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Rekordtor durch Moritz Stoppelkamp (Mitte) und Tabellenführung: Das war der SC Paderborn im September 2014.

© Foto: imago/Sven Simon

Von Meistern und Absteigern: Nicht alltägliche Spitzenreiter der Fußball-Bundesliga

Der 1. FC Union ist der 34. Klub in der Historie, der die Tabelle nach einem kompletten Spieltag anführt. Ein Rückblick auf einige andere Klubs.

Der 1. FC Union steht erstmals nach einem kompletten Spieltag der Fußball-Bundesliga auf Rang eins. Als 34. Team seit 1963. Ein Rückblick auf einige Spitzenreiter, für die diese Erfahrung ebenfalls nicht alltäglich war.


Meidericher SV

Am ersten Spieltag der neuen Bundesliga feiert der Meidericher SV (inzwischen MSV Duisburg) im Jahr 1963 mit dem 4:1 beim Karlsruher SC den höchsten Sieg – ist jedoch nicht Tabellenführer. In den frühen Jahren der Liga zählt der Torquotient. Daher stehen der 1. FC Köln und Schalke 04 vorn, die 2:0 beim 1. FC Saarbrücken beziehungsweise gegen den VfB Stuttgart gewinnen. Der MSV wird später dreimal oben stehen, erstmals zum Auftakt der Saison 1966/67.


1860 München

1860 übernimmt 1965/66 am dritten Spieltag die Tabellenführung. Die Löwen sind 18 Mal vorn, auch am 34. Spieltag. Nach dem Titelgewinn grüßt der TSV 1860 nie wieder von oben.


Bayer Uerdingen

Im Jahr 1983 ist Bayer neu in der Bundesliga. Nach Siegen beim 1. FC Nürnberg und gegen Eintracht Frankfurt (zusammen 9:4 Tore) springt Uerdingen auf Rang eins. Das wird noch vier Mal gelingen. Bis zum vorigen Wochenende war Uerdingen (seit langer Zeit als KFC firmierend) auch Tabellenführer – in der fünftklassigen Oberliga Niederrhein.


Hansa Rostock

Hansa meldet sich 1991 eindrucksvoll in der Bundesliga an: 4:0 gegen Nürnberg. „Hansa ist Tabellenführer – Und die sollen absteigen?“ lautet die Überschrift in dieser Zeitung. Rostock gewinnt danach 2:1 beim FC Bayern, ist bis zum siebten Spieltag noch vier Mal Erster – und steigt am Saisonende tatsächlich ab.


FC St. Pauli

Zur Halbzeit sieht es im August 1995 nicht so aus, als würde der erste Tabellenführer St. Pauli heißen. Aber aus dem 1:1 wird gegen 1860 noch ein 4:2. Es ist die Premiere auf Rang eins, ein zweites Mal kam bisher nicht dazu.

 Juri Sawitschew (re., im Duell mit Münchens Manfred Schwabl) machte den FC St. Pauli mit seinem Tor zum 4:2 zum alleinigen Spitzenreiter.
Juri Sawitschew (re., im Duell mit Münchens Manfred Schwabl) machte den FC St. Pauli mit seinem Tor zum 4:2 zum alleinigen Spitzenreiter.

© Imago/Oliver Hardt / Imago/Oliver Hardt


1. FC Kaiserslautern

Der Klub war 91 Mal Spitzenreiter, nur fünf Teams liegen in der Liste weiter vorn (Platz eins: FC Bayern/860 Tabellenführungen). Sensationelles schafft der FCK vor 25 Jahren. Von Spieltag vier an ist der Aufsteiger Erster. Am 33. Spieltag ist die Meisterschaft sicher: „Dank ‚König Otto’ ein historischer Tag“, titelt diese Zeitung.


Hertha BSC

Ein 2:1 gegen die Bayern bringt Hertha 2009 am 20. Spieltag die Tabellenführung (insgesamt 16 Mal in der Liga-Historie). Vom 22. bis 25. Spieltag ist Hertha wieder Erster, hat bis zu vier Punkte Vorsprung. Letztlich wird es Rang vier, der Meister heißt VfL Wolfsburg.


SC Paderborn

Im September 2014 schreibt Moritz Stoppelkamp Geschichte: Der Paderborner erzielt beim 2:0 gegen Hannover 96 ein Rekordtor aus 82,3 Metern Entfernung. Denkwürdig ist der Tag auch, weil sich der Aufsteiger am vierten Spieltag an die Spitze setzt. „Das sind Punkte gegen den Abstieg“, sagt Trainer André Breitenreiter. Es werden nicht genug, Paderborn geht als 18. runter. Neben Union und St. Pauli ist der SCP der dritte Klub mit genau einem Spieltag auf dem ersten Platz. Aber vielleicht werden es ja bei Union noch mehr.  

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