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Johannes Thiemann ist nach kurzer Verletzungspause wieder dabei.

© Imago/Uwe Koch

Es läuft wieder beim Deutschen Meister: Alba Berlin lässt sich auch vom Streik nicht ausbremsen

Die Berliner Basketballer bauen ihre Siegesserie aus und fliegen mit viel Selbstvertrauen ins Baskenland. Diese Woche mit drei Auswärtsspielen wird aber mal wieder eine Kraftprobe.

Auswärtsreisen ins Baskenland gehören nicht gerade zu den einfachsten. Direktflüge vom BER nach Vitoria, Bilbao oder San Sebastian gibt es nicht, das Umsteigen kostet Zeit und Kraft. Die Basketballer von Alba Berlin haben noch dazu ein ziemlich bescheidenes Timing.

Am Dienstag (20.30 Uhr, Magentasport) spielen sie in der Euroleague bei Baskonia. Daher waren sie am großen Streik-Montag zum Aufbruch gezwungen. An einer Chartermaschine führte in diesem Fall kein Weg vorbei, doch über die Mühen des europäischen Flugverkehrs regt sich bei Alba ohnehin niemand mehr ernsthaft auf. Reisen kreuz und quer über den Kontinent sind Alltag für die Berliner.

Aktuell helfen auch die guten Ergebnisse, um die Strapazen etwas schneller aus den Beinen und vor allem den Köpfen zu schütteln. In dieser so wechselhaften Saison befindet sich Alba momentan wieder auf einem Hoch. Sechs Spiele haben die Berliner wettbewerbsübergreifend gewonnen, zuletzt am Sonntag in eigener Halle gegen Bamberg.

Das deutliche 84:67-Endergebnis war gleichbedeutend mit der frühzeitigen Play-off-Qualifikation, täuscht aber nicht über eine sehr durchwachsene Leistung des Bundesliga-Titelverteidigers hinweg. Erst nach einer schwachen ersten Hälfte mit vielen Konzentrationsfehlern steigerte sich Alba und letztlich reichte ein gutes drittes Viertel für den nächsten Sieg.

„Es ist sehr schwer, in solche Spiele genauso zu gehen wie in die Spiele in der Euroleague unter der Woche. Das ist menschlich“, sagte Malte Delow. „Wir sind aber insgesamt zufrieden, dass wir es trotz des engen Spielplans geschafft haben, heute den wichtigen Sieg zu holen.“

Die Verletzten sind fast alle zurück

Am Donnerstag hatte Alba im internationalen Wettbewerb gegen das beste europäische Team der vergangenen zwei Jahre spektakulär gewonnen. Doch gerade nach solch einem Highlight wie gegen Anadolu Istanbul ist es schwer, das Energielevel im Ligaalltag ebenso hochzuhalten. „Wir wussten, dass der März echt haarig wird“, sagte Manager Marco Baldi nach dem zehnten von zwölf Spielen in diesem Monat. „Die Trainer müssen jetzt schauen, dass sie mit den Kräften haushalten. Die Kunst ist jetzt, dass man das austariert.“

Denn bis Mitte April bleibt Albas Spielplan mit jeweils drei Spielen pro Woche extrem eng. Die kommenden Tage sind mit drei Auswärtsspielen in Folge besonders fordernd. Baskonia kämpft in der Euroleague noch um die Play-off-Qualifikation und dürfte gewarnt sein. Zuletzt hat Alba international gerne die Rolle des Spielverderbers eingenommen.

Aus dem Baskenland reist Alba dann am Mittwoch direkt weiter nach Katalonien, wo am Donnerstag (20.30 Uhr) das Gastspiel beim großen FC Barcelona ansteht. Abgerundet wird die Woche am Sonntag (15 Uhr) beim BBL-Abstiegskandidaten Frankfurt Skyliners.

Genauso wechselhaft und fragil wie die Form der Berliner ist in dieser Saison die personelle Situation. Es gab schon mehrere Phasen, in denen es nach einem Ende der Verletzungsprobleme aussah, doch es folgten stets neue Rückschläge. Gegen Bamberg kehrten Johannes Thiemann (Knieprobleme) und Yovel Zoosman (ausgekugelte Schulter) nach ihren Zwangspausen auf das Parkett zurück.

Somit hatte Israel Gonzalez nach längerer Zeit mal wieder die Möglichkeit, einige seiner Leistungsträger zu schonen. Luke Sikma, Ben Lammers und Louis Olinde kamen nicht zum Einsatz, Jaleen Smith sowie Maodo Lo spielten deutlich weniger als sonst. In der Euroleague werden sie alle wieder ganz anders gefordert sein. (mit dpa)

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