
© IMAGO/ULMER/TEAMFOTO/IMAGO/Markus Ulmer
Opa Herbert überrascht Berger, Gwinn schwört Team ein: Fünf Dinge, die Sie trotz Niederlage im EM-Halbfinale nicht verpasst haben sollten
Prominenter Besuch, ein Rekord und Großvater Herbert auf der Tribüne – beim Halbfinale des deutschen Nationalteams gegen Spanien ist einiges los. Diese Momente werden besonders in Erinnerung bleiben.
Stand:
Große Enttäuschung bei den deutschen Fußballerinnen: Lange lieferten sie sich mit den Spanierinnen im EM-Halbfinale ein hart umkämpftes Duell auf Augenhöhe, doch dann kassierten sie in der Verlängerung dank eines Treffers durch Aitana Bonmati doch noch das 0:1 (0:0) und schieden aus dem Turnier aus. Ihr großer Traum vom Finale ist damit geplatzt und doch bleiben vom Halbfinale viele besondere Momente in Erinnerung. Fünf haben wir hier aufgelistet.
1. Frenetische Fans
Zuallererst wären da natürlich die deutschen Fans zu nennen, die den spanischen Fans zahlenmäßig und in weiten Teilen auch stimmungstechnisch überlegen waren. Lautstark sangen, klatschten und jubelten sie und schwenkten ihre große Fahne mit der Aufschrift „12. Frau“.
Insbesondere Torhüterin Ann-Katrin Berger wurde von ihnen für ihre Aktionen gefeiert, etwa bei ihrer Glanzparade in der 28. Minute, als Esther Gonzalez beinahe das 1:0 für Spanien erzielt hätte.

© imago/Beautiful Sports/IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Gelhardt
Bereits einige Stunden zuvor auf der Fanmeile hatten viele Anhänger das entspannte Verhältnis zu den gegnerischen Fans hervorgehoben und so war es auch im Stadion: Runde um Runde ging eine La-Ola-Welle durch die Menge deutscher und spanischer Fans. In der Halbzeit spazierte dann auch Maskottchen Maddli durch das Stadion, die sich insbesondere bei den jüngeren Fans der EM großer Beliebtheit erfreut und deren Name angelehnt ist an Madeleine Boll, Pionierin des Fußballs der Frauen in der Schweiz.
2. Support von der Seite
Wie auch schon im Viertelfinale gegen Frankreich war es wieder Giulia Gwinn, die das Team vor Anpfiff einschwor. Während die Spanierinnen bereits mit sich selbst beschäftigt waren, standen die deutschen Nationalspielerinnen noch Arm in Arm im Kreis. Gwinn, die sich im ersten Spiel verletzt hatte und daher von Janina Minge als Spielanführerin vertreten wird, unterstützt das Team dennoch vom Spielfeldrand aus.

© dpa/Sebastian Christoph Gollnow
Und es sind genau dieser Teamgeist, der Zusammenhalt und die gegenseitige Unterstützung, die das Team bei der EM auszeichnen. Auch Sjoeke Nüsken und Kathrin Hendrich, die gesperrt waren, feuerten kräftig an, ebenso wie Sarai Linder, die verletzungsbedingt nicht spielen konnte.
3. Prominenter Besuch
Am liebsten hätten die deutschen Nationalspielerinnen wohl Schlagersänger Wolfgang Petry auf der Tribüne gesehen, denn bekanntermaßen feiert das Team gern zu seinen Songs. Außerdem hatte Petry das Team von Bundestrainer Christian Wück sogar im Trainingslager in Herzogenaurach besucht und mit ihnen gemeinsam „Verlieben, verloren, vergessen, verzeih’n“ aufgenommen, doch am Mittwoch konnte der Schlagerstar nicht dabei sein.

© Imago/Teamfoto/Markus Ulmer
Dafür aber drückte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Fußballerinnen die Daumen, er saß gleich neben Bernd Neuendorf, Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Bereits zum Viertelfinaleinzug hatte Steinmeier dem Team auf Instagram gratuliert („Was für eine Leistung“).
Hätten die Deutschen es ins Finale geschafft, wäre auch Bundeskanzler Friedrich Merz gekommen.
4. Bergers Opa wartet nicht bis zum Finale
Apropos hoher Besuch: Eigentlich wollte Ann-Katrin Bergers Opa Herbert bis zum Finale warten, bevor er sich wieder auf den Weg ins Stadion macht. Sie habe zwar versucht, den 92-Jährigen davon zu überzeugen, bereits zu einem früheren Spiel zu kommen, hatte Berger gesagt. „Aber er meint es wirklich ernst. Ich habe versucht, ihn zu überreden, aber er ist eine harte Nuss. Mein Opa ist ein sehr strenger, aber auch liebenswerter Mann.“

© IMAGO/ULMER/TEAMFOTO/IMAGO/Markus Ulmer
Sogar den gehaltenen Elfmeter im Viertelfinale gegen Frankreich hatte sie ihrem Opa gewidmet („Opa, das war für dich!“) und dafür wurde sie nun belohnt: Beim Spiel gegen Spanien nahm er doch auf der Tribüne Platz und trug unter seinem Jackett ein Trikot mit der Nummer 92, denn erst vor einigen Wochen hatte er Geburtstag und wurde 92 Jahre alt.
5. Rekord aufgestellt
Und dann wurde am Mittwoch noch ein Rekord aufgestellt: Insgesamt 623.088 Zuschauende waren zusammengerechnet bei allen Spielen dabei – mehr als bei jeder EM zuvor und das, obwohl das Endspiel erst noch aussteht.

© dpa/Sebastian Gollnow
Für die Schweiz dürfte diese Zahl als großer Erfolg verbucht werden. Die ehemalige Nationalspielerin Lara Dickenmann hatte am Mittwoch im Rahmen einer Live-Podcast-Aufnahme gesagt: „Das habe ich nicht erwartet, dass es groß wird. Und ich hätte es mir auch nicht erträumen können. Ich bin dankbar für jeden einzelnen Fan und ich hoffe sehr, dass diese Entwicklung nachhaltig ist.“
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: