegen des Stromausfalls ist die Benutzung der Toiletten bis auf Weiteres zu unterlassen.“ Besucher auf der Reichstagskuppel bekamen vom Stromausfall wenig mit. Wegen der verschärften Anti-Terror-Sicherheitsmaßnahmen seien auch weniger Gäste als zu anderen Zeiten vor Ort gewesen, sagte eine Bundestagssprecherin.
Um 18 Uhr hatte Vattenfall die Panne behoben.Hannes Heine
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