zum Hauptinhalt
Vorfreude. Endlich geht es nach Italien.

© IMAGO/Fotostand

Kelly Clarkson und Gesichtspflege: Die Volleys nehmen die Reisestrapazen locker – und freuen sich auf Perugia

Die Reiseplanung der Volleys gerät wegen des Streiks durcheinander. Doch lustige Fragerunden und Weißwürste steigern die Freude auf das beste Team der Welt.

Stand:

Es war eine kleine Odyssee: Nachdem die BR Volleys sich am Sonntagabend ziemlich souverän mit 3:0 gegen Lüneburg durchgesetzt hatten, blieb wenig Zeit zum Verschnaufen. Stattdessen stand die Reise nach Italien und das Rückspiel gegen das Spitzenteam Perugia am Mittwoch auf dem Programm (20 Uhr/eurovolley.tv). Und weil am Flughafen BER gestreikt wurde, musste der Verein kurzfristig umplanen. Erst ging es mit dem Bus nach München, dann mit dem Flugzeug nach Rom und von da weiter in das knapp 200 Kilometer entfernte Perugia.

Der Stimmung innerhalb des Teams tat das aber keinen Abbruch. „Die Stimmung bei der Busfahrt ist gut“, erzählte Cody Kessel am Telefon. „Wir sind Road Warriors, das ist Teil unseres Jobs.“ In regelmäßigen Abständen müssen die Volleys nach Friedrichshafen oder Düren reisen. Die lange Busfahrt am Montag verbrachten Kessel und seine Teamkollegen damit zu schlafen, Filme zu schauen und sich zu erholen. Einige seien auch ihren kreativen Hobbys nachgegangen, sagt Kessel.

Er selbst las, schrieb und war in den sozialen Medien aktiv. Auf Instagram etwa beantwortete Diagonalangreifer Matheus Krauchuk spaßhaft Fragen zu seiner Hautpflege und Kessel verriet, dass er unter der Dusche am liebsten Lieder von Kelly Clarkson singt. Am Flughafen in München kamen dann einige Spieler sogar auf ihre kulinarischen Kosten: Für den gebürtigen Bayer und Zuspieler Johannes Tille gab es Weißwurst und für den Japaner Satoshi Tsuiki Sushi.

Das anstehende Spiel war trotz der Reisestrapazen und Delikatessen aber Thema Nummer eins. „Wir sind sehr gespannt auf Perugia“, sagte Kessel. „Unsere Erwartungen sind es, tollen Volleyball zu spielen.“ Es sei eine besondere Möglichkeit und ein Geschenk, gegen die wahrscheinlich beste Mannschaft der Welt zu spielen. Beim 1:3 im Hinspiel in Berlin stellte Perugia bereits seine Weltklasse-Qualitäten unter Beweis, ließ Berlin in allen Elementen wenig Chancen.

Pech in der Champions League

Immerhin einen Satz konnten die Volleys allerdings holen und somit zumindest einen kleinen Erfolg einfahren. Ihr Ziel, unter die besten acht Mannschaften Europas zu kommen, haben sie ohnehin schon erreicht. „Die Champions League ist irgendwie nicht unser bester Freund“, sagte Manager Kaweh Niroomand und bezog sich dabei auch auf das Lospech, das die Volleys in den vergangenen Jahren hatten. „Die Chance weiterzukommen ist nicht sehr groß. Aber dass wir so weit gekommen sind und auf dieser Bühne in Italien spielen dürfen, ist eine große Geschichte.“

Mit diesem Verständnis solle das Team auch in das Match gehen. Zumindest auf sportlicher Ebene sei es sehr hilfreich, um sich auf die Play-offs in der Meisterschaft einzustellen und den Schwung gleich mitzunehmen. Wenn ihm jemand zu Beginn der Saison gesagt hätte, dass sein Team im März noch in der Champions League dabei sei, den Pokal gewonnen habe und souverän Tabellenerster sei, hätte er dagegen gewettet, sagt Niroomand und lacht. „Aber wir sind zufrieden. Wir spielen einen runderen Volleyball als zuvor und wollen nun um den wichtigsten Titel spielen.“

Damit ist die Meisterschaft gemeint, die nach dem Spiel gegen Perugia in die entscheidende Phase geht. Um doch noch für eine ganz große europäische Überraschung zu sorgen, müssten die Volleys am Mittwoch in Italien 3:0 oder 3:1 gewinnen, in beiden Fällen gäbe es ein Golden Set, also einen alles entscheidenden finalen Satz.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })