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Erneut wird am Freitag der Bahnverkehr deutschlandweit bestreikt.

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Update

Warnstreik bei der Bahn: Regionalzüge und S-Bahn fallen aus

Erneut legen Bahnmitarbeiter im Berufsverkehr ihre Arbeit nieder. Die Folge: Stillstand im Zugverkehr und Schwierigkeiten für Pendler und Gelegenheitsfahrgäste.

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Erneut stehen die Züge des Nah- und Fernverkehrs still. In den frühen Morgenstunden hat der Warnstreik im Bahnverkehr begonnen. Das teilte die Deutsche Bahn online mit. Deutschlandweit – so auch in Brandenburg und Berlin – muss vor allem in den Morgen- und Vormittagstunden mit Zugausfällen und Verspätungen gerechnet werden.

Zum Warnstreik aufgerufen hat die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG. Sie verhandelt seit Ende Februar mit rund 50 Bahnunternehmen neue Tarifverträge, die Gespräche stocken allerdings. Mit der Arbeitsniederlegung am Freitag von 3.00 Uhr bis 11.00 Uhr will die Gewerkschaft den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen.

Auswirkungen auf IC-Verbindung

In Potsdam hat der Warnstreik Auswirkungen auf alle Regionalbahnverbindungen sowie die IC-Linie von Berlin über Potsdam nach Norddeich Mole. Auch die S-Bahn – ebenfalls durch die Deutsche Bahn betrieben – fährt in der Zeit des Streiks nicht. Die einzige ÖPNV-Möglichkeit für Pendler zwischen Berlin und Potsdam sind Busverbindungen wie über Spandau und Groß Glienicke oder aus Zehlendorf – in jedem Fall mit deutlich längeren Fahrtzeiten.

Auch nach Warnstreikende sei insbesondere im Fernverkehr mit weiteren Ausfällen und Verzögerungen zu rechnen, hieß es vonseiten der Deutschen Bahn. Die Fernverbindungen, also ICE- und IC-Strecken, werden zunächst von Betriebsbeginn bis 13 Uhr komplett eingestellt, kündigte die Bahn an. Auch im Anschluss muss man bis zum Abend mit Beeinträchtigungen rechnen, beim Regionalverkehr soll es schneller wieder normal laufen.

Da auch die Infrastruktur der Bahn von den Streikmaßnahmen betroffen ist, werden Linien anderer Betreiber ebenfalls nicht fahren. So kündigte die Odeg an, dass auch die 15 von ihr betriebenen Linien wie der stark frequentierte RE1 über Potsdam im Streikzeitraum komplett ausfallen.

Busse und Bahnen bei ViP und BVG fahren

Nicht vom Streik betroffen sind die Nahverkehrsunternehmen. So fahren die Potsdamer Verkehrsbetriebe ViP nach aktuellem Fahrplan, ebenso Regiobus oder die Berliner BVG mit Bus, Tram, Fähren und U-Bahn.

Schulen im Land Brandenburg planen angesichts des Warnstreiks an diesem Freitag regulären Unterricht – laut Bildungsministerium werden aber für den Fall fehlender Schülerbeförderung auch Alternativen vorbereitet. „Der Unterricht wird gemäß der Stundenplanung vor Ort für alle Klassen und Jahrgangsstufen organisiert“, hieß es aus der Fachbehörde am Donnerstag. „Schülerinnen und Schüler, die auf den Schülerverkehr angewiesen sind und absehbar am 21. April 2023 nicht die Schule besuchen können, sollen mit Lernaufgaben versorgt werden.“ Für abwesende Schülerinnen und Schüler wegen des Warnstreiks sollten die Schulen Distanzunterricht organisieren. Lehrer und sonstiges pädagogisches Personal müssten zum Dienst erscheinen.

Wer seine für Freitag geplante Bahnfahrt im Fernverkehr wegen des Streiks verschieben will, kann sein bis einschließlich 18. April gebuchtes Ticket bis einschließlich Dienstag, 25. April, flexibel nutzen. Eine Zugbindung bei Fahrten, die am Freitag geplant waren, ist aufgehoben, auch für Züge des Nahverkehrs und der S-Bahn. Sitzplatzreservierungen können kostenlos storniert werden.

Hintergrund des Warnstreiks sind Verhandlungen der Gewerkschaft mit rund 50 Bahnunternehmen über neue Tarifverträge. Die Gespräche waren Ende Februar gestartet, sind seither aber kaum vorangekommen.

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