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Weil Windräder weiter blinken: Bundestagsabgeordneter schreibt Wutbrief an Ministerpräsident Woidke
Weil Anträge nicht bearbeitet werden, leuchten Windräder jede Nacht ins Land. Dabei sollten die Warnlichter in Brandenburg schon längst nur dann blinken, wenn sich Flugzeuge nähern.
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Es ist ein stetes Ärgernis für Menschen, die in der Nähe eines Windrads wohnen: Wenn die Sonne hinter den Feldern versinkt, und es Abend wird im Land, fangen die Windmühlen an zu blinken. Eine rote Warnleuchte am Rotor soll dann verhindern, dass Hubschrauber und Kleinflugzeuge in das Windrad hineinfliegen.
Doch Ende 2023 beschloss der Bundestag, dass die Windräder ab dem 1. Januar nur noch blinken dürfen, wenn sich tatsächlich ein Flugzeug nähert.
Doch davon kann in Brandenburg nicht die Rede sein, denn die meisten Windräder blinken munter weiter. Die Gemeinsame Obere Luftfahrtbehörde Berlin-Brandenburg (LUBB), die die Blinklichter, die nachts abstellbar sind, genehmigen muss, kommt damit nicht nach.
Das hat den Uckermärker Bundestagsabgeordneten Michael Kellner (Bündnis 90/Die Grünen) nun zu einem empörten Brief an Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) veranlasst. „Es kann nicht sein, dass die Menschen genervt werden, weil in Potsdam die Arbeit nicht gemacht wird“, heißt es in dem Schreiben, das den Potsdamer Neuesten Nachrichten (PNN) exklusiv vorab vorliegt.
„Die Leidtragenden sind die Menschen in Brandenburg und die Unternehmen, die in Systeme investiert haben, die das Dauerblinken beenden“, heißt es weiter. Dass Windanlagen-Betreiber nun Strafen zahlen müssen, weil Behörden nicht arbeiteten, könne nicht im Sinne des Wirtschaftsstandorts Brandenburg sein.
Woidke solle sich als oberster Dienstherr der LUBB für eine zügigere Bearbeitung der offenen Anträge einsetzen, fordert Kellner. Brandenburg sei laut Angaben des Bundesverbands Windenergie ein Extremfall, was die Nichtbearbeitung von Anträgen betrifft. „Hier muss aufgeholt werden“, sagte Kellner. „Die Bürgerinnen und Bürger erwarten zu Recht eine Entlastung.“
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