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Berliner sind wahre Verlängerungsmonster: Die Eisbären und eine fast schon unheimliche Serie
Am Donnerstag in Augsburg siegten die Eisbären in regulärer Spielzeit mit 3:2. Vor einer Verlängerung hätten sie sich allerdings auch nicht fürchten müssen.
Stand:
Wenn es eng wird, sind die Eisbären Berlin am stärksten. Das war auch am Donnerstagabend wieder so, beim 3:2-Erfolg bei den Augsburger Panthern. Es war der elfte Sieg in Serie in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL), gleichbedeutend mit der Einstellung des Vereinsrekords. Dabei war das Spiel am Ende knapper, als es hätte sein müssen, wie Trainer Serge Aubin befand: „Die ersten 40 Minuten haben mir sehr gut gefallen. Aber in dieser Liga muss man 60 Minuten stark spielen.“
Wobei der Berliner Coach die bis zu fünf Extraminuten, die es bei Unentschieden nach regulärer Spielzeit gibt, geflissentlich unterschlug. Womöglich, weil Aubin weiß, dass er sich hier sowieso keine Sorgen machen muss?
Die Eisbären haben in dieser Saison kein einziges Spiel in Overtime verloren, sie haben in den vergangenen Play-offs alle Partien gewonnen, die in die Verlängerung gingen und kassierten in der Hauptrunde der Meistersaison nicht einmal ein Tor in einer Zusatzschicht mit Drei-gegen-Drei.
„In der Verlängerung kann es dann immer in beide Richtungen gehen“, hat Aubin vor zwei Wochen nach dem Sieg gegen Mannheim gesagt. Aber trifft das für die Eisbären tatsächlich zu? Eher nicht.
Denn: Die letzte Niederlage in einer Overtime gab es für die Berliner am 27. Januar 2023 gegen die Kölner Haie. Seither stehen 19 Verlängerungen zu Buche, zehn davon entschieden die Berliner mit einem Tor für sich, in den weiteren neun ließen sie zumindest keinen Gegentreffer zu und erreichten das Glücksspiel Penaltyschießen.
Die Berliner sind wahre Verlängerungsmonster, was für die Qualität im Kader spricht. Im Spiel Drei-gegen-Drei sind im Eishockey technisch und läuferisch starke Spieler gefordert und davon haben die Eisbären viele in ihren Reihen. Das zahlt sich oft genug aus.
In der Verlängerung kann es dann immer in beide Richtungen gehen.
Serge Aubin, Trainer der Eisbären, kennt die Statistiken seines Teams ganz offensichtlich nicht
Und wer sich regelmäßig in der Overtime durchsetzt, nimmt entsprechend viel Selbstvertrauen mit für das nächste Mal. Oder tritt eben auch stark in den Play-offs auf, wo die Verlängerung mit Fünf-gegen-Fünf gespielt wird. Hier kommen zur Qualität auch noch Nervenstärke und körperliche Fitness hinzu – es sind die Tugenden, die ein Meisterteam von den restlichen Mannschaften in der DEL unterscheidet.
Bleibt nur noch die Frage nach dem Penaltyschießen. Am Sonntag treffen die Eisbären im Heimspiel (14 Uhr/Uber Arena) auf die Schwenninger Wild Wings, gegen die sie in dieser Saison beim einzigen Shoot-out in der Liga den Kürzeren zogen.
Seit der letzten Overtime-Niederlage gegen Köln gab es in den neun DEL-Penaltyschießen nur drei Siege für die Eisbären. Dabei sollten hier Technik und Nervenstärke genauso eine Rolle spielen. Die Eisbären haben hier dennoch ihre Probleme, vielleicht suchen sie auch deshalb um so mehr eine Entscheidung in den Minuten davor.
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