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Ein gefühlt sehr trauriges Jahr : Verstorbene Sportstars in 2025
Die Liste an verstorbenen Persönlichkeiten aus dem Sport im Jahr 2025 ist lang. Eine Auswahl.
- Benedikt Paetzholdt
- Claudia Kleist
- Martin Einsiedler
- Johannes Altmeyer
- Kit Holden
Stand:
Wie fast immer am Jahresende, wenn man der Verstorbenen gedenkt, entsteht das Gefühl, dass es in diesem Jahr besonders viele Verluste gegeben hat. Und wie fast immer ist man im Dezember bei einigen, die von uns gegangen sind, schon fast wieder in Vergessenheit geraten. Daher möchten wir hier mit einer Auswahl – die bei Weitem keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt – an Prominente aus dem Sport erinnern, die im Jahr 2025 verstorben sind.
Agnes Keleti, verstorben am 2. Januar

© IMAGO/ZUMA Press/Keystone
Die ungarische Olympiasiegerin im Turnen und Holocaust-Überlebende starb im Alter von 103 Jahren. Keleti gewann bei den Olympischen Spielen 1952 in Helsinki eine und 1956 in Melbourne vier Goldmedaillen. Bis zu ihrem Tod war sie die älteste lebende Olympiasiegerin der Welt.
Keleti wurde als Agnes Klein in Budapest in eine jüdische Familie geboren. Ihre frühe Karriere wurde durch die antisemitischen Gesetze des mit Nazi-Deutschland verbündeten Ungarns beendet. Den Holocaust überlebte sie mit falschen Papieren als Dienstmädchen in der Provinz.
Nach 1945 setzte sie ihre sportliche Laufbahn fort und erreichte mit 35 Jahren ein für Turnerinnen ungewöhnlich hohes Spitzenalter. Die Spiele von Melbourne fanden kurz nach der Niederschlagung der ungarischen Revolution 1956 statt. Keleti kehrte nicht in ihre kommunistische Heimat zurück, blieb zunächst in Australien und wanderte 1957 nach Israel aus. Nach der Wende 1989/90 besuchte sie Ungarn wieder häufiger und ließ sich zuletzt dauerhaft in Budapest nieder. (dpa)
Tobias Eder, verstorben am 29. Januar

© dpa/Christian Kolbert
Ende November schien die Welt der Eisbären Berlin noch in Ordnung. Bei der Gala zur Wahl der besten Berliner Sportler wurden das Team als beste Mannschaft und Serge Aubin als bester Trainer ausgezeichnet. Mit auf der Bühne stand Tobias Eder, bei dem im Sommer ein bösartiger Tumor diagnostiziert worden war. Sichtlich bewegt sprach er von seiner Hoffnung, 2025 wieder aufs Eis zurückzukehren – ein Moment des Aufbruchs nach schweren Monaten.
Diese Hoffnung erfüllte sich nicht. Als die Eisbären Ende Januar ein Auswärtsspiel verlegten, weil die Mannschaft emotional nicht spielfähig war, deutete sich bereits an, wie schlecht es Eder ging. Wenig später gab der Klub seinen Tod bekannt. Tobias Eder wurde nur 26 Jahre alt. Die Anteilnahme war riesig – von Fans, Vereinen und Spielern in ganz Eishockey-Deutschland.
Seit der Diagnose hatten Mitgefühl und Unterstützung eine besondere Dimension erreicht. Fans stimmten in einem Spiel in der 22. Minute Sprechchöre an, Klubs wie Düsseldorf, Mannheim oder Köln beteiligten sich mit Aktionen und Spenden. Die Eisbären selbst sind seit Jahren engagiert im Kampf gegen Krebs, Eder war zuletzt sogar Botschafter für Männergesundheit.
Sportlich war Eder für Berlin ein Glücksgriff. Nach seinem Wechsel von der DEG entwickelte er sich zu einer wichtigen Säule, wurde zweitbester Torschütze der Hauptrunde und Teil der Meistermannschaft. Trainer Aubin sagte: „Er passt hier perfekt rein.“ Doch Eder überzeugte nicht nur durch Zahlen, sondern durch Intelligenz, Persönlichkeit und Teamgeist.
Im Sommer hatte er sich mit seiner Freundin Ina verlobt. Er hatte noch viel vor – sportlich wie privat. Diese Zukunft wurde ihm genommen. Sein Tod hinterlässt eine tiefe Lücke bei den Eisbären, in der Liga und bei allen, die ihn kannten. (Benedikt Paetzholdt)
Volker Roth, verstorben am 17. Februar

© Wolfgang Weihs/dpa
Der frühere Top-Referee und langjährige Schiedsrichter-Chef Volker Roth starb im Alter von 83 Jahren. Roth leitete 128 Spiele in der Fußball-Bundesliga und war auch bei Welt- und Europameisterschaften im Einsatz. Seine Karriere beendete er 1986 bei der WM in Mexiko. Von 1995 bis 2010 war er Chef des DFB-Schiedsrichter-Ausschusses. Außerdem gehörte er bei der Europäischen Fußball-Union der Schiedsrichterkommission an.
„Volker hat viel für das deutsche Schiri-Wesen bewirkt – vor allem auch durch sein internationales Engagement. Sein Tod ist für uns ein Schlag, wir sind sehr traurig und fühlen mit seinen Angehörigen, denen unser herzliches Beileid gilt“, sagte DFB-Schiedsrichter-Chef Knut Kircher. (dpa)
Fritz Scherer, verstorben am 14. März

© Matthias Balk/dpa
Der langjährige Bayern-Vereinspräsident starb rund einen Monat nach seinem 85. Geburtstag. Der gebürtige Augsburger war mehr als drei Jahrzehnte lang in diversen Funktionen an der Spitze der Bayern aktiv. „Mit ihm als Präsident ist unser Klub in neue Sphären vorgestoßen“, sagte sein langjähriger Weggefährte Uli Hoeneß.
„Fritz Scherer war ein Architekt des heutigen FC Bayern“, lobte Klubchef Herbert Hainer. Der Hochschul-Professor für Betriebswirtschaftslehre war von 1979 bis 1985 Schatzmeister der Bayern. Danach wurde er Präsident – in jener Zeit wurden die Münchner Rekordmeister. 1994 löste ihn Franz Beckenbauer an der Spitze des Vereins ab. Bis 2012 machte Scherer als Vizepräsident weiter. Außerdem gehört er viele Jahre dem Aufsichtsrat an.
„Viele Meilensteine des FC Bayern sind eng mit dem Namen Fritz Scherer verbunden. Er verdient den allerhöchsten Respekt“, sagte der langjährige Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge in einer Mitteilung. Scherer hinterlässt seine Frau Claudia, seine Tochter Katja und zwei Enkelinnen. (dpa)
Doris Fitschen, verstorben am 15. März

