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Potsdamerinnen und Potsdamer können ihren Wohnsitz künftig online anmelden.

© dpa/Christin Klose

Neuer Bürgerservice in Potsdam: Wohnsitz und Ehe können jetzt online angemeldet werden

Für die Änderung einer Adresse oder die Anmeldung einer Eheschließung muss niemand mehr aufs Amt. Allerdings gibt es ein paar Voraussetzungen.

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Für mehrere zentrale Formalitäten müssen die Potsdamer nicht mehr persönlich zum Amt: Der Wohnsitz und die Ehe können ab sofort online angemeldet werden. „Das sind zwei Meilensteine der Digitalisierung des Bürgerservice“, sagte die Ordnungsbeigeordnete Brigitte Meier (SPD) am Freitag vor der Presse. Das Ziel sei eine einfache Nutzung für den Bürger und zugleich eine Entlastung der Mitarbeiter des Bürgerservices.

Potsdam ist die erste Kommune in Brandenburg, in der die An- und Ummeldung digital möglich ist, betonte der Chef des Bürgerservice, Karsten Lauber. 15.000 Meldevorgänge bearbeite der Bürgerservice im Jahr. Wie viele davon künftig digital abgewickelt werden, will er nicht prognostizieren. Doch er hoffe, der Online-Dienst werde gut angenommen.

Digital ausweisen mit Bund-ID und Ausweis-App

Wer innerhalb der Stadt umzieht oder aus einer anderen deutschen Stadt nach Potsdam kommt, kann die elektronische Anmeldung unter potsdam.de/wohnsitzanmeldung nutzen. Um sich digital auszuweisen, ist ein Personalausweis oder eine eID-Karte mit aktivierter Online-Ausweisfunktion mit PIN, ein Nutzerkonto bei Bund-ID und die Ausweis-App nötig. Somit müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein – dann jedoch sei die Funktion nutzerfreundlich und unkompliziert, versichert Lauber. Auch die Bestätigung des Vermieters kann direkt hochgeladen werden.

Hat die Potsdamerin oder der Potsdamer den ersten Teil des Online-Prozesses durchlaufen, prüft der Bürgerservice die Angaben. Ist alles korrekt, hat der Bürger zwei Wochen Zeit, die Adresse auf dem Personalausweis oder Reisepass zu aktualisieren. Auch das läuft digital, genau wie das Herunterladen der Meldebestätigung. Der Aufkleber mit der neuen Adresse für den Ausweis kommt dann per Post von der Bundesdruckerei.

Bei der Anmeldung einer Hochzeit im Standesamt können die künftigen Ehepartner auf ehe-digital.de nach der Identifizierung per Bund-ID alle Daten eingeben, Trauzeugen benennen und die Namenswünsche eintragen. Das persönliche Gespräch, das es vor der Eheschließung im Potsdamer Rathaus in jedem Fall gibt, dient dann vor allem dazu, die Zeremonie vorzubereiten.

Nachdem der Bürgerservice durch schwierige Jahre gegangen war, sind wir jetzt wieder in der Spur.

Karsten Lauber, Chef des Bürgerservice

Um über die neuen Dienstleistungen zu informieren und bei der Setzung einer PIN für den Personalausweis zu helfen, plant die Verwaltung in der kommenden Woche zur Digitalwoche eine mobile Bürgerservice-Tour. Von Montag bis Freitag ist der Infostand unter anderem in Golm, im Bornstedter Feld und am Stern.

Karsten Lauber, Leiter des Bürgerservice, glaubt an eine Entspannung der Terminsituation durch die digitalen Dienste.

© Andreas Klaer

Der Ausbau der digitalen Bürgerdienstleistungen soll auch dabei helfen, den Bürgerservice zu entlasten. Das Amt gilt als chronisch überlastet, Potsdamer klagen immer wieder darüber, keinen Termin zu finden. Im März wurden deshalb zwei sogenannte Fast Lanes in der Edisonallee eingeführt, an denen nur neue Ausweise und Pässe beantragt werden können. Bis Mitte Juni seien dort 6000 Anträge gestellt worden, so Lauber. „Dadurch konnten wir die Anträge zur Urlaubszeit absichern und die allgemeine Terminsituation deutlich verbessern“, sagt Bürgeramtschef Lauber.

Doch für diejenigen, die sich nach einem Umzug innerhalb von zwei Wochen anmelden müssen, reiche das noch nicht. Bei einer Stichprobe am Freitag wäre in diesem Zeitraum kein Termin verfügbar. Die digitale Lösung soll Abhilfe schaffen. Bei ausreichender Nutzung, so hofft Lauber, werde sich die Terminlage weiter entspannen. „Wir sind zuversichtlich, dass wir in absehbarer Zeit zu einer zufriedenstellenden Situation kommen werden.“ Ziel seien auch wieder kurzfristig verfügbare Termine. Lauber zeigte sich überzeugt: „Nachdem der Bürgerservice durch schwierige Jahre gegangen war, sind wir jetzt wieder in der Spur.“

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