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Martina Münch (SPD).

© picture alliance / dpa

Ministerwechsel in Brandenburg: Erwartungen und Sorgen

Was Potsdams Hochschulen von der neu berufenen Wissenschaftsministerin Martina Münch (SPD) erwarten.

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Potsdam - An der Fachhochschule Potsdam macht man sich angesichts der neuen Wissenschaftsministerin Martina Münch (SPD) große Sorgen, dass der laufende Bebauungsplan nicht zu Ende geführt wird. Auf dem Campus an der Pappelallee fehlt noch ein Anbau, um den zentralen FH-Campus in Potsdams Norden zu vollenden. Der Umzug der FH von der Friedrich-Ebert-Straße zur Pappellalle ist für 2017 geplant, er ist eine der Voraussetzung für die weitere Entwicklung der Potsdamer Mitte vis-à-vis dem Landtagsgebäude, da das FH-Gebäude dazu abgerissen werden soll. Während der ersten Amtszeit von Münch als Wissenschaftsministerin zwischen 2009 und 2011 war der Ausbau der FH gestoppt worden. Martina Münch ist am Mittwoch als Wissenschafts- und Kulturministerin vereidigt worden, sie folgt auf Sabine Kunst (SPD), die als Präsidentin zur Berliner Humboldt-Universität wechselt.

Fachhochschule Potsdam fürchtet um Erweiterungspläne

Sorgen macht man sich an der Pappelallee auch um die Finanzen. Das Auslaufen des Hochschulpaktes mit dem Bund 2020 müsse auf jeden Fall aufgefangen werden, sagte FH-Präsident Eckehard Binas den PNN. Allein an der FH gehe es dabei um rund zwei Millionen Euro pro Jahr. Zweitens müsste die Grundfinanzierung an die gesetzlich geforderten Aufgaben der Hochschulen und die Personaldecke angepasst werden, so Binas. „Es gibt eine ganze Reihe von Aufgaben, die von der Grundfinanzierung nicht gedeckt sind“, erklärte der FH-Chef. Bei der Studentenverwaltung liege der Betreuungsschlüssel an der FH bei 1:500, während er im Vergleich bei gleichen Aufgaben an der Universität Potsdam bei 1:330 liege. „Das betrifft nicht nur die Studierendenverwaltung, sondern die Verwaltung in allen Bereichen – und wir müssen noch Stellen abbauen“, so Binas. Hinzu komme eine schleichende Prekarisierung des Mittelbaus. Die Grundfinanzierung bezeichnete Binas als eine große Herausforderung, die auf die neue Ministerin warte.

Auch an Brandenburgs größter Hochschule, der Universität Potsdam, sind die Erwartungen an die neue Wissenschaftsministerin groß. Uni-Präsident Oliver Günther nannte ebenfalls die Frage der auskömmlichen Grundfinanzierung der Hochschulen sowie die Finanzlage nach Auslaufen des Bund-Länder-Hochschulpakte 2020 als wichtige Themen – auch im Zusammenhang mit der Planung für die Studierendenzahlen in Brandenburg insgesamt und an den einzelnen Hochschulen.

Universität Potsdam drängt auf bessere Finanzierung

Potsdams Uni-Präsident plädiert seit Jahren für eine weitere Erhöhung der Grundfinanzierung der Landeshochschulen. In diesem Zusammenhang halte die Universität nach wie vor das Konstrukt der Stiftungsuniversität für interessant für eine große Forschungsuniversität. An der Universität erwartet man auch, dass die konstruktive Zusammenarbeit zu den aktuellen Arbeitsschwerpunkten der Uni – Vorbereitung auf die Exzellenzinitiative, Innovationen in der Lehrerbildung und Gesundheitscampus – unter Ministerin Münch fortgesetzt wird. „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit der neuen Ministerin“, so Günther.

Die 54-jährige Münch saß bereits von 2009 bis 2011 als Wissenschaftsministerin im Kabinett, bevor sie bis zur Landtagswahl 2014 das Bildungsressort übernahm. Münch nannte als große Aufgaben den Technologietransfer zwischen Hochschulen und der Wirtschaft sowie die Werbung um Studenten. „Wir brauchen ausreichend Studierende, denn die Demografie macht nicht Halt und der Berlin-Effekt allein kann auch nicht tragen“, sagte sie.

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