© Arne Dedert/dpa
Als Doris Fitschen Ende der Siebzigerjahre mit dem Fußball begann, steckte der Frauenfußball noch in den Kinderschuhen. Tore waren so selten, dass ihr Trainer zwei D-Mark für jede Trefferprämie auslobte – so verdiente die neunjährige Doris ihr erstes Geld. Reich wurde sie mit dem Fußball nie, obwohl sie zu den besten Spielerinnen ihrer Zeit zählte.
Fitschen überzeugte durch Eleganz, Übersicht und Führungsstärke in der Abwehr. Vergleiche mit dem Männerfußball mochte sie nicht, doch der Beiname „Franz Beckenbauer des Frauenfußballs“ schmeichelte ihr. Wäre sie später geboren worden, hätte sie mit ihrem Talent gut verdienen können. Doch Geld stand für sie nie im Vordergrund. Zweimal wurde sie Europameisterin, ehe es überhaupt eine nennenswerte Bezahlung gab, wie sie später erzählte.
Der Frauenfußball wurde damals oft belächelt. Zu Beginn kamen nur wenige Zuschauer, deren Interesse sich mitunter auf Nebensächlichkeiten beschränkte. Fitschen war dennoch eine echte Pionierin. Aufgewachsen in einer Bauernfamilie in Niedersachsen, wurde ihr Talent früh erkannt. Trainer Fritz Rathjen fuhr sie über Jahre hinweg zum Training und zu den Spielen – ein entscheidender Faktor ihrer Karriere.
Zwischen 1986 und 2001 absolvierte Fitschen 144 Länderspiele, gewann vier EM-Titel und holte 2000 bei den Olympischen Spielen in Sydney Bronze. Auch nach ihrer aktiven Laufbahn prägte sie den deutschen Frauenfußball maßgeblich. Beim DFB übernahm sie verschiedene Funktionen, zuletzt als Gesamtkoordinatorin der Strategie „Frauen im Fußball FF27“.
DFB-Präsident Bernd Neuendorf würdigte sie als Anführerin mit Ausstrahlung, Generalsekretärin Heike Ullrich als Vorbild an Empathie. Nach langer, schwerer Krebserkrankung starb Doris Fitschen im Alter von 56 Jahren. Sie hinterlässt eine große Lücke – sportlich wie menschlich. (Martin Einsiedler)
Eddie Jordan, verstorben am 20. März

© Oliver Multhaup/dpa
Der einstige Förderer von Michael Schumacher starb im Alter von 76 Jahren nach einer Krebserkrankung im Kreise seiner Familie in Kapstadt. Erst im Dezember hatte der exzentrische Ire öffentlich gemacht, an Prostata- und Blasenkrebs zu leiden. „Es war ziemlich aggressiv“, sagte Jordan später in einem Podcast und sprach von „sehr dunklen Tagen“.
Jordan war der Gründer und langjährige Chef des Rennstalls Jordan Grand Prix. In den frühen 1990er Jahren ermöglichte er Michael Schumacher dessen Einstieg in die Formel 1. Der spätere Rekordweltmeister absolvierte 1991 in Spa-Francorchamps sein erstes und einziges Rennen für das Team. Auch Ralf Schumacher zeigte sich tief betroffen und dankte Jordan öffentlich dafür, ihm den Start in die Königsklasse ermöglicht zu haben.
Als Fahrer war Jordan zuvor in unteren Klassen aktiv, ehe er erkannte, dass seine Zukunft als Teamchef lag. 1991 wagte er den Schritt in die Formel 1. Mit Kreativität, Risikofreude und exzentrischem Auftreten schrieb Jordan zahlreiche Geschichten. Sein Team feierte vier Grand-Prix-Siege, zwei davon 1999 durch Heinz-Harald Frentzen. Jordan hatte ein besonderes Gespür für Talente: Für ihn fuhren unter anderem Damon Hill, Rubens Barrichello, Eddie Irvine sowie mehrere deutsche Piloten.
Finanziell konnte Jordan langfristig nicht mit den großen Werksteams mithalten. 2005 verkaufte er den Rennstall, blieb der Formel 1 jedoch als TV-Experte erhalten. Mit pointierten Kommentaren sorgte er auch abseits der Strecke für Aufmerksamkeit, ehe er sich im Alter zurückzog. (dpa)
George Foreman, verstorben am 21. März

