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Tourismus in Potsdam: Weiteres Rekordjahr in Sicht
In diesem Jahr erwartet Potsdam einen erneuten Besucherrekord. Besonders der Filmpark Babelsberg zieht viele Besucher an. Und auch ein Neuanfang beim Tourismus-Marketing wird vorbereitet.
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Potsdams Tourismusbranche steuert auf ein weiteres Rekordjahr zu. Das sagte der Wirtschaftsförderer im Rathaus, Stefan Frerichs, am Dienstag vor Journalisten. Bis Mai seien bereits rund 8,4 Prozent mehr Übernachtungen als im Vergleichszeitraum 2014 verzeichnet worden. „Das ist noch einmal ein deutliches Plus“, sagte Frerichs. Anlass des Pressegesprächs war die Vorstellung des aktuellen Tourismusberichts 2014.
Schon im vergangenen Jahr hatte die Stadt mit 1 035 804 Übernachtungen einen Rekordwert verzeichnet. Die Bettenauslastung war leicht auf 49,9 Prozent gestiegen – ebenso der Anteil ausländischer Gäste, der bei 10,8 Prozent lag. Die meisten Gäste kamen aus den Niederlanden, aus der Schweiz und aus Großbritannien. Ihre durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Potsdam betrug wie die aller übrigen Besucher rund 2,4 Tage – ein Wert, der seit Jahren konstant ist.
Beliebte Ausflugsziele: Filmpark Babelsberg und Schloss Sanssouci
Im Bericht sind auch die beliebtesten Ausflugsziele der Touristen aufgeführt. Im vergangenen Jahr war das der Filmpark Babelsberg mit 350 000 Besuchern – ein Plus von 16,7 Prozent. Frerichs sagte, ein Grund dafür seien neue Attraktionen in dem Freizeitpark. Dahinter folgt das Schloss Sanssouci mit knapp 344 000 Gästen, was rund einem Prozent Zuwachs entspricht. Das Schloss Cecilienhof erreichte mit fast 154 000 Besuchern Platz drei, derzeit wird es umfangreich saniert.
Frerichs betonte die wirtschaftliche Bedeutung der Branche. Von der Bruttowertschöpfung aller Unternehmen in Potsdam bringe der Tourismus 10 bis 15 Prozent, hieß es. Der Bruttoumsatz der Branche lag 2014 bei 747 Millionen Euro. Das seien – trotz steigender Gäste- und Übernachtungszahlen – rechnerisch knapp 90 Millionen Euro weniger als im Vorjahr, räumte Frerichs ein. Die Diskrepanz ergebe sich aber aus einer neuen Berechnungsgrundlage für diesen Wert, der bundesweit zu einem Rückgang dieser touristischen Kennzahl geführt habe.
Potsdam stellt sein Tourismus-Marketing neu auf
Hintergrund sei die Zensus-Volkszählung von 2013, so Frerichs, die gezeigt habe, dass in Deutschland 1,5 Millionen Menschen weniger leben als angenommen. Dies habe sich bundesweit auf die nach einem Modell errechneten Zahlen bei Tagesbesuchern niedergeschlagen – und damit auf den Umsatz der Touristiker. Die Attraktivität Potsdams zeige sich zum Beispiel daran, dass Tagesgäste im Schnitt 33 Euro ausgeben würden, so Frerichs – vier Euro mehr als im Bundesschnitt.
Um weiter Gäste anzulocken, stellt Potsdam gerade sein Tourismusmarketing neu auf. Hintergrund ist die verpatzte Vergabe der Aufgabe an die landeseigene „Tourismus Marketing Brandenburg“. Ab Jahresende soll diesen Auftrag nun die neu gründete Potsdam Marketing Service GmbH (PMS) übernehmen, eine Tochter der kommunalen Bauholding Pro Potsdam. Die Übergabe werde vorbereitet, sagte Stadtsprecher Markus Klier.
Beim Tourismusmarketing geht es etwa um den Betrieb der Tourist-Informationen sowie Aufgaben wie Zimmervermittlung. Unter anderem werde von der PMS schon jetzt am Neuaufbau einer touristischen Internetseite für Potsdam gearbeitet, so Klier. Ebenso soll bis Ende 2016 ein neues Tourismuskonzept für Potsdam vorliegen, das zusammen mit Branchenvertretern erarbeitet wird.
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