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Anpfiff im Berliner Landespokal: Mit ehemaligen Zweitligisten und sehr viel Tradition
Die Qualifikationsrunde ist für die Berliner Teams der erste ganz kleine Schritt Richtung DFB-Pokal. Die höherklassigen Klubs setzen noch aus, doch trotzdem gibt es schon reichlich Spiele, bei denen sich ein Besuch lohnt. Eine Auswahl.
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In den Berliner Fußball-Ligen geht es am kommenden Wochenende wieder los. Doch im Pokal, den in der vorigen Saison der FC Viktoria 89 gewonnen hat, nehmen über 100 Teams aus den unteren Spielklassen bereits am Mittwoch ihre Arbeit auf. Die Qualifikationsrunde steht an.
Wer hier dabei ist, braucht in der Theorie acht Siege, um sich für den DFB-Pokal zu qualifizieren. Zugegeben, überaus realistisch ist das Szenario nicht, dass beispielsweise ein Team aus der Kreisliga B ein solcher Siegeszug gelingt.
Aber im Vergleich ist der Weg sehr kurz. Denn in den Flächenstaaten müssen viele Mannschaften erst durch die Mühlen des Kreispokals, um überhaupt im Landespokal starten zu können – und bräuchten dann dort auch noch mehr als ein halbes Dutzend Siege, um in den DFB-Pokal einzuziehen.
Wir blicken auf einige Vereine, die in Berlin in der Qualifikationsrunde dabei sind – schon dort findet sich jede Menge Fußballtradition. Und auch manch ganz junger Verein mit großen Ambitionen. Wenn nicht anders erwähnt, wird am Mittwoch um 19.30 Uhr gespielt.
Der älteste Klub spielt in Tempelhof
Der älteste noch bestehende Fußballklub Deutschlands begrüßt seine Gäste auf der Sportanlage Götzstraße in Tempelhof. Und das tut er gut 136 Jahre nach Gründung erneut in der Kreisliga B. Dort ist der BFC Germania 88 bereits in der 15. Saison am Stück beheimatet. Am Mittwochabend ist aber erstmal Pokal, es geht gegen den klassenhöheren SV Buchholz.
Neuer Anlauf als CFC 06
In der vorigen Saison sorgte der CFC Hertha 06 für die großen Negativschlagzeilen. Der Klub war insolvent und musste sich auflösen, alle Teams inklusive der ersten Mannschaft in der Oberliga wurden gestrichen.
Inzwischen gibt es den CFC 06, der mit einem halben Dutzend Teams neu im Spielbetrieb ist. Die ersten Männer starten ganz unten in der Kreisliga C – und empfangen zuvor im Pokal in der Brahestraße den Berliner TSC aus der Kreisliga A.
Pokalsieger im Freizeitbereich fordert Alemannia Haselhorst
Der Pokalsieger aus der Freizeitliga bekommt einen Platz im Landespokal. Wohin das führen kann, hat in der vorigen Spielzeit Traktor Boxhagen unter anderem mit Siegen gegen zwei Bezirksligisten demonstriert.
Als erster Freizeitligist überhaupt erreichte Traktor die dritte Pokal-Hauptrunde, dort war gegen Tennis Borussia Endstation – 0:4 vor gut 500 Zuschauern. Diesmal ist KML Kwakkenbos dabei, das Freizeitteam der FSV Hansa 07. Gegner in der Qualifikationsrunde ist Alemannia Haselhorst (Kreisliga A/Wiener Straße).
Delay Sports hat in zwei Jahren weit über 300 Tore erzielt
Delay Sports hat seit Gründung im Ligabetrieb alle 52 Spiele gewonnen und 331 Tore erzielt. Logische Folge: zwei Aufstiege. Auch in der Kreisliga A dürfte die Mannschaft beste Chancen haben, ganz oben mitzuspielen.
Im Pokal heißt der Kontrahent im Volkspark Wilmersdorf SC Minerva 93 (ebenfalls A-Klasse). Die größten Erfolge des Vereins aus Moabit liegen bald 100 Jahre zurück, 1932 traf Minerva in der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft auf den FC Bayern München, Endstand 2:4.
Erstes Pflichtspiel für den neuen Spandauer SV
Fünf Pokalsiege, ein Jahr Zweitligist, Dauerbrenner und großer Name im Berliner Fußball – bis 2014. Es folgte die Löschung aus dem Vereinsregister, der Spandauer SV war Geschichte. Doch mittlerweile ist er wieder da. Zunächst im Nachwuchs, jetzt auch mit einer Männermannschaft. Trainer ist die Berliner Amateurfußball-Legende Michael Fuß.
Das erste Pflichtspiel findet am Donnerstag um 19.30 Uhr im Pokal gegen den SC Siemensstadt statt. Wer dieses Nachbarschaftsduell gegen den Aufsteiger in die Kreisliga A miterleben will, muss den in den letzten Jahren kaum bespielten Platz in der Neuendorfer Straße aufsuchen.
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