© dpa/Horst Faas
Der Olympiasieger und mehrfache Profi-Weltmeister im Boxen starb im Alter von 76 Jahren friedlich im Kreise seiner Familie, wie seine Angehörigen auf Instagram mitteilten. „Unsere Herzen sind gebrochen“, hieß es in der Erklärung. Foreman sei als gläubiger Prediger, liebevoller Familienmensch und Persönlichkeit mit großer Demut und Zielstrebigkeit in Erinnerung geblieben. Auch Ex-Weltmeister Mike Tyson würdigte ihn: Sein Beitrag zum Boxen werde „niemals vergessen werden“.
Foreman gehörte zu den prägenden Figuren des Schwergewichtsboxens und blickte auf eine der längsten Karrieren der Sportgeschichte zurück, die er 1997 beendete. Der gebürtige Texaner fand als Jugendlicher über den Boxsport aus problematischen Verhältnissen heraus. Nach dem Olympiasieg 1968 in Mexiko-Stadt wechselte er ins Profilager und wurde 1973 Weltmeister, als er Joe Frazier besiegte.
Unvergessen bleibt seine Niederlage gegen Muhammad Ali 1974 in Kinshasa, der legendäre „Rumble in the Jungle“. Nach einer K.-o.-Pleite 1977 erklärte Foreman mit nur 28 Jahren seinen Rücktritt und wandte sich dem christlichen Glauben zu. Zehn Jahre später feierte er ein spektakuläres Comeback und wurde 1994 mit 45 Jahren durch einen K.-o.-Sieg gegen Michael Moorer der älteste Schwergewichts-Weltmeister der Geschichte.
1995 verteidigte er seinen Titel umstritten gegen Axel Schulz, zwei Jahre später beendete er endgültig seine Karriere. Danach arbeitete Foreman als Prediger, TV-Kommentator und erfolgreicher Unternehmer – unter anderem mit dem weltweit bekannten George-Foreman-Grill. (dpa)
Werner Lorant, verstorben am 20. April

© picture alliance/dpa/Frank Mächler
Der langjährige Fußball-Trainer des TSV 1860 München starb im Alter von 76 Jahren in Wasserburg am Inn. Seinen Lebensabend verbrachte er in Waging am See, in einer Ferienwohnung auf einem Campingplatz mit Blick auf die Chiemgauer Alpen, zusammen mit Freundin Brigitte und Hund Jackson. Noch im Sommer leitete er dort gemeinsam mit Dieter Eckstein eine Fußballschule für Kinder.
Geboren in Welver als ältestes von sieben Kindern, lernte Lorant zunächst Maler und Anstreicher, bevor er als Defensivspieler für Borussia Dortmund, Rot-Weiss Essen und Eintracht Frankfurt auffiel – schonungslos, mit kraftvollen Grätschen und seiner markanten Starkstromfrisur. Auch als Trainer war er kompromisslos: Von 1992 an führte er die „Löwen“ unter Präsident Karl-Heinz Wildmoser von der Dritten Liga bis fast in die Champions League. Höhepunkt war die Saison 1999/2000 mit zwei Derbysiegen gegen Bayern und der Qualifikation für die Königsklasse. Sein Erfolgsgeheimnis? „Ich wechsle nur aus, wenn sich einer ein Bein bricht“, lautete sein legendärer Spruch.
2001 endete Lorants Zeit in München im Streit mit Wildmoser. Nach Stationen in der Türkei, Südkorea, China und Iran fand er schließlich seine Ruhe in Waging. Lorant kritisierte die heutige Spielergeneration als unselbstständig und von fehlender Einstellung geprägt: „Die meisten können sich noch nicht einmal selber eine Wohnung suchen.“
Er hatte sich alles erarbeiten müssen, träumte noch, 100 Jahre alt zu werden – doch daraus wurde nichts. Der TSV 1860 würdigte ihn: „Er hat tiefe Spuren hinterlassen. Unsere Anteilnahme gehört seiner Familie. Ruhe in Frieden!“ (dpa)
Diogo Jota, verstorben am 3. Juli

