
© HPF/Hilmer Sattler Architekten
Für Potsdams Wissenschaft: Hasso Plattner investiert dreistellige Millionensumme
Software-Milliardär Hasso Plattner will sein Informatik-Institut „in die erste Reihe“ bringen. Potsdam baut er dafür einen neuen Uni-Campus im Stadtzentrum. Die Pläne sind jetzt besiegelt.
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Bis 2035 will Software-Milliardär und Mäzen Hasso Plattner in Potsdam einen neuen Universitäts-Campus für 6000 Studierende auf dem Brauhausberg errichten und das Hasso-Plattner-Institut am Griebnitzsee mit dem Fokus auf Künstliche Intelligenz ausbauen. Seine Pläne, die bereits am Sonntag bekannt geworden waren, stellte Plattner am Montag mit Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke, Wissenschaftsministerin Manja Schüle (beide SPD) und Universitätspräsident Oliver Günther vor. Zuvor hatten Plattner, das Land und die Universität einen entsprechenden „Letter of Intent“ unterzeichnet.
Plattners Ziel ist es, das Hasso-Plattner-Institut (HPI) „in die erste Reihe der deutschen Informatik-Universitäten“ zu bringen, vergleichbar mit Karlsruhe, Aachen und München. Dafür soll die Zahl der Professuren von 34 auf gut 70 verdoppelt werden, ebenso die Zahl der jetzt rund 2000 Studierenden.
Damit das HPI an seinem Standort am Griebnitzsee wachsen kann, müssen die dort ansässigen Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften den Platz räumen. Als Ersatz will Plattner ihnen den neuen Campus auf dem Brauhausberg errichten. Dort soll der Bau des alten Landtags, in Potsdam auch „Kreml“ genannt, saniert und um fünf oder sechs neue Gebäude ergänzt werden.
Plattner und Woidke sollen Taskforce leiten
Erste Pläne des Architektenbüros Hilmer Sattler legte Plattner am Montag bereits vor. Die Bedingungen für die Studierenden würden sich auf dem Brauhausberg verbessern, versprach der 81-jährige Plattner. Er wolle so schnell wie möglich beginnen. Eine Taskforce, geleitet von Plattner und Woidke, soll die ehrgeizigen Pläne vorantreiben.

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Seine Stiftung werde eine dreistellige Millionensumme in den HPI-Ausbau mit Fokus auf Künstlicher Intelligenz (KI) und den neuen Campus Brauhausberg, so Plattner. Klar sei: „Was immer es uns kosten wird, meine Stiftung kann das finanzieren.“ Die Stiftung verfüge über „zwischen 40 und 60 Prozent“ seines Vermögens, so Plattner. Der SAP-Mitgründer gehört zu den reichsten Deutschen. Unipräsident Günther sprach von einer in Europa einmaligen privaten finanziellen Zuwendung für eine Universität.
Plattner: „Fast eine Bürgerpflicht“
Brandenburgs Ministerpräsident Woidke nannte Plattners Engagement eine „Win-Win-Win-Situation für alle Beteiligten“. Das Hasso-Plattner-Institut werde an Strahlkraft gewinnen. Davon werde die Wirtschaft in Brandenburg und Berlin massiv profitieren, ebenso die Studierenden. Plattner schreibe eine Erfolgsgeschichte fort. Er sei stolz, dass dies in Brandenburg und Potsdam passiere, so Woidke.
Wissenschaftsministerin Schüle sagte, es sei ein „starkes Zeichen“ Plattners, während weltweit die Wissenschaftsfreiheit unter Druck gerate, zu sagen: „Ich will euch das Forschen in Freiheit ermöglichen.“
Plattner sagte, er sei fest überzeugt, dass „eine Verbesserung der Position Deutschlands in der Weltwirtschaft über Ausbildung geht“. Es sei für ihn daher „fast eine Bürgerpflicht“, Wissenschaft und Forschung zu finanzieren. „Wir haben eine historische Chance, in den nächsten dreieinhalb Jahren aufzuholen“, sagte er mit Blick auf die Politik von US-Präsident Donald Trump, der gegen den Wissenschaftssektor in den USA vorgeht. „Es ist fürchterlich, was in den USA passiert.“
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