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Thema

Extremismus in Brandenburg

Nun gibt es wieder neue Ankündigungen, härter, entschiedener, konsequenter den Rechtsextremismus in Brandenburg zu bekämpfen. Schon oft waren solche Sprüche von der Landesregierung, von Kommunalpolitikern und allerlei Institutionen zu hören, ohne dass die braunen Umtriebe eingedämmt werden konnten.

Von Frank Jansen

Ausländerfeindlichkeit im Osten Deutschlands ist nach Expertenmeinung keine neue Entwicklung seit der Wiedervereinigung. "Die Einreise und permanente Anwesenheit von Fremden in der DDR wurde von der Bevölkerung nicht als selbstverständlich wahrgenommen, sondern als eine an staatliche Zustimmung gebundene Ausnahme gesehen", meinen Forscher des Zentrums für Zeithistorische Forschung (ZZF) in Potsdam.

Von Guido Berg

Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) hat die rechtliche Prüfung eines Verbots der NPD und anderer rechtsextremistischer Parteien begrüßt. "Bevor wir diesen schwerwiegenden Schritt gehen, brauchen wir Klarheit, ob ein Verbot der NPD vor dem Bundesverfassungsgericht bestehen kann", sagte Schönbohm am Donnerstag in Potsdam zur Einrichtung der mit der Überprüfung beauftragten Bund-Länder-Arbeitsgruppe.

Die Landesregierung hat Berichte zurückgewiesen, wonach in diesem Jahr weniger Geld für Projekte gegen Jugendgewalt und Fremdenhass im Land zur Verfügung stehe. Bildungsminister Steffen Reiche (SPD) versicherte, Streichungen in seinem Etat für unterrichtsbegleitende und außerschulische Anti-Rassismus-Veranstaltungen würden durch Lottomittel weitgehend ausgeglichen.

Eine Woche lang herrschte in der Kleinstadt Forst der Ausnahmezustand. 500 vorwiegend junge Teilnehmer des "Grenzcamps 2000" aus Deutschland, Tschechien und Polen hatten vor den Toren der Neißestadt ihre Zelte auf einer städtischen Wiese aufgeschlagen: gegen den Willen von CDU-Bürgermeister Gerhard Reinfeld, aber mit Duldung des Polizeipräsidiums Cottbus.

Von Heike Kleffner

Die Zahl rechter Straftaten ist in Brandenburg in der ersten Jahreshälfte weiter zurückgegangen. Nach Angaben des Potsdamer Innenministeriums waren es 144 solcher Delikte nach 165 im Vergleichszeitraum 1999.

Aktionsbündnis gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit gegründetVON THORSTEN METZNER POTSDAM.Brandenburg wird an der harten Linie der Verbote rechtsextremistischer Vereine und Veranstaltungen festhalten.

Von Thorsten Metzner

Rechtsextreme brutaler und mit mehr Delikten / Kriminalität 1996 insgesamt rückläufigVON CLAUS-DIETER STEYER BASDORF Die Brandenburger Polizei ist besser geworden, die Zahl der Straftaten hat abgenommen, und die Aufklärungsquote entspricht mit 48,1 Prozent nun dem Bundesdurchschnitt.So optimistisch stellte Innenminister Alwin Ziel gestern die polizeiliche Kriminalstatistik für 1996 vor der Presse in Basdorf vor.

Von Claus-Dieter Steyer

Brandenburgs Innenminister Alwin Ziel über Rechtsradikalismus, Stasi und die PDSAlwin Ziel, 55, ist seit Herbst 1990 Innenminister und stellvertretender Ministerpräsident.Wegen seines harten Kurses gegen Rechtsextremisten hat er sich bundesweit einen Namen gemacht.

Rechtsradikale Gewalt hat 1996 erneut Brandenburg überrollt - die Behörden übten sich oft in Verharmlosung, die Bevölkerung blieb meist ungerührt VON FRANK JANSENEin übles Jahr für Brandenburg.Ein Toter, zahlreiche Verletzte, darunter ein Brite, der wahrscheinlich für den Rest seines Lebens gelähmt sein wird - am Ende von 1996 steht eine der härtesten Bilanzen rechtsradikaler Gewalt seit der Wende.

Von Frank Jansen

Verfahren gegen Neonazis wegen Fortführung der "Deutschen Alternative" eingestellt VON SIMONE WENDLER UND FRANK JANSEN Potsdam.Der Prozeß gegen fünf Rechtsextremisten, die die verbotene "Deutsche Alternative" (DA) weitergeführt haben sollen, dauerte nur sieben Stunden.

Von Frank Jansen
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