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Landeshauptstadt: Menzel gegen Baerbock

Grünen-Stadtverordneter fordert Landeschefin bei der Wahl des Bundestagsdirektkandidaten

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Vor der Bundestagswahl bahnt sich bei den Grünen eine Kampfabstimmung an. Wie jüngst bei der CDU und bei der FDP geht es um die Frage, wer für die Öko-Partei als Direktkandidat für den Bundestag im Potsdamer Wahlkreis 61 antreten soll.

Dabei will der Grünen-Stadtverordnete Andreas Menzel aus Groß Glienicke gegen die Landesvorsitzende der Partei, Annalena Baerbock, antreten. Sie war bisher die einzige Kandidatin. Menzel bestätigte am Dienstag auf PNN-Anfrage seine Ambitionen. Der 55-Jährige sagte, er wolle seine erfolgreiche Arbeit in der Potsdamer Kommunalpolitik im Bundestag fortsetzen. Er könne Potsdamer Interessen besser vertreten als Baerbock, die in der Landeshauptstadt wenig bekannt sei und aus Berlin stamme. Zugleich sei die Kandidatur ein Test, welcher Politikstil bei den Mitgliedern der Grünen-Basis ankommt.

Wie berichtet hatte sich Menzel in der Vergangenheit schon mehrfach mit Parteifreunden angelegt, vor allem mit dem Potsdamer Baudezernenten Matthias Klipp liegt er über Kreuz. Vor einem Monat war Menzel bei einer Versammlung der Partei mit dem Versuch gescheitert, Klipp zu rügen. Auslöser waren parteiinterne Mails von Klipp, die Menzel als beleidigend empfand. Doch Menzels Antrag erteilte eine klare Mehrheit der Mitglieder eine Absage. Auch deswegen gilt er bei seiner Kandidatur gegen Baerbock als Außenseiter. Abgestimmt wird bei einer Mitgliederversammlung am 26. Januar. Erwartet werden bis zu 250 Mitglieder aus Potsdam und Teilen der Landkreise Potsdam-Mittelmark und Teltow-Fläming.

Baerbock kommentierte die Kandidatur Menzels am Dienstag nur knapp: „Vielfalt belebt das Geschäft.“ Ohnehin hat ein Grünen-Direktkandidat in Potsdam kaum Chancen auf einen Platz im Bundestag. Daher will die 31-jährige Baerbock auch über den sicheren ersten Listenplatz der Landespartei in den Bundestag einziehen und Nachfolgerin der Bundestagsabgeordneten Cornelia Behm werden. Darüber wird bei einer Landesdelegiertenkonferenz am 3. März entschieden. Hier hat Baerbock noch keinen Gegenkandidaten – und wegen der Quotierungsregeln bei den Grünen könnte auch nur eine Frau gegen die Landeschefin antreten. Menzel kündigte an, sich für den zweiten Listenplatz der Grünen zu bewerben – dabei tritt er gegen sechs andere Grünen-Männer an.HK

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