
© Andreas Klaer
80 Jahre Kriegsende: Gedenken, Konzerte, Ausstellungen in Potsdam
Zum 80. Mal jährt sich am Donnerstag das Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa. Zahlreiche Veranstaltungen stehen in Potsdam auf dem Programm. Ein Überblick.
Stand:
Führungen, Ausstellungen, Konzerte und mehr werden anlässlich der Erinnerungsfeiern an das Kriegsende rund um den 8. Mai in Potsdam angeboten. Insgesamt stehen 38 Veranstaltungen, die von der Landeshauptstadt mit 19 Partnern organisiert werden, auf dem Programm. Die Stadt selbst gedenkt still am Donnerstag um 17 Uhr auf dem Sowjetischen Ehrenfriedhof am Bassinplatz.
Ausstellung zur Potsdamer Napola eröffnet
Ein Kongress zum Thema „80 Jahre Kriegsende. Jüdische Perspektiven auf Neuanfänge in Deutschland und Europa in der Nachkriegszeit“ findet noch bis Freitag im Schloss Glienicke statt. Die Teilnahme an der Veranstaltung des Moses Mendelssohn Zentrums für europäisch-jüdische Studien, der Bundeszentrale für politische Bildung und dem Leo Baeck Institut ist kostenlos. Anmeldungen unter tagungen-mmz@uni-potsdam.de.
In der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung, Heinrich-Mann-Allee 107, Haus 17, wurde am Mittwoch die Ausstellung „Napola Potsdam. Erziehung im Nationalsozialismus“ eröffnet. Die Potsdamer Napola wurde als eine der ersten Nationalpolitischen Erziehungsanstalten (Napola) im Deutschen Reich auf dem Gelände der früheren Kadettenanstalt eingerichtet. Die Ausstellung nähert sich dem historischen Ort und nimmt erstmals die einstigen Erzieher und Schüler in den Blick. Bis zum 8. Oktober kann die Ausstellung werktags von 9 bis 15 Uhr, dienstags von 9 bis 18 Uhr, besucht werden.
Eine mobile Ausstellung mit dem Titel „In Echt? Virtuelle Begegnungen mit NS-Zeuginnen und NS-Zeugen“, bereitgestellt vom Brandenburg Museum für Zukunft, Gegenwart und Vergangenheit, ist bis Freitag vor dem Brandenburger Tor zu sehen.
Sonderführung in der Gedenkstätte Lindenstraße
Eine besondere Kinovorführung erleben rund 200 Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Peter-Joseph-Lenné und der Leonardo-da-Vinci-Gesamtschule am Donnerstag um 9 Uhr im Thalia. Sie sehen auf Initiative der Stiftung Toleranz und Völkerverständigung den Film „Die Ermittlung“ (2024), in dem gezeigt wird, wie es zu der grausamen massenhaften Vernichtung von Menschen kommen konnte. Im Anschluss gibt es für sie ein Expertengespräch.
Eine Sonderführung zu „Justizterror und Befreiung, Entnazifizierung und Diktaturdurchsetzung“ bietet die Gedenkstätte Lindenstraße, Lindenstraße 54, am Donnerstag um 15 Uhr an. Sie vertieft die Themen NS-Justiz, insbesondere die politische Verfolgung in den späten Kriegsjahren, sowie die Inhaftierung durch die sowjetische Geheimpolizei in der Nachkriegszeit. Anmeldung unter info@gedenkstaette-lindenstrasse.de.
Um 18 Uhr finden am Donnerstag eine Erinnerung mit dem Titel „Besiegt und Befreit“ und ein anschließender Gedenkgottesdienst in der Nagelkreuzkapelle der Garnisonkirche statt. Sie werden gemeinsam von der Pröpstin der Landeskirche, Dr. Christina Maria Bammel, und Präses Harald Geywitz zusammen mit französischen und polnischen Nachbarn abgehalten.
Zur gleichen Zeit wird an der FH Potsdam, Kiepenheuerallee, Haus D, Raum 011, das Buch „Städtebau im Nationalsozialismus. Angriff, Triumph, Terror im europäischen Kontext 1933-1945“ vorgestellt und diskutiert.
Um 18.30 Uhr wird am Donnerstag die Ausstellung „80. Jahrestag der Befreiung – würdig gedenken!“ der Bürgerinitiative im Bürgertreff Waldstadt, Saarmunder Str. 44, eröffnet. Sie ist bis 6. September zu sehen. Um 19 Uhr laden auch die Geschichtswerkstatt Rotes Nowawes e. V., VVN-BdA Potsdam und die Omas gegen rechts Potsdam dazu ein, sich bei einer Antifaschistischen Gedenkveranstaltung an die Widerstandskämpferinnen Wally Lehnert und Anna Müller zu erinnern. Veranstaltungsort ist die Ecke Großbeerenstraße und Ahornstraße.
Europafest Freitag
Vom Kriegsende geht es am Freitag nach Europa: Auf dem Alten Markt stellen sich von 14 bis 20 Uhr europäische Institutionen, Verbände, Vereine, Initiativen und Projekte beim Potsdamer Europafest vor. Veranstalter ist der Verein Berlin-Brandenburgische Auslandsgesellschaft (BBAG).
In der Reihe „Echoes of History“ laden am Samstag um 19.30 Uhr die Kammerakademie Potsdam und die Garnisonkirche zur musikalischen Reflexion auf Vergangenheit und Zukunft in die Garnisonkirche ein. Gespielt werden Werke von Boris Blacher, Hanns Eisler, Ernst Krenk, Iannis Xenakis und Erwin Schulhoff. Karten kosten 25 Euro, ermäßigt 15 Euro, erhältlich sind sie online oder an der Abendkasse.
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