
© Christian Charisius/dpa
„Große Ergebnisse entstehen aus kleinen Schritten“: Schirmherrin Maja Göpel über Brandenburgs Ökofilmtour
Das Filmfestival geht in sein 20. Jubiläum. Warum die international bekannte Wissenschaftlerin es aus allen Kräften unterstützt – und was Film fürs Klima tun kann.
Stand:
Frau Göpel, Sie sind eine Nachhaltigkeitsexpertin von internationalem Renommee, die Ökofilmtour ein wenig bekanntes Filmfestival in Brandenburg. Was hat Sie bewogen, die Schirmherrschaft zu übernehmen?
Für mich ist es immer wichtig gewesen, dass wir die globalen Herausforderungen mit der lokalen Wirksamkeit verbinden – denn im Endeffekt entstehen große Ergebnisse aus vielen kleinen Schritten. Außerdem lebe ich seit knapp sieben Jahren in Brandenburg, da liegt mir die Gegend am Herzen!
Wo sehen Sie Ihre Aufgaben als Schirmherrin für dieses Festival?
Natürlich geht es darum, die Relevanz der ökologischen Themen hochzuhalten und vor allem, das ist ja das Tolle an der Auswahl bei der Ökofilmtour, die Lösungen in den Vordergrund zu stellen. Denn gerade in krisenhaften Zeiten ist es so wichtig, dass wir auch eine Idee haben, was wir tun können, im Sinne der Selbstwirksamkeit. Wenn ich dann noch weiß, dass viele andere das auch tun und ich mir was abgucken kann, kommt eine ganz andere Energie auf.
Bevor etwas in die Welt kommt, wird es sich immer vorgestellt.
Nachhaltigkeitsexpertin Maja Göpel über die Bedeutung von Kultur
Was ist für Sie das Besondere an der Ökofilmtour?
Ich finde toll, dass es mobil und vernetzt ist, also in unterschiedlichen Orten des Landes ein ähnliches Programm läuft, dass damit auch ein Netzwerk der realen Begegnungen entsteht. Gerade jetzt, wo der mediale Diskurs immer aufgeregter und empörter wird, ist es so wichtig, mal in Ruhe ein Thema zu behandeln und ähnlich interessierte Menschen zu treffen.
Ihr jüngstes Buch heißt: „Aufbruch in die Welt von morgen“. Wie kann ein kleines Filmfestival in Brandenburg beim Aufbruch in eine nachhaltigere Zukunft helfen?
Menschen haben eine ganz besondere Gabe: Sie erzählen sich Geschichten über das, was möglich ist. Zum Teil ergründen sie die dann auch wissenschaftlich oder technisch, aber bevor etwas in die Welt kommt, wird es sich immer vorgestellt. Da sind Kunst und Kultur, insbesondere Film, viel bessere Mittel als Texte. Vor zwei Jahren haben wir deshalb mit „Mission Wertvoll“ sogar ein eigenes Netzwerk für Wissenschaftskommunikation gegründet.
Eine Empfehlung bitte: Wenn ich mir zu Jahresbeginn nur eine einzige Sache für 2025 vornehmen will, um in meinem Alltagsverhalten nachhaltiger zu werden – welche sollte das sein?
Der ganz große Hebel beim Konsum ist tatsächlich das Fleisch, da sind sich alle Studien einig. Und der gute Nebeneffekt: weniger Fleisch ist oft ein Plus für die eigene Gesundheit, wir essen im Schnitt nämlich viel zu viel davon, sagen die Ernährungsberater.
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