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Großbritannien stand Anfang Juli unter Schock: Die TV-Nachrichten berichteten nicht mehr über den neuesten Gesetzesentwurf der Regierung, sondern über den plötzlichen Tod von Fußballer Diogo Jota. Der Liverpool-Spieler war bei einem Verkehrsunfall in Spanien ums Leben gekommen; auch sein 25-jähriger Bruder André Silva starb. Jota hinterlässt seine Frau und drei Kinder.
Der FC Liverpool erklärte: „Der Klub ist erschüttert über den tragischen Tod von Diogo Jota“ und bat um Respekt für die Privatsphäre der Familie. Fans legten in Liverpool und Wolverhampton Kränze, Trikots und andere Ehrungen nieder. Auch Premierminister Keir Starmer bezeichnete die Nachricht als „erschreckend“.
Diogo José Teixeira da Silva wurde 1996 in Massarelos bei Porto geboren. Um sich von anderen Silvas abzuheben, trat er unter dem Namen „Diogo J“ an – Jota steht für den Buchstaben J. Über die Nachwuchsakademie von Paços de Ferreira stieg er in den Profifußball auf, wechselte mit 19 zu Atlético Madrid und später auf Leihbasis zu FC Porto.
Seine Karriere nahm auf der Insel Fahrt auf: 2017 wechselte er zu den Wolverhampton Wanderers, 2018 wurde er fest verpflichtet. In drei Jahren wurde er zum Fan-Liebling, führte den Klub zum Aufstieg und in die Europa League. Besonders in Erinnerung bleibt sein Siegtor gegen Manchester United im Viertelfinale des FA Cups 2019.
2020 wechselte Jota zum FC Liverpool, wo er sich schnell einen Platz in den Herzen der Fans erarbeitete. Man schätzte seine Selbstlosigkeit, Freundlichkeit und seine wichtigen Tore, etwa per Hackentrick im Derby gegen Manchester United oder zwei Treffer im EFL-Cup-Halbfinale gegen Arsenal.
Auch wenn Verletzungen ihm zuletzt zusetzten, blieb Jota ein wichtiger Teil des Kaders und trug maßgeblich zum Meistertitel der vergangenen Saison bei. Seine Popularität in Kabine und auf den Rängen machte ihn zu einer prägenden Figur für Klub und Fans. (Kit Holden)
Hulk Hogan, verstorben am 24. Juli

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Wer sich in den 1990er-Jahren für Wrestling interessierte, kam an Hulk Hogan nicht vorbei. Mit seinen gelben Hosen, Bandanas und dem markanten Schnurrbart löste er den Wrestling-Hype in Deutschland aus. Über zwei Meter groß, Oberarme wie Oberschenkel, theatralische Gesten – im Englischen nennt man das „larger than life“.
Der 71-jährige US-Amerikaner, als Terry Gene Bollea in Georgia geboren, starb in seinem Haus in Clearwater, Florida, offenbar an einem Herzstillstand. Hogan war mehr als ein Sportler: Er prägte die World Wrestling Federation (WWF, heute WWE) und machte sie zu einer globalen Marke. Seine spektakulären Auftritte, das Publikum anheizen, das Hemd zerreißen – die „Hulkamania“ faszinierte Millionen.
Hogans Karriere war von Theatralik und Erfolg geprägt. Er beendete 2012 offiziell seine Laufbahn, nach jahrzehntelangem Ruhm und harten Kämpfen. Ein Einschnitt war ein 2012 von dem Klatschblog „Gawker“ geleaktes privates Video, das ihn verklagen ließ und 31 Millionen US-Dollar Schadensersatz einbrachte – Gawker musste Konkurs anmelden.
Trotz seines Vermögens suchte Hogan weiter öffentliche Aufmerksamkeit. Er tauchte wiederholt bei WWE-Events auf und engagierte sich politisch, insbesondere für Donald Trump. 2024 trat er auf dem Parteitag der Republikaner auf, riss sich ein T-Shirt vom Leib, um seine Unterstützung zu zeigen. Bei Wrestling-Fans stieß dies auf Kritik, 2025 wurde er gnadenlos ausgepfiffen.
Trump würdigte Hogan als „stark, zäh, klug, mit dem größten Herzen“ und nannte ihn einen „großartigen Freund“. Hogan hinterlässt ein Erbe als Wrestling-Ikone, Popkulturfigur und kontroverse Persönlichkeit, die weit über den Ring hinaus wirkte. Sein Tod markiert das Ende einer Ära im Sport und Entertainment. (Johannes Altmeyer)
Laura Dahlmeier, verstorben am 28. Juli

