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Thema

French Open

In der glühenden Hitze von Melbourne hat Martina Hingis trotz vier Matchbällen ihre Grand-Slam-Durststrecke nicht überwunden und Jennifer Capriati den zweiten Triumph bei den Australian Open geschenkt. Die Titelverteidigerin aus den USA drehte das schon fast verlorene Endspiel gegen die Schweizerin um und siegte trotz 0:4-Rückstandes im zweiten Satz noch mit 4:6, 7:6 (9:7), 6:2.

Ein Jahr nach ihrer Final-Niederlage gegen Jennifer Capriati bekommt Martina Hingis bei den Australian Open Gelegenheit zur Revanche. Die Schweizerin bestand am Donnerstag im Halbfinale ihren ersten ernsthaften Test und bezwang Monica Seles 4:6, 6:1, 6:4.

Vermutlich hat Monica Seles keine besonders guten Erinnerungen an ihren ersten Sieg gegen Martina Hingis. Es war im Juni 1998, im Halbfinale der French Open in Paris.

Von Stefan Hermanns

Die (Sport-)Welt fiel aus allen Wolken und dachte an einen Scherz: Steffi Graf und Andre Agassi ein Paar? Mit der sensationellen Kunde übertrafen die beiden Tennisstars selbst ihren Triumph bei den French Open.

Es war die Abiturfeier des deutschen Tennissports. Fast auf den Tag genau vor zehn Jahren zelebrierte der beste Jahrgang, der je in Deutschland zum Schläger griff, in Wimbledon sein größtes Fest.

Von Benedikt Voigt

Als Vorbild hat er sich Gustavo Kuerten ausgeguckt, den brasilianischen Tennisstar und French-Open-Sieger: "Er trainiert hart, bereitet sich körperlich und geistig auf seine Herausforderungen vor, er definiert Strategien, hat Charisma, beweist Liebe für sein Land, und obendrein erledigt er seine Arbeit mit Spaß." Der da so redet, ist Luiz Felipe Scolari, der neue Nationaltrainer, der Brasilien wieder nach vorn bringen soll.

Ein Sandsturm, Regen und die erbitterte Gegenwehr von Alex Corretja haben Gustavo Kuerten nicht vom erneuten Aufstieg auf den Tennis-Gipfel von Paris abgebracht. Der 24 Jahre alte Brasilianer musste jedoch hart arbeiten, ehe er im Aprilwetter von Roland Garros am Sonntag mit 6:7 (3:7), 7:5, 6:2, 6:0 seinen Titel verteidigte.

Jennifer Capriati setzt ihr märchenhaftes Tennis-Comeback fort, Martina Hingis muss dagegen weiter auf den lange ersehnten ersten Triumph bei den French Open warten. Mit 6:4, 6:3 zog die US-Amerikanerin in das Finale ein und kann als erste Spielerin nach Monica Seles im Jahr 1992 die ersten beiden Grand-Slam-Turniere des Jahres gewinnen.

Als Bill Clinton sich gesetzt hatte, nahm das Unheil für Andre Agassi seinen Lauf: Nach fehlerlosem Auftakt brach der French-Open-Sieger von 1999 am Mittwoch völlig ein und scheiterte unter den Augen des ehemaligen US-Präsidenten im Tennis-Viertelfinale von Paris sang- und klanglos mit 6:1, 1:6, 1:6, 3:6 am Franzosen Sebastien Grosjean. "Ich habe gut gespielt, er war besser und hat fast alles getroffen", sagte Agassi einsilbig, bevor er die Anlage von Roland Garros fluchtartig verließ.

Gustavo Kuerten ist in Paris einfach nicht zu stoppen und hat diesmal sich und die Nerven seiner zahllosen Fans geschont. Zwei Tage nach dem Fünfsatz-Krimi gegen den Qualifikanten Michael Russell (USA), den er nach Abwehr eines Matchballs gerade noch überstand, besiegte der 24-jährige Brasilianer nach hartem Kampf den russischen Olympiasieger Jewgeny Kafelnikow 6:1, 3:6, 7:6, 6:4 und erreichte damit zum dritten Mal das Halbfinale der French Open.

