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Anna-Lena Forster auf ihrem Weg zu Silber im Super-G.

© REUTERS

Erneutes Paralympics-Silber für Forster: Schon wieder Muraoka

Die deutsche Monoskifahrerin Anna-Lena Forster wird auch im Super-G Zweite und landet ein weiteres Mal hinter ihrer Konkurrentin aus Japan.

An dieser Stelle berichtete das Team der Paralympics Zeitung, ein Projekt von Tagesspiegel und der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung. Alle Texte zu den Spielen rund um Peking finden Sie hier. Aktuelles finden Sie auf den Social Media Kanälen der Paralympics Zeitung auf Twitter, Instagram und Facebook.

Deutschland gegen Japan. 26 Jahre gegen 25 Jahre. Anna-Lena Forster gegen Momoka Muraoka. Die beiden sitzenden Fahrerinnen machen in nahezu jeder alpinen Disziplin die Goldmedaille unter sich aus. Wie schon in der Abfahrt einen Tag zuvor geht auch am Sonntag der Sieg im Super-G denkbar knapp nach Asien.

Das war an diesem zweiten Wettkampftag der Paralympics auf dem Xiaohaiuto Mountain nicht die einzige Ähnlichkeit zu Samstag. Bei Temperaturen um minus elf Grad war es bitterkalt, was die Piste erneut eisig und damit sehr anspruchsvoll machte. Trotzdem war die Strecke gut präpariert, sodass es weniger Stürze als noch in der Abfahrt gab.

Forster zu vorsichtig

Deutschlands Medaillenhoffnung Anna-Lena Forster startete abermals als erste der Fahrerinnen im Monoski auf die Strecke und musste eine Angriffsfahrt vorlegen, um Dauerkonkurrentin Momoka Muraoka bestmöglich unter Druck zu setzen. Forster gelang zwar eine starke Fahrt ohne viele Fehler, allerdings fuhr sie insgesamt zu vorsichtig. Insbesondere in den technischen Teilstücken auf der zweitschnellsten alpinen Strecke verlor die sonst so starke Technikspezialistin einiges an Zeit, was sie in den Flachstücken wichtige Hundertstel kostete. So fuhr die Monoski-Fahrerin mit einer Zeit von 1:23:84 über die Ziellinie und schüttelte anschließend unzufrieden den Kopf.

Ihre Miene dürfte sich danach aber erhellt haben, denn lange Zeit sah es nach einem knappen Sieg für die Deutsche aus. Auch Momoka Muraoka legte keinen perfekten Auftritt hin und startete mit einer weiten Linie in das Rennen. Die querschnittgelähmte Japanerin lag daher zunächst zehn Hundertstel hinter Forster, fand dann aber besser in das Rennen. Im letzten Streckenabschnitt der zweitschnellsten alpinen Disziplin gab Muraoka Vollgas und fuhr mit einem Vorsprung von elf Hundertsteln auf Forster in das Ziel.

Die weiteren Fahrerinnen konnten wie erwartet keinen Druck ausüben, sodass das Rennen um die Goldmedaille bereits nach zwei Starterinnen entschieden war. Forster ärgerte sich nach dem Rennen über ihre Leistung: „Es war so knapp und ich weiß, ich hätte noch viel besser fahren können.“ Sie hätte „doch einiges liegenlassen“, freue sich aber trotzdem über eine weitere Medaille, denn die sei ja „schließlich auch cool“. Bronze ging an die Chinesin Wenjing Zhang.

Nächste Medaillenchance in der Super-Kombination

Für Forster ist es nach Silber in der Abfahrt bereits die zweite Medaille bei den Paralympics in Peking. Wie schon im Rennen am Freitag wäre der Sieg auch heute drin gewesen, dennoch dürfte sie zufrieden mit der Medaille in einer Disziplin sein, die nicht unbedingt zu ihren Paradestrecken gehört.

Schon morgen hat sie in der Super-Kombination die erneute Chance auf Gold. In dieser Disziplin gelang ihr 2018 in Pyeongchang der Paralympicssieg und sie holte bei der Para-Schneesport-WM im Januar den WM-Titel – in Lillehammer allerdings ohne die Konkurrenz von Momoka Muraoka. Forster freut sich darüber, dass ihre stärkste Konkurrentin bei den Spielen mit dabei ist und sie sich mit den Besten messen kann. „Das macht so auf jeden Fall viel mehr Spaß“, erzählt sie lachend. Auch morgen wird das Duell mit der Japanerin wahrscheinlich ausschlaggebend für den Kampf um Gold sein – vielleicht ja dann mit besserem Ende für die Deutsche.

Magdalena Austermann

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