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Potsdams Städtepartner: Versailles weiter im Blick

Ein Besuch der Rathauschefs soll Potsdams Städtepartnerschaft vorbereiten. Sioux Falls will die Beziehung vertiefen.

Stand:

„Ich bin ein Potsdamer!“ Das sagte der Bürgermeister der US-Stadt Sioux Falls, Mike Huether, in Anlehnung an John F. Kennedys historische Berliner Grußworte, als er im Juni Potsdam besuchte. Da es sich hierbei um eine Partnerstadt handelt, ließ es sich Huether nicht nehmen, seine gesamte Rede sogar gänzlich auf Deutsch zu halten. Höhepunkt des Aufenthaltes in Brandenburgs Landeshauptstadt war damals aber die Taufe einer Straßenbahn auf den Namen Sioux Falls. Von seinem Besuch in Potsdam berichtete Huether auch im lokalen Fernsehsender seiner Heimatstadt. Am gestrigen Dienstag wurde der Beitrag in Potsdam erneut ausgestrahlt. Dabei zeigte sich, dass Huether durchaus begeistert von seinem Besuch in der Havelstadt zurückgekehrt war. „Wir wollen die Beziehungen auf ein ganz neue Stufe heben“, versicherte er dem US-Lokalsender.

Die Städtepartnerschaft mit Sioux Falls besteht schon seit dem Jahr 1990. Neben der Stadt in South Dakota hat Potsdam noch sechs weitere Partnerstädte: Opole in Polen, Jyväskylä in Finnland, Luzern in der Schweiz, Perugia in Italien, Bobigny in Frankreich und die ehemalige Bundeshauptstadt Bonn. Im nächsten Jahr könnte der weltbekannte Pariser Vorort Versailles hinzukommen. Dafür muss jedoch zunächst die Stadtverordnetenversammlung zustimmen. Eine Abstimmung darüber ist im Herbst geplant.

Der Kontakt entstand durch einen engagierten Vater, dessen Kind die Goethe-Schule besucht. Er habe einen regelmäßigen Schüleraustausch mit einer Grundschule in Versailles angeregt, berichtete Sigrid Sommer, Marketingchefin der Stadt Potsdam, am Dienstag. Zunächst sei ein gegenseitiger Besuch der Bürgermeister geplant, um sich besser kennenzulernen.

Wie die PNN berichteten, liegt der Verdacht nahe, dass im Gegenzug die offiziellen Beziehungen zum französischen Bobigny beendet werden sollen. Somit würde sich Potsdam einer schon lang nicht mehr gepflegten Partnerschaft entledigen. Sommer will solche Spekulationen nicht bestätigen. „Es gibt zurzeit keine Absicht, die Beziehungen zu beenden. Wir werden der Stadtverordnetenversammlung auf diesem Gebiet auch keine Vorschläge machen.“

Auch die Kontakte zu Bonn wurden zuletzt immer sporadischer. Grund hierfür ist der Mitgliederschwund der sogenannten Partnerschaftsclubs, die sich um den Austausch zwischen den Städten kümmern. Vielleicht kann der Besuch des Bonner Oberbürgermeisters zur Feier der Deutschen Einheit neue Impulse setzen.

Andere Partnerstädte stehen in einem engeren Austausch mit Potsdam. Im Mai besuchte eine Gruppe Finnen aus Jyväskylä die Stadt und einen Monat später kamen Besucher aus Luzern.

Bezüglich der Partnerschaften zog Sommer eine positive Bilanz: „Diese Städtepartnerschaften sind eine erstklassige Werbung für unsere Stadt. Es werden zusätzliche Touristen angelockt, was auch ein Wirtschaftsfaktor sein kann.“(kg/ga)

HINTERGRUND

Im zweiten Halbjahr 2014 ist eine Reihe von Veranstaltungen zwischen Potsdam und seinen Partnerstädten geplant.

Unter anderem soll es im Oktober oder November eine Lesung mit dem finnischen Autor Juhani Seppovaara geben.

Außerdem plant der Freundeskreis Potsdam-Luzern für den Herbst eine Lesung mit einem Schweizer Schriftsteller.

Zum Tag der Deutschen Einheit besuchen dann 45 Bonner Bürger die Landeshauptstadt. Am Vorabend des Feiertages soll zudem ein Festkonzert in der Nikolaikirche stattfinden. Anschließend will Oberbürgermeister Jann Jakobs Mitglieder der Städtepartnerschaftsvereine und Freundeskreise empfangen.

Im Oktober ist erneut ein Schüleraustausch zwischen Humboldt-Gymnasium und Lincoln Highschool in Sioux Falls geplant. (kg/ga)


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