Die Angst des Außenseiters beim Matchball hat die erste Sensation bei den French Open verhindert. Titelverteidiger Gustavo Kuerten musste beim Stand von 3:5 im dritten Satz einen Matchball des aufschlagenden Qualifikanten Michael Russell abwehren und zitterte sich noch mit 3:6, 4:6, 7:6 (7:3), 6:3, 6:1 ins Viertelfinale.

Schwarzer Mittwoch für die deutschen Tennis-Damen bei den French Open im Tennis: Anke Huber, Jana Kandarr und Andrea Glass sind in der zweiten Runde gescheitert und haben die Hoffnungen auf ein gutes Abscheiden nach dem viel versprechenden Auftakt zunichte gemacht. Zwei Tage nach dem Aus von Frankreichs großer Hoffnung Amelie Mauresmo gegen Jana Kandarr warf die letztjährige Junioren- Siegerin Virginie Razzano die deutsche Nummer eins, Anke Huber, mit 6:0, 4:6, 6:1 aus der Konkurrenz.

Er ist 18 Jahre alt und die größte Hoffnung im amerikanischen Herrentennis. Doch dieser Tage sind die Ziele von Andy Roddick noch überschaubar: "Bis Mitte April will ich auf Platz 104 der Weltrangliste kommen, dann kriege ich automatisch einen Platz im Hauptfeld der French Open.

Andre Agassi hat sein bemerkenswertes Comeback im Tennis-Wanderzirkus mit einem Finaleinzug bei der Weltmeisterschaft in Lissabon gekrönt und dabei den Russe Marat Safin aus allen Träumen gerissen: Der 6:3, 6:3-Sieg des Amerikaners beendete Safins Jahr-2000-Kampagne ausgerechnet im 100. Match und damit vor einem Höhepunkt in dieser bisher so glanzvoll verlaufenen Saison.

Armstrongs Olympiastart fraglichDer Olympia-Start des zweifachen Tour-de- France-Siegers Lance Armstrong ist fraglich. Nach seinem Trainingsunfall vom 29.

Die French-Open-Siegerin aus Frankreich beendete in New York das Achtelfinal-Match gegen die 25-jährige Deutsche nach dem Verlust des ersten Satzes mit 4:6 vorzeitig. Mit dem Viertelfinal-Einzug stellte Huber ihr bisher bestes US-Open-Ergebnis des Vorjahres ein und erreichte zum siebten Mal in ihrer Karriere die Runde der letzten acht bei einem Grand-Slam-Wettbewerb.

Die verblüffend erfolgreiche US-Open-Mission von Anke Huber geht nach einem Aufgabesieg gegen die Weltranglisten-Vierte Mary Pierce in eine erfreuliche Verlängerung: In der erdrückenden Mittagshitze von New York konnte die Karlsdorferin nach genau 38 Minuten und einem 6:4-Zwischenstand schon wieder ihren Arbeitsplatz verlassen, als die French-Open-Siegerin Pierce wegen einer Entzündung im rechten Schultergelenk ihren schmerzvollen Arbeitseinsatz vorzeitig beenden musste. Mit dem Viertelfinal-Einzug stellte Huber ihr bisher bestes US-Open-Ergebnis des Vorjahres ein und erreichte zum siebten Mal in ihrer Achterbahn-Karriere die Runde der letzten acht bei einem Grand-Slam-Wettbewerb.

Auf Anke Huber ist bei den großen und wichtigen Tennisterminen endlich wieder Verlass: Seit die 24-jährige Karlsdorferin zum zweiten Male eine schlagkräftige Allianz mit ihrem Entdecker und Förderer Boris Breskvar eingegangen ist, hat sich die deutsche Nummer eins nicht nur zurück in die Top Ten der Damenhierarchie gespielt, sondern auch neue Klasse und Konstanz bei den alles überstrahlenden Grand-Slam-Wettbewerben gefunden. "Ich bin einfach gut drauf", sagte die DTB-Spitzenspielerin nach ihrem souveränen, erstaunlich glatten 6:2, 6:3-Erfolg über die Russin Elena Lichowtsewa, der ihr einen der begehrten Achtelfinal-Plätze bei den US Open sicherte.

