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Landeshauptstadt: Doppelte Begrüßung für Neubürger

Nach dem Vorbild des Landes beging Potsdam sein erstes Einbürgerungsfest

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Seit vielen Jahren heißt das Land Brandenburg alle neueingebürgerten Brandenburger mit einem großen Fest willkommen – eine Tradition, die nun auch Potsdam übernommen hat: Am Mittwoch fand das erste Einbürgerungsfest der Landeshauptstadt im Potsdam Museum am Alten Markt statt. Künftig soll es jährlich begangen werden.

Eingeladen waren alle der insgesamt 142 Potsdamer, die 2014 offiziell eingebürgert wurden; im Vorjahr waren es 158. Drei Frauen, drei Kinder und ein Mann, die aus Rumänien, dem Libanon, Nigeria, der Republik Kongo und der Türkei stammen, hatten die Ehre, gleich an diesem Abend ihre Einbürgerungsurkunde von Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) überreicht zu bekommen – mussten sich zuerst aber dem Grundgesetz verpflichten: „Ich erkläre feierlich, dass ich das Grundgesetz und die Gesetze der Bundesrepublik Deutschland achten und alles unterlassen werde, was ihr schaden könnte“, spricht Celine Nielenga langsam ins Mikro.

Die Potsdamerin aus der Republik Kongo – nicht zu verwechseln mit der Demokratischen Republik Kongo, wie sie betont – lebt seit 13 Jahren hier und konnte nun ihr dreijähriges Einbürgerungsverfahren abschließen. „Deutschland ist ein schönes, demokratisches Land“, sagt sie. „Ich finde, das Fest hier ist eine sehr nette Geste.“ Vor und nach den Formalitäten gab es Musikeinlagen von der Städtischen Musikschule „Johann Sebastian Bach“ und dem Chor International Potsdam – inklusive Deutschland-Hymne.

Die mehrmals im Jahr stattfindenden feierlichen Übergaben der Einbürgerungsurkunden im Rathaus werde es weiterhin geben, sagte Stadtsprecher Jan Brunzlow: „Allerdings möchte der Oberbürgermeister im Laufe eines Jahres alle Eingebürgerten im festlichen Rahmen persönlich begrüßen.“ Jakobs unterstrich dies, indem er an die historischen Zuwanderer der Stadt erinnerte: „Französische Hugenotten, böhmische Weber, belgische Katholiken bis zu den vietnamesischen Gastarbeitern in der neueren Zeit.“ Stets habe Potsdam dabei „immens von Zuwanderung profitiert“, so Jakobs.

Zum Fest waren mehr als 200 Gäste erwartet worden, gekommen waren nur etwas über 100 Besucher. Möglicherweise gab es Verwirrung bei den Neubürgern, da sie ja bereits zum Einbürgerungsfest Brandenburgs am 24. August eingeladen waren.

„Das Fest hier in Potsdam kam etwas überraschend“, sagte Elizabeth Ortega Rodriguez, die seit sieben Jahren in Deutschland lebt; die gebürtige Mexikanerin war damals zum Studieren übergesiedelt. „Aber es ist schön, dass die Stadt so etwas macht“, findet sie.

Die feierliche Übergabe der Einbürgerungsurkunden im Rathaus gibt es seit 2005. Seit 1990 wurden laut Stadtsprecher 2285 Personen eingebürgert, die am häufigsten vertretenen Heimatländer waren dabei die Ukraine, die Russische Förderation, die Türkei, Polen und Togo. Mit Bezug auf diese Zahl kündigte Jakobs bereits die nächste Feierlichkeit an: „Bei der 3 000. Einbürgerung machen wir ein großes Fest.“ Wenn das mal keine neue Verwirrung gibt. Erik Wenk

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