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Die US-Musiker Mike Mills und Michael Stipe, beide einst zusammen bei R.E.M.

© dpa/Britta Pedersen

R.E.M., Stephen King und der Meta-Boykott: Mal den Ausstieg proben

R.E.M.-Sänger Michael Stipe boykottiert nach Mark Zuckerbergs Verzicht auf Faktenchecks eine Woche lang die Meta-Dienste – der Schriftsteller Stephen King dagegen ist weiterhin auf Instagram und Threads.

Stand:

Als Mark Zuckerberg vor kurzem verkündete, das Fact Checking auf seinen Meta-Plattformen einzustellen und nach dem Vorbild von Elon Musks X durch sogenannte Community Notes zu ersetzen, vorerst nur in den USA, war die Empörung groß. Wie damit jetzt wieder umgehen?

Nach X nun auch Meta verlassen – also Facebook, Instagram, Threads, WhatsApp, was ja gleich eine ganze Menge ist und schmerzhafter sein könnte, als sich bloß von X zu verabschieden?

Seit dem vergangenen Wochenende gibt es nun in den USA den „Lights Out Meta Boycott“, der bis kommenden Sonntag gehen soll und dazu auffordert, die Aktivitäten auf allen Meta-Plattformen ruhen zu lassen.

Diesem Boykott angeschlossen als vielleicht prominentester Instagram-User hat sich Michael Stipe, ehemals Sänger von R.E.M, deren anderen Mitglieder ebenfalls dabei sind. „Letzter Post bis Montag in einer Woche“, steht im R.E.M.-Account, der fast 700.000 Follower hat, auf einer schwarzen Kachel, auf der nur ein Schloss und die Schrift zu sehen ist.

Sind wir so süchtig, dass wir es nicht einmal eine Woche schaffen, uns auszuloggen?

Michael Stipe zu seinem Instagram-Boykott

Bei Stipe, dem 229.000 Menschen folgen, sind die Daten 19.-26. Januar 2025 zu sehen und der Appell, es ihm gleichzutun, sodass „Unternehmen wie Meta sich vorstellen können, dass es Konsequenzen haben könnte, wenn sie der extremen Rechten in Amerika und weltweit helfen.“ Oder, fragt Stipe noch, „sind wir so süchtig, dass wir es nicht einmal eine Woche schaffen, uns auszuloggen?“

Warum nur eine Woche?

Das ist die entscheidende Frage, die sich etwas weiter gefasst auch an diesen Boykott stellen lässt: warum überhaupt nur eine Woche? Warum nicht gleich ganz abmelden?

Schwierig, ist halt nicht nur eine Sucht, sondern oft auch Geschäftsmodell. Und Mark Zuckerberg wird seine Entscheidung deshalb kaum zurücknehmen. Stipe schreibt noch, wie glücklich er über diesen Protest sei und er nach der Woche entscheide, wie es für ihn weitergeht. Vermutlich macht er es wie der Schriftsteller Stephen King – und bleibt.

King hatte Ende vergangenen Jahres mit ziemlich viel Tamtam X verlassen und war zum Instagram-Nachrichten-Ableger Threads gewechselt, wo er auch schon wieder fast 800.000 Follower hat, bei seinem Instagram-Account sind es 1,4 Millionen.

Und bei letzteren steht aktuell immer noch sein seiner Erleichterung Ausdruck gebender Satz: „Being here on Threads feels freeing“. Ob ihm das weiterhin so geht? Zu dem Zuckerberg-Move in Richtung Donald Trump hat Stephen King bislang geschwiegen.

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