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1:2 gegen Meister Bayer Leverkusen: 1. FC Union Berlin beendet Torflaute, verliert aber erneut
Der 1. FC Union kassiert gegen den Titelverteidiger die erste Heimniederlage der Saison. Die Berliner machen es Leverkusen zwar schwer, bleiben aber zum sechsten Mal in Folge sieglos.
Stand:
Mit welcher Spielphase Bo Svensson beim 1. FC Union Berlin weitgehend zufrieden ist, lässt sich allwöchentlich an der Aufstellung ablesen. Während der dänische Trainer in der Abwehrreihe und dem zentralen Mittelfeld nur selten wechselt, erlebt der Angriff ständige Rochaden.
Am Samstag im Heimspiel gegen den Deutschen Meister Bayer Leverkusen versuchte es Svensson gleich mit drei neuen Offensivkräften – und das zahlte sich aus. Nach einem Monat und etwas mehr als 400 Spielminuten beendete Union seine Torlosigkeit und mit Benedict Hollerbach sowie Woo-yeong Jeong waren zwei Profis beteiligt, die bei der Niederlage in Wolfsburg noch auf der Bank gesessen hatten.
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Für Punkte reichte es dennoch nicht. Durch Tore von Jeremie Frimpong und Patrik Schick siegte Leverkusen vor 22.012 Zuschauenden im Stadion An der Alten Försterei 2:1 (1:1) und rückt auf Rang drei vor. Union ist durch die erste Heimniederlage nun seit sechs Spielen sieglos und hat nach dem starken Saisonstart nur noch sechs Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz.
Svensson hatte im Vergleich zur Vorwoche ordentlich rotiert. Während mit Aljoscha Kemlein ein angeschlagener Spieler rechtzeitig fit wurde, reichte es bei Diogo Leite noch nicht. Zum ersten Mal in dieser Saison stand der portugiesische Innenverteidiger nicht in der Anfangsformation, für ihn spielte Leopold Querfeld. Zudem rückten Tom Rothe, Tim Skarke, Jeong und Hollerbach in die Startelf.

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An den vielen Wechseln lag es jedoch nicht, dass Union bereits nach zwei Minuten in Rückstand geriet. Ein langer Ball von Jonathan Tah segelte die linke Seitenlinie entlang und erwischte die Berliner auf dem falschen Fuß.
Für Danilho Doekhi war der Pass zu hoch und Kevin Vogt schien davon sehr überrascht zu sein. Der Abwehrchef stand falsch und Leverkusen hatte leichtes Spiel. Alejandro Grimaldo legte quer auf Jeremie Frimpong, der mühelos vollendete.
Union brauchte einige Zeit, um diesen Rückschlag zu verarbeiten, und fand nur schwer Zugriff auf das Spiel. Bis zum ersten harmlosen Torschuss durch Jeong dauerte es fast eine halbe Stunde. Doch immerhin standen die Berliner defensiv nun wieder solider. Nachdem Leverkusen in den vergangenen zwei Spielen gegen Heidenheim und Salzburg zehn Tore geschossen hatte, versprühte die Mannschaft von Xabi Alonso am Samstag deutlich weniger Esprit.
Das hatte verschiedene Gründe, der vielleicht wichtigste saß jedoch auf der Auswechselbank. Florian Wirtz, mit fünf Toren in fünf Champions-League-Spielen und einer Nominierung der Fifa für die Wahl des Weltfußballers der Mann der Stunde bei der Werkself, bekam vor dem wichtigen Pokalspiel gegen den FC Bayern am Samstag eine Pause.
Seine Genialität fehlte den Leverkusenern und so tat sich der Favorit trotz viel Ballbesitz schwer damit, klare Chancen herauszuspielen. Bis auf einen Schuss von Patrik Schick aus der Drehung, der am Außennetz landete, wurde es vor dem Tor von Frederik Rönnow in der ersten Hälfte nicht weiter gefährlich.
Auch Union gelang nach vorne nicht viel, die erste Chance führte aber sofort zum Ausgleich. Nach einem Ballgewinn dribbelte Hollerbach an drei Leverkusenern vorbei und flankte präzise auf Jeong, der mithilfe des Innenpfostens das 1:1 erzielte. So ging es auch in die Pause, doch danach erhöhte der Meister den Druck.
Die erste Chance hatte erneut Schick, der trocken abschloss. Christopher Trimmel, Vogt und Rönnow warfen sich in den Schuss und verhinderten das 1:2. In der 58. Minute hatte Alonso dann genug gesehen und wechselte seinen Ausnahmekönner ein. Kurz darauf brachte auch Svensson mit Yorbe Vertessen eine frische Offensivkraft.
Der Belgier führte sich gleich mit zwei geschmeidigen Bewegungen ein und leitete einen aussichtsreichen Angriff ein. Es war jedoch Wirtz, der in der 70. Minute den entscheidenden Impuls gab. Seine Flanke von der rechten Seite fand im Zentrum Schick und der Stürmer drückte den Ball mit der Brust ins Tor. Svensson versuchte es noch mal mit einem Dreifachwechsel und brachte fünf Minuten vor Schluss auch Kevin Volland, eine nennenswerte entfalteten diese Maßnahmen aber nicht mehr.
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