Die ostdeutschen Wirtschaftsminister haben sich für die so genannte große Lösung bei der Neuordnung der ostdeutschen Energiewirtschaft ausgesprochen. Ohne sich für einen der Bieter für die Anteile des ostdeutschen Stromkonzerns Vereinigte Energiewerke AG (Veag) sowie der Lausitzer Braunkohle AG (Laubag) auszusprechen, forderten die Ressortchefs, dass die Mitteldeutsche Braunkohle AG (Mibrag) in ein Gesamtkonzept zur Neuordnung des ostdeutschen Energiemarktes einbezogen werde.
Braunkohle
Mehr als 90 Prozent des Stroms kamen bei Ostdeutschlands größtem Stromversorger, den Vereinigten Energiewerken (Veag), im vergangenen Jahr aus Braunkohlekraftwerken. Rund 45 Milliarden Kilowattstunden (KWh) Strom trug damit ein Energieträger zur Versorgung bei, der wie kaum ein anderer schon mehrfach totgesagt wurde.
Für die Menschen in der Region südlich von Leipzig, aber auch für alle noch verbliebenen Mitarbeiter im ostdeutschen Braunkohle-Bergbau wurde der Fronleichnamstag in diesem Jahr zu einem Festtag. Mit der Inbetriebnahme des Kraftwerks Lippendorf ist die Verstromung der ostdeutschen Braunkohle zumindest technisch gesichert.
Kohlebergbau und Stromwirtschaft in Ostdeutschland wurden 1994 privatisiert. Neue Eigentümer der Lausitzer Braunkohle AG (Laubag) und der Vereinigten Energiewerke AG (Veag) sind Konsortien aus großen Energiekonzernen und kleineren westdeutschen Stromunternehmen.
Braunkohle bleibt nach Ansicht von Bundeswirtschaftsminister Werner Müller (parteilos) auch in Zukunft einer der wichtigsten heimischen Energieträger. Eine "radikale Umkehr", wie von manchen gefordert, sei nicht machbar, sagte Müller am Mittwoch auf der Veranstaltung "Energiedialog 2000" der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin.
Am heutigen Dienstag wird auf einer Sitzung des Aufsichtsrates der Veag AG über das weitere Schicksal des ostdeutschen Stromversorgers gesprochen. Die Veag ist in Schwierigkeiten geraten, weil ihr aus Braunkohle erzeugter Strom angesichts des Strompreisverfalls zu teuer ist.
Die westdeutschen Stromkonzerne haben sich auf ein erstes Hilfspaket zur Sicherung des Energieversorgers und der ostdeutschen Braunkohle verständigt. Im Rahmen eines am Mittwoch in Berlin kurzfristig beschlossenen Hilfspakets wollen die Veag-Gesellschafter den überregionalen Stromkonzern schnellstmöglich mit der ostdeutschen Braunkohlegesellschaft Laubag zusammenführen.
Es gibt die Eimerträger und die Bündelträger. Die Eimerträger machen es sich zunächst ein wenig leicht, später bereuen sie das aber.
Die Stromkonzerne bieten an, den Absatz von ostdeutscher Braunkohle zu stabilisieren. Veag-Mitarbeiter protestierten in Dresden, Potsdam und BerlinDie westdeutschen Stromkonzerne wollen den Absatz ostdeutscher Braunkohle mit hohen Ausgleichzahlungen stützen.
BERLIN (Tsp). In den neuen Bundesländern stinkt es nicht mehr nach Braunkohledunst.
MAGDEBURG .Das Verhältnis von Bruce DeMarcus zur neuen Bundesregierung und insbesondere zum grünen Umweltminister Jürgen Trittin ist ausgesprochen gespalten.
BERLIN (hej).Der "Zukunftspfennig", mit dem Bundeswirtschaftsminister Werner Müller (parteilos) regenerative Energien, die ostdeutsche Braunkohle und die Kraft-Wärme-Kopplung unterstützen will, läßt sich aus rechtlichen Gründen nicht verwirklichen und stößt auf erheblichen Widerstand in der Stromwirtschaft.
COTTBUS (mwb/HB).Die Lausitzer Braunkohle AG (Laubag), Senftenberg, rechnet im laufenden Geschäftsjahr 1998/99 (30.
Wirtschaftsminister machte Kraftwerksförderung von Art des Energieträgers abhängig (tsp) Die EU-Kommission hat zum wiederholten Mal die Förderpolitik des Brandenburger Wirtschaftsministeriums ins Visier genommen: Wettbewerbskommissar Karel van Miert läßt die Förderung des neuen Heizkraftwerks der Stadtwerke Cottbus in Höhe von 49,92 Millionen Mark prüfen, weil diese an die Verwendung von Braunkohle als Brennstoff gebunden worden war.Ein entsprechendes Schreiben von Wirtschaftsminister Burkhard Dreher an die Stadtverordnetenversammlung in Cottbus, in dem dieser Zusammenhang hergestellt wird, liegt dem Tagesspiegel vor.