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Laura Dahlmeiers Leben war geprägt von Extremen. In der besten Zeit ihrer Biathlon-Karriere machte sie Konkurrentinnen das Leben schwer: Auf den Loipen war sie so schnell, dass sie sich eigentlich nur selbst am Schießstand schlagen konnte – was selten geschah. Zweimal Olympiasiegerin und siebenmal Weltmeisterin wurde sie zwischen ihrem Weltcup-Debüt 2013 und ihrem Karriereende 2019 im Alter von nur 25 Jahren. Sie hätte noch Jahre zur Weltspitze gehört.
Dass Dahlmeier so früh zurücktrat, lag unter anderem daran, dass sie nie den Hype um ihre Person suchte. Die „Gold-Laura“, zu der sie im Boulevard stilisiert wurde, wollte sie nie sein. Als ZDF-Expertin konnte sie dem Sport dennoch nahebleiben, gleichzeitig aber ihr Freiheitsgefühl ausleben und mehr Zeit in der Natur verbringen.
2019 begann Dahlmeier, sich voll auf das Bergsteigen zu konzentrieren. Schon während ihrer Biathlon-Karriere nutzte sie Pausen für extreme Herausforderungen: 2015 erklomm sie die 1000 Meter hohe Granitwand des El Capitan im Yosemite-Nationalpark über die Salathé-Route, 2017 bestieg sie den Alpamayo in Peru über bis zu 80 Grad steile Eispassagen. „Wenn du oben bist, ist das ein unglaubliches Gefühl – Dankbarkeit und Stolz zugleich“, sagte die staatlich geprüfte Ski- und Bergführerin.
2019/2020 setzte sie ihre Extremtouren fort: 2022 erreichte sie den 6812 Meter hohen Ama Dablam in Rekordzeit für eine Frau. Seit Juni 2025 war Dahlmeier im Karakorum-Gebirge unterwegs. Nach Besteigung des Great Trango Tower wollte sie den Laila Peak (6069 m) bezwingen, nahe dem K2. Kurz vor dem Gipfel wurde sie von einem Steinschlag getroffen. Rettungskräfte konnten zunächst nicht vordringen. Am 28. Juli kam die traurige Gewissheit: Laura Dahlmeier ist im Alter von nur 31 Jahren gestorben.
Sie hinterlässt ein Leben voller sportlicher Erfolge, Extremerlebnisse und Abenteuerlust – eine Frau, die stets nach den höchsten Gipfeln strebte, sei es auf der Loipe oder in den Bergen. (Benedikt Paetzholdt)
Frank Mill, verstorben am 5. August