Debütant Alexander Popp hat bei der Reifeprüfung in Wimbledon Lehrgeld gezahlt. Nach seiner beeindruckenden Siegesserie beim wichtigsten Tennisturnier scheiterte der letzte deutsche Einzelspieler am Mittwoch im Viertelfinale des mit 12,5 Millionen Dollar dotierten Grand-Slam-Turnieres am Mitfavoriten Patrick Rafter mit 3:6, 2:6, 6:7 (1:7).

Wenn Nicolas Kiefer und Thomas Haas heute das grüne Feld der Träume in Wimbledon betreten, dann sind die beiden besten deutschen Tennisspieler ausnahmsweise vereint in ihren Zielen und Wünschen: Endlich wieder ein Erfolgserlebnis feiern nach Wochen der Zweifel und Unsicherheiten, endlich wieder Fuß fassen in der Spitze, endlich einen bahnbrechenden Triumph landen, noch dazu in Wimbledon, dem Ort, an dem es wirklich zählt.Doch heute kommt nur einer durch.

Mary Pierce hat die French-Open-Leidensgeschichte von Martina Hingis im neuen Jahrtausend um ein traumatisches Kapitel bereichert: Knapp zwölf Monate nach der spektakulären Endspielniederlage gegen Steffi Graf verlor die Schweizer Weltranglistenerste das spannungsgeladene Halbfinalduell gegen die französische Lokalmatadorin mit 4:6, 7:5, 2:6. "Das war mein schönster Tag im Tennis", sagte die von 15 000 Zuschauern stürmisch gefeierte Pierce, die am Sonnabend zum zweiten Mal nach 1994 die Chance hat, ihren ersten Heimtitel zu gewinnen.

Martina Hingis weiß schon, was ihr heute Nachmittag auf dem roten Tennis-Feld von Paris bevorsteht: "Die Stimmung wird wie bei einem Fußballmatch sein", sagt die Weltranglistenerste, "und ich bin die Auswärtsmannschaft." Im French-Open-Halbfinale zwischen der eitlen Schweizerin und der exzentrischen Lokalmatadorin Mary Pierce steht die Sympathie-Hoheit für die halbe Französin, die besser Englisch als Französisch spricht, eisern fest: "Es könnte sein, dass Martina wieder durch ein Fegefeuer muss", befürchtet Mutter und Trainerin Melanie Molitor.

Die Favoriten wie Andre Agassi, Pete Sampras oder Lindsay Davenport sind gestürzt, die French Open in Paris kehren zur Normalität zurück. Am Tag nach dem seltsamen Abschied von Agassi, der nach der überraschenden Niederlage gegen den Slowaken Karel Kucera (6:2, 5:7, 1:6, 0: 6) wortlos verschwand, zogen die Favoriten im Eiltempo ins Achtelfinale des mit 9,9 Millionen Dollar dotierten Grand-Slam-Turniers ein.

Leichtes Spiel für Thomas Haas, Schwerstarbeit für Anke Huber. Während der 22 Jahre alte Daviscupspieler im kühlen Paris nach nur 65 Minuten gegen den lustlosen Chilenen Marcelo Rios als Aufgabe-Sieger vom Platz ging, musste die beste deutsche Tennisspielerin am Kindertag der French Open lange zittern, ehe sie kurz vor Einbruch der Nacht die 17-jährige Russin Nadeschda Petrowa doch noch mit 3:6, 6:4, 7:5 bezwungen hatte.

Er hatte die Baseballkappe der Los Angeles Lakers tief ins Gesicht gezogen, schüttelte ein paar Mal seinen Kopf, als spiele er in Gedanken versunken noch einmal die entscheidenden Ballwechsel des abendlichen Dramas auf dem Centrecourt durch. "Ich sitze hier und bin sehr enttäuscht", sagte Pete Sampras, als ihn die ersten Fragen aus dem inneren Zwiegespräch aufschreckten, "die French Open sind wie ein Fluch für mich.

Eberhard Wensky ist erleichtert. "Das war unser Ziel seit zwei bis drei Jahren", kommentierte der Turnierdirektor der Internationalen Damen-Tennismeisterschaften von Deutschland die Terminfestlegung für die nächsten zehn Jahre.

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