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Thema

Braunkohle

Umweltverbände und Grüne haben ihre Forderung nach einem Ausstieg aus der Braunkohleförderung bekräftigt. Ferner sollte Brandenburg die Verteuerung der Braunkohle im Rahmen des Emissionshandels aufgeben.

Am Donnerstag war bekannt geworden, dass Wirtschaftsminister Junghanns mit einer Studie neue Abbaustandorte für Braunkohle prüfen lässt. Ineiner ersten Fassung der Untersuchung werden sieben Gebiete genannt,die bei der zukünftigen Gewinnung der Braunkohle Vorrang erhalten könnten.

Brandenburg pustet allein durch die Produktion von Strom aus heimischer Braunkohle jedes Jahr etwa 40 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2). Das entspricht nach Angaben von Forschern mehr als 60 Prozent der Gesamtemissionen an Kohlenstoffdioxid des Landes.

Brandenburgs Politiker halten trotz steigender Kohlendioxid-Emissionen an der Braunkohle als Energieträger fest - und ernten dafür harsche Kritik von BUND und Grünen. Zugleich warnt der Umweltminister vor den dramatischen Folgen des Klimawandels.

Von keinem anderen fossilen Energierohstoff ist so viel vorhanden wie von Kohle. Nach Angaben der deutschen Kohlewirtschaft reichen die weltweiten Vorräte an Steink ohle noch 171 Jahre, die an Braunkohle noch 217 Jahre – immer unterstellt, der Verbrauch bleibt konstant.

Schwarze Pumpe - Ein US-schweizerisches Unternehmen will in der Lausitz in großem Stil Treibstoff aus Braunkohle erzeugen. In den nächsten fünf Jahren sollten dafür bei Schwarze Pumpe mehr als eine Milliarde Euro investiert werden, sagte der Geschäftsführer des Schweizer Unternehmens Sustec Industries, Dietmar Friess, am Dienstag.

Cottbus - Brandenburgs Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU) hat sich gestern zwar für einen Mix verschiedener Energieträger ausgesprochen. Für die langfristige Sicherung der Energieversorgung brauche Brandenburg aber die Braunkohle, sagte Junghanns bei der Eröffnung des achten brandenburgischen Energietages in Cottbus.

Schwarze Pumpe: Platzeck und Merkel setzen auf Braunkohle / Flüssig-CO2 soll nicht nach Ketzin

Von
  • Jan Kixmüller
  • Anselm Waldermann
  • Peter Tiede

Potsdam - Die Grüne Liga Brandenburg lehnt die Förderung von weiteren Milliarden Tonnen Braunkohle in der Lausitz ab. Nach einem Gutachten der prognos AG könnten in der Lausitz angeblich noch 3,9 Milliarden Tonnen Braunkohle gefördert werden, sagte Sprecher René Schuster gestern in Potsdam.

Berlin - EU-Agrarsubventionen fließen in Deutschland in großem Stil auch in Betriebe, die gar nicht landwirtschaftlich tätig sind. Wie Lutz Ribbe von der Umweltstiftung Euronatur dem Tagesspiegel sagte, erhalte zum Beispiel die RWE-Tochter Rheinbraun solche Zuwendungen, weil der Konzern, der eigentlich Braunkohle im Tagebau abbaut, die betroffenen Flächen renaturiere.

Von Dagmar Dehmer

Cottbus – Der Stiftungsrat Lausitzer Braunkohle hat gestern erstmals über förderungswürdige Projekte in Brandenburg beraten. Mit Erträgen aus dem Vermögen der Einrichtung von insgesamt 4,3 Millionen Euro sollen unter anderem Vorhaben im Bereich der internationalen Jugendarbeit, der Bildungsförderung sowie der Kinderbetreuung unterstützt werden, wie die Stiftung in Cottbus mitteilte.

Seit Jahrzehnten wird im südlichen Brandenburg Braunkohle im Tagebau gewonnen. Das hat die Region verändert.

Mit Druck auf den Energiekonzern Vattenfall und die Stockholmer Regierung wollen schwedische Abgeordnete das Dorf Horno retten. Die Lausitzer Braunkohle Aktiengesellschaft (Laubag) erklärte aber bereits, der Vorschlag der Schweden, Horno zu umfahren sei sei technisch nicht umsetzbar.

Die Umsiedlung der Gemeinde Geisendorf (Oberspreewald-Lausitz) nach Neupetershain wegen des nahenden Braunkohlen-Tagebaus Welzow-Süd ist offiziell abgeschlossen. Eine Veranstaltung am neuen Standort setzte am Montag den Schlusspunkt, teilte die Lausitzer Braunkohle Aktiengesellschaft (Laubag) in Senftenberg mit.

In der ostdeutschen Braunkohleindustrie ist es am Dienstagmorgen zu einem ersten Warnstreik gekommen. 300 Kumpel der Nacht- und der Frühschicht legten im Tagebau Welzow-Süd der Lausitzer Braunkohle AG für drei Stunden die Arbeit nieder.

Cottbus ist eine Stadt mit einem, nun ja, problematischen Image. Früher regierte die Braunkohle, heute die Arbeitslosigkeit, dazu junge Leute mit kurzen Haaren und wenig Verständnis für Mitbürger, die anders aussehen als sie.

Von Sven Goldmann

Die Förderbänder in den Lausitzer Tagebauen laufen wieder schneller. Im vergangenen Jahr habe die Lausitzer Braunkohle Aktiengesellschaft 55 Millionen Rohbraunkohle gefördert, teilte das Unternehmen am Montag mit.

Das Bergbauland Brandenburg wird nach Angaben des Landesbergamtes in diesem Jahr mehr Braunkohle fördern als im Vorjahr. Im Gegensatz zu der leicht sinkenden Fördermenge bei Kies zeichne sich seit dem vierten Quartal 2000 eine steigende Tendenz bei der Kohleförderung ab, sagte der Präsident des Landesbergamtes, Wolfgang Liersch, am Donnerstag.

Bundeskanzler Gerhard Schröder hat die Hamburgischen Electricitäts-Werke HEW aufgefordert, die Arbeitsplätze in der ostdeutschen Braunkohle- und Energieindustrie zu erhalten. Die Bundesregierung werde die Verstromung der Kohle weiterhin unterstützen, erklärte der Kanzler am Freitag auf einer gemeinsamen Betriebsversammlung des Tagebaubetreibers Lausitzer Braunkohle AG (Laubag) und der Vereinigten Energiewerke AG (Veag) im brandenburgischen Jänschwalde.

Es wird spannend für die mehr als 10 000 Beschäftigten in der ostdeutschen Braunkohle: Der Kohleförderer Laubag und der Stromproduzent Veag werden bis Mittwoch neue Eigentümer erhalten. Namhafte Interessenten aus Deutschland, Europa und Übersee ringen seit Wochen erbittert um die beste Ausgangsposition für den Aktienverkauf.

Von Antje Sirleschtov
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