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Der ehemalige Nationalspieler und Weltmeister von 1990 starb im Alter von 67 Jahren. Mill erlitt Ende Mai 2025 in Mailand einen Herzinfarkt und erlag an den Folgen. Damit ist er gut eineinhalb Jahre nach Andreas Brehme der zweite Spieler aus dem WM-Kader von 1990, der verstorben ist.
Borussia Dortmund würdigte den Offensivspieler als „Schlitzohr auf dem Rasen und wunderbaren Gesprächspartner außerhalb des Spielfelds“, so Vereinsboss Hans-Joachim Watzke. Präsident Reinhold Lunow nannte Mill einen seiner Helden, ohne den der BVB „nicht da stünde, wo wir heute sind“.
Geboren 1958 in Essen, begann Mill mit sechs Jahren beim BV Eintracht 1916, wechselte mit 14 zu Rot-Weiss Essen und erzielte 1980/81 in der 2. Liga 41 Tore. Es folgten Stationen bei Mönchengladbach, Dortmund und Fortuna Düsseldorf, insgesamt 123 Tore in 387 Bundesligaspielen. Essens Vorstandsmitglied Alexander Rang betonte Mills Bodenständigkeit und positiven Einfluss auf Verein und Ruhrgebiet.
Unvergessen bleibt sein spektakulärer Pfostenschuss im Bundesliga-Auftaktspiel 1986/87 für Dortmund gegen Bayern München. Nach einem Solo durch die Abwehr traf Mill allein vor dem leeren Tor nur den Pfosten – eine Szene, die als einer der berühmtesten Fehlversuche der Bundesliga-Geschichte gilt.
Mill, auch „Franky“ genannt, spielte oft ohne Schienbeinschoner („Hängesocke“) und war für seine Schlitzohrigkeit bekannt. International brachte er es auf 17 Länderspiele, war Teil der Olympia-Kader 1984 und 1988 und gewann 1988 Bronze. 1990 gehörte er zum Weltmeister-Kader, ohne eingesetzt zu werden.
In seiner Autobiografie „Frank Mill – Das Schlitzohr des deutschen Fußballs“ (2017) sprach er offen über Karriere, Rückschläge und einen einmaligen Doping-Vorfall. Nach der aktiven Zeit war er kurz Manager bei Fortuna Düsseldorf, später Unternehmer und Gründer der „Frank Mill Fußballschule“ für Kinder, Jugendliche und Integration. Bis zuletzt spielte er für die BVB-Traditionsmannschaft.
Privat lebte Mill in Essen und häufig auf Sizilien. Aus seiner Ehe mit Beate, die 2006 starb, gingen zwei Kinder hervor. Fußball-Deutschland verliert mit ihm einen Spieler mit Ecken und Kanten, der den Sport lebte und prägte. (dpa)
Karl Quade, verstorben am 26. Dezember

© Oliver Kremer / DBS
„Mr. Paralympics“ starb nach langer Krankheit im Alter von 71 Jahren. Für Quade waren Inklusion und Teilhabe keine programmatischen Ziele, sondern gelebte Überzeugung. Der Präsident des Deutschen Behindertensportverbands (DBS), Hans-Jörg Michels, nannte ihn einen „leidenschaftlichen Impulsgeber und überzeugten Träger des paralympischen Gedankens“.
Er begann seine paralympische Laufbahn 1984 in New York als Standvolleyballer, gewann Silber und 1988 in Seoul Gold. Nach dem Ende seiner aktiven Karriere übernahm der promovierte Sportwissenschaftler Verantwortung als Funktionär. 1996 führte er erstmals als Chef de Mission das deutsche Team bei den Paralympics in Atlanta – der Beginn einer außergewöhnlichen Laufbahn: Insgesamt nahm Quade an 18 Spielen teil, 15 davon leitend, mehr als 30 Jahre engagierte er sich als Vizepräsident im DBS und prägte den Leistungssport nachhaltig.
Seine Nähe zum Sport war geprägt von eigener Erfahrung und Verantwortung. Quade arbeitete an der Deutschen Sporthochschule Köln, im Bundesinstitut für Sportwissenschaft und im Bundesministerium des Innern, wodurch er Wissenschaft, Sportpolitik und Praxis verband. Er war Zeitzeuge der Paralympics-Geschichte, erlebte frühe Spiele ohne Barrierefreiheit und erinnerte sich an improvisierte Lösungen 1996 in Atlanta.
Favoriten waren für ihn Sydney und London, besonders die Sommerspiele in London: volle Stadien, mediale Aufmerksamkeit und herausragende Leistungen von Athleten wie Heinrich Popow oder Markus Rehm. Pragmatismus prägte ihn: Funktionierende Unterkünfte, Transport und verletzungsfreie Teams waren ihm wichtiger als große Worte.
2022 war Quade maßgeblich an der Entscheidung beteiligt, russische und belarussische Athletinnen und Athleten nach dem Überfall auf die Ukraine von den Spielen auszuschließen. Sein Wirken bleibt Verpflichtung und Vorbild. Quade lebte den paralympischen Sport, war authentisch, klar und engagiert – für Athleten, für den Sport, für Haltung. Sein Vermächtnis bleibt in den Strukturen, Erfolgen und der Haltung des deutschen paralympischen Sports spürbar. (Claudia Kleist)
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