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Potsdamer Trio in Portugal. Antje Möldner (oben), Claudia Hoffmann (rechts oben) und Thomas Schneider (rechts unten) vom SC Potsdam laufen am Wochenende bei den Mannschafts-Europameisterschaften in Leiria für Deutschland.

© dpa, Manfred Thomas, Olaf Möldner

Von Michael Meyer: Die Letzten fliegen früher raus

Antje Möldner, Claudia Hoffmann und Thomas Schneider vom SC Potsdam laufen nun bei Mannschafts-EM

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Antje Möldner will am morgigen Samstag möglichst nichts anbrennen lassen. Die Läuferin des SC Potsdam bestreitet dann bei der ersten Mannschafts-Europameisterschaft der Leichtathletik – den bisherigen Europacup – im portugiesischen Leiria für Deutschland die 3000 Meter Hindernis. „Von den Meldezeiten her bin ich zurzeit die Schnellste im Teilnehmerfeld, und ich will auch möglichst ganz vorn ankommen“, sagte die in der vergangenen Woche 25 Jahre jung gewordene Athletin vor ihrem gestrigen Abflug nach Leiria. Dort wird der Schützling von Trainerin Beate Conrad auf Konkurrenz aus Tschechien, Frankreich, Großbritannien, Griechenland, Italien, Polen, Portugal, Russland, Spanien, Schweden und der Ukraine treffen. Insgesamt zwölf Länder kämpfen an Portugals Atlantikküste nördlich Lissabons um die Trophäe. Die wird bei der Mannschafts-EM künftig nur noch einmal vergeben – Frauen und Männer einer Nation sammeln nun gemeinsam Punkte. Die Siegerin beziehungsweise der Sieger jeder Disziplin bekommt zwölf Zähler – und die will Antje Möldner morgen ab 17.57 Uhr möglichst holen.

„Ich bin nach meiner leichten Erkältung wieder gut drauf“, signalisierte die Potsdamerin, die Anfang Juni in Rehlingen ihren eigenen deutschen Rekord auf 9:27,22 Minuten gesteigert und damit schon die Norm für die WM 2009 in Berlin geschafft hatte. „Jeder Lauf ist jetzt eine Vorbereitung auf Berlin, und ich will versuchen, diese Zeit nochmal zu bestätigen“, erklärte Antje Möldner, die in Leiria auch auf eine Neuregelung achten muss: Auf ihrer Strecke scheiden die Läuferinnen vorzeitig aus, die fünf, vier und drei Runden vor dem Ziel jeweils Letzte des Feldes sind. Möldners Rezept: „Ich werde versuchen, schnell ganz vorn dabei zu sein.“

Auf solche Finessen haben Claudia Hoffmann und Thomas Schneider vom SC Potsdam in Leiria nicht zu achten. Sie sind für die 4-mal 400 Meter der Frauen und Männer nominiert, die am Sonntag ab 18.42 Uhr die Mannschafts-EM beenden werden, und müssen ihre Stadionrunde im Magalhães-Pessoa-Stadion nur so schnell wie möglich absolvieren. „Aber auch bei uns gibt es eine Neuerung“, erläuterte Claudia Hoffmann, die kürzlich bei den Militär-Weltmeisterschaften in Sofia die 400 Meter in 52,64 Sekunden gelaufen war und damit Bronze gewonnen hatte. „Die beiden Staffel-Zeitläufe werden entsprechend der bis dahin von den einzelnen Ländern erkämpften Punkte zusammengestellt. Wir wissen deshalb vorher noch nicht, gegen wen wir laufen werden“, so Hoffmann. Wir, das sind neben der von Frank Möller trainierten 26-Jährigen noch Sorina Nwachukwu (Leverkusen), Jonna Tilgner (Bremen), Florence Ekpo-Umoh (Erfurt) und Janin Lindenberg (LG Nike Berlin). „Wer genau in Portugal die Staffel laufen wird, ist noch offen. Aber ich gehe fest davon aus, dass ich dabei sein werde“, so Claudia Hoffmann, die auch für die 4-mal-400-Meter-Staffel bei den WM im Berliner Olympiastadion derzeit gute Karten hat.

So weit will Thomas Schneider noch nicht blicken. „Mit dem WM-Ticket befasse ich mich erst einmal nicht. Mein Ziel in diesem Jahr sind zunächst die U23-Europameisterschaften in Kaunas“, erklärte der 20-Jährige, der daheim in Cottbus bei Jochen Wiedemann trainiert. Nachdem er bei den Hallen-EM in Turin mit Deutschlands Männer-Staffel nur knapp Bronze verpasst hatte, will er nun mit Kamghe Gaba (Frankfurt/Main), Miguel Rigau (Köln), Simon Kirch (Saarbrücken) und Martin Grothkopp (Dresden) erneut vorn anklopfen. „Eine Prognose ist vorher aber schwer“, meint Schneider.

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